Sexuelle Unlust beim Partner

Vielen Dank für deinen Beitrag. Ja sie nimmt die Pille. Jedoch war sie bereits beim Frauenarzt und hat sich auch eine andere Pille verschreiben lassen.
Ihre Schilddrüse wurde beim Check kontrolliert. Ohne Befund

Habt ihr mal überlegt, die Verhütungsmethode zu ändern? Schließlich ist die Pille dafür bekannt, das sexuelle Verlangen zu schmälern.

Das hat bei meiner Frau auch funktioniert. Nachdem sie die Pille abgesetzt hatte, ist ihre sexuelle Lust merklich gestiegen.

Wie verhütet ihr jetzt?

Wir verhüten mit dem Kupferperlenball. Wirkt genauso gut wie die Pille und ist auf lange Sicht gesehen günstiger

Wie viel Sex habt ihr denn? (Also was heißt „alle paar Wochen“ konkret?)
Und wie reagiert sie, wenn du Annäherungsversuche machst? Bzw. machst du überhaupt welche?

Den Spruch mit den Freundinnen finde ich schon irgendwie bezeichnend. Höre ich auch ständig (Gott sei Dank nicht von meinem Mann, aber viel im Bekannten- und Freundeskreis) „man hat dann eben weniger Sex“ -> ich weiß nicht, wer "man" ist, aber ich will auch gar nicht "man" sein! Wieso sollte man es auch scheiße machen, nur weil alle anderen es scheiße machen?
Ich denke daher auch, dass das eine reine Schutzreaktion ist, um abblocken zu können.

Letztendlich wirst du kaum drumherum kommen, dir ein Herz zu fassen und mal ehrlich und aufrichtig mit ihr zu sprechen. Nicht "vorsichtig". Und nicht "versuchen". Klar und deutlich (am besten ohne Vorwürfe und platte Provokationen. Würde mein Mann mir mit so nem doofen Puff-Spruch kommen, wie vorgeschlagen, könnte er danach dann gerne jederzeit in den Puff gehen, er wäre dann nämlich Single.)

Momentan spürt deine Frau wahrscheinlich sehr viel Druck und Schuldgefühle. Sie weiß, dass du unglücklich bist, sie weiß, dass sie dafür verantwortlich ist, aber das macht es noch viel schwerer, sich fallenzulassen und Sex wieder genießen zu können.
Es kommt dieser „ich muss jetzt, sonst jammert er noch mehr“-Druck auf. Und dann „erbarmt“ sie sich und zack kommst du (gefühlt für sie) „schon wieder an“, dabei „hatte sie doch gerade erst“ usw. Das ist für sie scheiße und für dich natürlich ebenso.
Und es ist ein Teufelskreis. Den zu durchbrechen, dürfte sehr schwierig werden.
Denn vielleicht ist da auch Scham dabei. Vielleicht war der Sex für sie nie so mega. Vielleicht war er es, ist es aber jetzt nicht mehr. Vielleicht ist sie mit der Gesamtsituation unglücklich. Vielleicht ist es tatsächlich auch die hormonelle Verhütung (hast du mal überlegt, ihr das Thema ganz abzunehmen? Gerade, wenn eure Kinderplanung ja anscheinend abgeschlossen ist...?).

Es gibt sicher Mittel und Wege – wenn sie nicht will, wird aber nichts davon etwas bringen.
Deshalb würde ich es als ersten Schritt mal nicht mit Druck und Provokation versuchen, sondern mit einem ruhigen Gespräch. Nimm sie in den Arm, sag ihr, wie sehr du sie begehrst (und gib ihr das Gefühl auch im Alltag! Dass du SIE willst und nicht nur Sex).
Vielleicht öffnet sie sich.

Liebe Grüße,
Jessica

Das übliche, sich ständig wiederholende Thema.
Da kommen die Ratschläge vom "ihr müsst reden", Ratschläge eines langen Wochenendes in der Therme, Ratschläge der möglichen Krankheiten, Ratschläge und Hinweise bzgl. Verhütungsmethode und viele andere mehr!
Alles selber erlebt, alles durchgemacht, alles durchgehalten, 18 wertvolle, unwiederbringliche Jahre, gebracht hat es nichts!
Warum spricht keiner von der möglichen Wahrheit dass alles seine Zeit hat, und diese Zeit ist vielleicht vorbei?
Heute würd ich NICHT lange reden, warten, hoffen, Thermenbesuche, Haushaltsarbeiten abnehmen, sondern heute würde ich kurz reden und dann handeln, nämlich trennen! Das Leben ist zu kurz um sich von anderen Menschen lange hinhalten zu lassen!

Na ja... gleich die Trennung auf den Tisch werfen ist evtl. schon etwas weit vorgeprescht.
Eine Beziehung besteht nicht nur aus Sex.... nur ganz ohne hat sie abgesehen von sperziellen Verbindungen eben einen Riss der sich mit der Zeit immer weiter ausbreitet.

Die eigenen Bedürfnisse etwas in den Vordergrund zu rücken und aus der Bittstellerzone herauszutreten dagegen kein schlechte Idee.
Sexuelle Wünsche und Neigungen ausleben zu wollen ist ganz normal und dafür sollte niemand ein schlechtes Gewissen haben, oder betteln müssen.
Genau so wies es nichts schlimmes ist, wenn man eben kaum Sex braucht.

Problematisch wird es nur, wenn die beiden Gegensätze aufeinanderprallen.
Wenn man nicht in einer Sexlosen Beziehung "enden" möchte, sollte man diesen Gedanken auch genau so auf den Tisch bringen.

Das Problem offen ansprechen und klarstellen, das es gelöst werden muss.

Genau mein reden 👍🏻
Drum trennen oder resignieren.
Und wie ihn allem, nur wer das selber durch hat kann sich da überhaupt rein fühlen.
Alles andere ist graue Theorie und BlaBla, sorry my 50 Cent.

@*****_67 : die Frage ist natürlich, was du unter einer "schnellen Trennung" verstehst.
Ich habe jetzt den EP und die ergänzenden Beiträge des TE nicht gelesen und weiß daher nicht, wie lange dieser für ihn unbefriedigende Zustand schon anhält.
Ich war von 1989 - 2014 verheiratet, mithin knapp 25 Jahre.
In meiner Ehe begann dieser für mich unerfreuliche Zustand 1996 - kurz nach der Entbindung meiner Zwillinge während meines 2jährigen Erziehungsurlaubs, von dem ich mir viel versprochen hatte. Die Situation spitzte sich immer weiter zu, zusätzlich musste ich ab 2000 5 Jahre lang ca. 650km pendeln, bis ich meine Frau überzeugen konnte, nachzuziehen aber 2008 war dann die Luft raus und ich trennte mich. Rückblickend frage ich mich, warum ich nicht schon 2000 die Reißleine gezogen habe - diese 8 Jahre habe ich verschenkt, aber: die Hoffnung stirbt zuletzt.

Siegburger,

Ich verstehe einfach diese Aussage nicht .

Es gab doch ein gemeinsames Leben, Kinder die daraus entstanden sind.

Du meinst dein Leben wäre nicht vergeudet wenn du deine Frau mit zwei kleinen Kindern sitzen gelassen hättest??

Die ganzen Jahre waren doch nicht per Grund schlecht.
Das glaube ich einfach nicht .

ich bin nicht der Meinung, nur der Kinder wegen auf Biegen und Brechen eine Ehe aufrechterhalten zu müssen.
Im übrigen hatten (haben) wir nicht zwei, sondern vier Kinder, für dich natürlich auch nach der Trennung Verantwortung getragen habe, aber die Formulierung, meine Kinder mit zwei (bzw. vier) kleinen Kindern sitzen gelassen zu haben, finde ich doch etwas forsch. Ja, Kinder brauchen Eltern, aber nicht, wenn sich diese ständig im Konflikt miteinander befinden.

Ich bin auch dafür, sich zu trennen, anstatt Jahre wegzuschmeißen. Dann lieber gehen, bevor man sich und den Partner ins Unglück stürzt! Dennoch würde ich vorher - gerade, wenn es mal anders war und mir der Mensch was bedeutet - ehrlich und direkt das Gespräch suchen.
Viele behaupten, dass sie eh schon so oft darüber gesprochen haben, aber eigentlich haben sie nie wirklich was gesagt. Vom kleinsten Widerstand lässt man sich sofort entmutigen und legt in Wahrheit nie die Fakten auf den Tisch. Das ist schade und DAS würde ich durchaus vorher mal versuchen.
Denn ja, wenn die Lage erstmal über Jahre oder gar Jahrzehnte verzwickt ist, stehen die Chancen sehr schlecht. Es gibt aber durchaus Paare, die sich wiedergefunden haben.
Wenn man aber immer nur drumherum und nie Tacheles redet, wird das schwierig.

Hier sind ja echte Beziehungsspezialisten am Schreiben..... beim manchen Texten kann man nur schreiend davonlaufen.....
Wir können nur raten cool zu bleiben und weiter versuchen drüber zu reden...
Bei uns hat es so funktioniert....

Herzlichen Glückwunsch!

Ich möchte an dieser Stelle mal eine andere Perspektive partnerschaftlicher Dynamik hinzufügen: Macht und Kontrolle.
Deine Frau entscheidet, ob, wann und wie Sex stattfindet. Du stehst schwanzwedelnd vor ihr und bettelst um ihre Gunst. Damit hat sie Macht und Kontrolle über Dich und führt Dich am Nasenring durch die Manege. Du verlierst Deine Souveränität als Mann, was Dich wiederum unsexy macht...
Das alles läuft nicht bewusst und boshaft, sondern ist eine schleichende Dynamik.
Was kannst Du tun, um die Lust Deiner Frau wieder zu entfachen? Nichts. Und zwar wörtlich.
Radikale Akzeptanz: „Schatz, Du hast keine Lust auf Sex. Das ist ok.
Du möchtest mit mir nicht darüber reden. Das ist ok.
Du bist für meine Bedürfnisse nicht verantwortlich. Die Verantwortung übernehme ich selbst.“
Damit brichst Du euer Beziehungsmuster. Der Ball liegt bei ihr.
Du tust nichts. Keine Fragen nach Sex, keine Offerten, ect.. auch auf eventuellen, unbefriedigenden Mitleidsex einfach mal verzichten, falls schon wieder einige Wochen ins Land gegangen sind.
Es wird einige Zeit dauern, aber es wird sich etwas bewegen. Gut möglich, das sie doch reden will. Möglicherweise kommt wirklich die Libido zurück, weil sie sich Dir nicht mehr sicher ist. Möglicherweise treten Konflikte auf, die das eigentliche Problem sind. Vielleicht passiert auch gar nichts von alledem. Dann ist es Zeit für alternative Lebensperspektiven...

LG Maik

Hallo @*****i76 ,

Du schreibst so, als könne man das "Sexproblem" für sich isoliert betrachten. Das geht aber nicht. Ich vermute, dass es in eurer Beziehung vermutlich auch noch an anderen Stellen Probleme gibt, die dann bewirken, dass auch ihre Lust abnimmt. Liebt ihr euch noch? Was läuft gut, was läuft schlecht? Könnt ihr hierrüber offen sprechen?
Dein Profil klingt so, als würdest du gerne fremdgehen wollen. Kann gut sein, dass euch das noch weiter auseinander bringt.

Sie schreibt:

Es irritiert mich immer wieder,wie wenig Paare wirklich miteinander reden. Dass heißt für uns SOFORT bzw. sehr zeitnah Reden und nicht erst irgendwann. Reden ist bei uns meistens Streiten,(nicht laut)aber oft sehr emotional aber immer ehrlich. Das heißt aber auch meistens,den anderen zu verletzen bzw. selbst verletzt zu werden, nur so kann man wirklich sich und seinem gegenüber ehrlich sein. Darauf bauend kann man,aus meiner Sicht einen Kompromiss erabeiten , mit dem Beide leben können, oder auch nicht, je nach dem wie weit jeder bereit ist dem anderen ein Stück entgegen zu kommen.
Leider gibt es keine einfachen Lösungen dafür.

Schönen Abend noch

was soll ich sagen: zum Reden bedarf es immer des Willens BEIDER Partner, sonst redet einer immer nur gegen eine Wand. Meistens ist es ja, dass der-/diejenige redet, der/die unzufrieden ist; der/die andere dagegen sieht keinen Gesprächsbedarf und deshalb gibt es dann auch keine Kommunikation. Sexuelle Unlust ist dafür ein ganz klassisches Thema.

Gut zusammengefasst mit einem sehr guten Fazit.
Jeder Mensch hat Gründe, wenn er/sie weniger oder keinen Sex mehr möchte, es ist halt blöd, wenn das Gegenstück diese Entwicklung nicht parallel durchmacht, so kommt es unweigerlich zur Diskrepanz. Gefühle können (und werden!) schwinden, Stress und unterbewusste Aggressionen ziehen ein, die Partner entfremden sich, der Teufelskreis ist ab nun der Radius, in dem wir uns bewegen. Irgendwann geht einer fremd oder hat genug oder lebt still im Hobbykeller.

Kinder und Haus können stärker fesseln als Ketten, aber erwachsene Menschen können auch zu Kompromissen kommen. Meistens fehlt die Ehrlichkeit, sich und dem/der anderen einzugestehen, warum man keinen Sex mehr mit dieser Person aber durchaus noch die Person an sich als Begleiter(in) durchs Leben will. Und es fehlt die Ehrlichkeit zu sagen, dass die Lust der Last unter Hypotheken und Alltagsorganisation gewichen ist und wohl auch nicht mehr zurückkommen wird, also klare Kante zu machen, denn dies könnte ja dazu führen, dass das die persönliche Komfortzone bedroht wird.

Wenn deine Frau noch (vielleicht heimlich) masturbiert wäre das vielleicht eine Möglichkeit sich zu einer gemeinsamen Runde verabreden.
Wenn ihr über Sex noch reden könnt entwickelt euer eigenes Spiel. Wir haben eins in drei Stufen gemacht.
Stufe eins
z.B.erzähle mir eine erotische Situation, die wir mal gemeinsam hatten, Küsse meinen Hals, knabbere an meinem Ohrläpchen...
abwechselnd werft ihr Ideenzettelchen in den Korb
Stufe zwei
sag mir wie heiß du bist auf einer Skala von 1-10
zieh ein Kleidungstück deiner Wahl aus...
Stufe drei
hier wird es richtig heiß
da habt ihr bestimmt gute Ideen
stellt euch die Zettel vor und wählt gemeinsam was in euer Spiel kommt
Besorgt euch die Hilfsmittel und probiert es aus.
Entscheidet gemeinsam wann ihr die Stufen wechseln wollt.
Zieht abwechselnd wenn ihr Lust auf eine neue Aufgabe habt
Hört mit dem Spiel auf wenn ihr im sexuellen Flow seid oder zeigt Disziplin z.B wir müssen noch eine Karte ziehen. Es ist euer Spiel mit eueren Wünschen und Vorlieben.
Ihr glaubt nicht wie gespannt man ist welche Karte gezogen wird und schnell findet man seine Lieblingskarten und hofft auf deren Ziehung.
Erweitert euer Spiel mit neuen Kartenideen
Wir hatten viel Spaß dabei..

Genau das werde ich auch machen 👍🏼

Erstmal vielen Dank für eure vielen Antworten. Natürlich hat jeder eine andere Meinung und das soll auch so sein.

Jedoch steht eins für mich fest. Nur weil es nicht im Bett funktioniert, werde ich nicht eine Ehe beenden. Denn in einer Beziehung gibt es für mich viel wichtiger Dinge als Sex.
Unser Familienleben ist sehr harmonisch.
Wir haben wunderbare Kinder und wir haben uns zusammen etwas aufgebaut (Freundeskreis, Haus). Dies alles aufgeben nur damit es evtl. mit einem anderen Partner besser im Bett läuft? Ganz bestimmt nicht.

Und das ist alles?
Ich lese da irgendwie gar kein nettes Wort über sie... Bzw über euch als Paar...
Sondern nur über Kinder, die du so oder so hast (du wirst immer ihr Vater bleiben), Freunde, die du - wenn es echte Freunde sind - auch so oder so hast. Bleibt also noch das Haus.
Naja, wenn es das wert ist, dann kann es ja eh nicht so schlimm sein.

Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Erfolg, aber deine Aufzählung (Haus, Kinder, Freundeskreis) klingt für mich genauso bezeichnend wie ihr "Wenn man lange zusammen ist, hat man eben weniger Sex".
Ob da Bewegung rein kommt? Fraglich...

Vorsichtig... ja, kann man mal probieren.
Aber wenn sich nichts tut, dann muss man deutlich werden... sagen, dass man so nicht leben will und das jetzt ändern wird!
Gemeinsam... oder eben nicht gemeinsam.
Dass dabei die Beziehung in die Brüche gehen kann, ist klar, aber wenn Dir Sex jenseits der Masturbation wichtig ist, gibt es nur diesen Weg.

P.S.: meine Beziehung ist darüber nicht in die Brüche gegangen! Und ich habe wieder Sex...