evtl. eine Klarstellung nötig?
Bereits seit einigen Tagen schleichen wir um diesen Thread.
Da wir beide Fotografen sind, geht uns die Fragestellung direkt etwas an ... da wir mit unserer fotografischen Arbeit einen großen Teil des Lebensunterhaltes verdienen, sehen wir uns als Profi-Fotografen an.
Wir haben gerade gewürfelt, ob sie oder er antwortet ... er, also Michael, hat gewonnen und verbricht nun diese Zeilen.
Jenni, es mag jetzt etwas verwunderlich sein, aber auch Fotografen können einem sexuellen Übergriff ausgesetzt sein, manchmal sogar einem "nachbrennenden Übergriff" in Form von "ach, es war doch so nett,wollen wir nicht einmal etwas blablabla". Klingt fremd, oder?
Sein wir ehrlich, ein Shooting in einem Rahmen, in dem Nacktheit eine Rolle spielt, ist eine Ausnahmesituation, der man sich im normalen Leben nicht oft gegenüber sieht. Professionelles Handeln auf beiden Seiten ist wünschenswert. Aber wo ist die Abgrenzung?
Wir machen IMMER einen Vertrag zum Shooting!
In dem Vertrag ist ein Fotokonzept eingeschlossen, das vorher zwischen beiden Parteien vereinbart wurde.
Am Ende des Shootings bestätigen beide Seiten im Nachtrag zum Vertrag, daß keinerlei Übergriffe usw. stattgefunden haben (gebrannte Kinder).
Zum Thema Begleitperson: wir haben nichts gegen eine solche Person, wenn sie sich ganz genüßlich außerhalb der Location bewegt ... evtl. vom nichtfotografierenden Teil (falls Zeit da ist) unterhalten wird. Aber in einem Shooting wird Konzentration verlangt, da stört jeder Unbeteiligte.
Alles Gejubele über Profi-, Semiprofi- oder Amateur-Fotografen können wir nicht so ganz nachvollziehen. Jeder Mensch, besonders jeder Fotograf hat seine eigenen Sichtweisen. Die wird er auch in einem Shooting duchsetzen, weil es seine Handschrift ist. Wer dies nicht tut, der macht keine Kunst sondern Fotos. Klingt überheblich, ist aber eine Tatsache.
Referenzen sind wichtig. Aber gehen wir denn zum Friseur und wollen den Kopf so gestaltet bekommen, wie es ein x-beliebiges Bild in einer Zeitschrift zeigt? Geht garnicht! Da ist der individuelle Wirbel, die Art der Haare, die Gesichtsform, die einem Plagiat im Wege stehen. Jeder Mensch ist einmalig und genau das muß auch ein Fotograf berücksichtigen.
Dann noch das Vertrauen - wichtiges Thema!
Wenn es nicht vorhanden ist, dann sollten sich
beide Seiten nicht die Zeit stehlen.
Wo kein Vertrauen vorhanden ist, dort können keine Visionen blühen und erst recht keine Emotionen. Letztere machen aber aus Fotos wahre Bilder.
Einfach Gedanken von uns zum Thema
Michael
(von Trout)