@********iebe
Ich bin wirklich weit entfernt davon, einseitig für den von Dir so beschriebenen Feminismus von Alice Schwarzer, Andrea Dworkin und Cathrin McKinnon Partei zu ergreifen, aber diesen Kampf für Gleichberechtigung als Männerfeindlichkeit darzustellen wird der Realität nicht gerecht und es trägt nicht dazu bei, A. Schwarzer und andere ähnlich argumentierende Feministinnen oder teilweise im Übrigen auch männliche Feministen zu verstehen oder verständlich zu machen.
Worum geht es in dieser Welle des Feminismus tatsächlich:
Der Kampf für die Gleichberechtigung richtet sich hierbei eben ausdrücklich gerade nicht einseitig nur gegen jene Männer, die ihre Frauen gegen deren Willen unterdrücken (wobei sich Alice Schwarzer meinem Verständnis nach auch nicht gegen ALLE Männer - grundsätzlich männerfeindlich - richtet), sondern kritisiert eben auch ein noch heute weit verbreitetes Verhalten mancher Frauen, sich eben von solchen Männern unterdrücken zu lassen oder sogar von ihren Männern zu fordern, einseitig Macht auszuüben, wobei diese Frauen sich dann selbst zum Opfer machen würden - ohne dies jetzt
@****yn oder anderen hier unterstellen zu wollen -> weniger gemäß einer selbstbestimmten Hausmama-Rolle, als vielmehr bezogen auf Göthes "Der Weisheit letzter Schluss: Es verdient sich Freiheit, wer täglich sie erobern muss". Wohl gemerkt: Es geht in dieser Feminismus-Debatte ja explizit - ganz anders als in der Diskussion und im Thema dieses Threads - gerade schon um Rollenverhalten in der Gesellschaft: An einer Rolle sind immer mehr beteiligt als nur die/der, welche/r die Rolle selbst ausfüllt, nämlich es sind auch die beteiligt, welche die jeweilige Rolle definieren und eben Erwartungen an die jeweilige Rollenperson stellen.
Kailyn schrieb ja, dass sie mit ihrer Art, Beziehung zu leben, KEINE Aussage für die Gesellschaft, für die Allgemeinheit treffen, dass sie damit eben nicht als Vorbild für andere Frauen verstanden werden will, sondern einzig für sich selbst und ihr eigenes Glück entscheidet, so zu leben.
Das Einzige, was man diesbezüglich an den Aussagen von Alice Schwarzer diskutieren könnte, wäre meines Erachtens ihre Einstellung, dass so etwas nicht möglich wäre, dass niemand nur für sich selbst leben kann und jede/r mit dem eigenen Leben auch eine Rolle in der Gesellschaft leben würde - eine These, die zumindest aus soziologischer Sicht sehr umfassend begründet ist, auch, wenn sie wohl Ursprung für so manche Intoleranz gegenüber Kailyns Einstellung sein mag.