„Habt ihr denn klare Regeln oder einen Vertrag Kailyn ?
Wir haben durchaus Regeln, aber keinen Vertrag.
„Was passiert, wenn du auf Nachfragen einfach antwortest: „weil ich so es genau so will“?
Das war eigentlich immer meine erste Antwort. "Es gefällt mir so, ich finde es gut so, ich mag das, ich will das so."
Manche gaben sich damit zufrieden, andere nicht. Bei manchen war das Anlass zu immer wiederkehrenden Sticheleien, die scherzhaft rüberkommen sollten, bei denen aber doch etwas Bissigkeit mitschwang. Es ist halt anstrengend.
Gut fand das bisher keiner meiner Freunde/Familie, aber es ging mir auch nie darum, dass sie es gut finden - nur darum, dass ich nicht abgewertet werde. Weil das von Menschen, die einem nahestehen, natürlich sticht.
Zitat von *********t6874:
„Mal ein ganz anderer Aspekt. Wenn Dom die Regeln macht, ist rein aus der Fürsorgepflicht heraus nicht sein Job, dafür zu sorgen, dass sub ihre Neigung so ausleben kann, dass die Liste wegen Außenstehender gegen die Wand gefahren wird?
Ich denke, ein ganz entscheidender Aspekt ist, dass mein Mann und ich rein im Alltag so gelebt haben - es herrschte kein definiertes sexuelles Machtgefälle, nichts, was ich jetzt als "Dom/Sub"-Beziehung im BDSM-Sinn definieren würde. Das reine Alltags-Machtgefälle gab/gibt mir keinen erotischen Kick, es gefällt mir einfach nur, so zu leben, es ist eben meine Präferenz, wenn es um ein reines Lebenskonzept geht. Ich weiß aber durchaus, dass ich es mit einem Mann, den ich tatsächlich als meinen Dom im BDSM-Sinne sehe, auch erotisieren kann. Ich habe das bei meinem ersten Dom gemerkt, dem ich mich sexuell unterworfen habe UND in unserem begrenzten Alltag.
Mit meinem Mann habe ich zeitweise ein sexuelles Machtgefälle ausprobiert, das hat aber langfristig nicht funktioniert. Er war also nie im klassischen Sinne "mein Dom". Es ist gut möglich, sehr wahrscheinlich, dass wir unser Lebenskonzept, das sich schleichend ergeben hat, gegen Ende in seiner Außenwirkung nie wirklich bedacht haben, weil es für uns so normal war. Wir haben uns nicht eines Tages zusammengesetzt und gesagt "So soll das laufen, auf was müssen wir achten?", sondern es ergab sich über Jahre hinweg und war die letzten ein, zwei Jahre dann praktisch auf dem Höhepunkt.