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Domestic Discipline und Rechtfertigungen

****yn Frau
13.440 Beiträge
Themenersteller 
Domestic Discipline und Rechtfertigungen
Hallo zusammen *wink*


Ich lebte jahrelang in einer (Stino)Beziehung, die stark geprägt war vom traditionell-archaischen Rollenbild. Konkret bedeutete das, dass ich nach meiner Schwangerschaft das feste Arbeiten aufgab und ganz Mutter und Hausfrau wurde - und merkte, dass ich das sehr mochte und mich in dieser für mich sehr "weiblichen" Rolle ungemein wohlfühlte.
Mein Partner auf der anderen Seite war als Mann Ernährer und hatte die überwiegende Entscheidungsgewalt, die so weit ging, dass ich mich größtenteils an ihm orientierte und ihm meist das letzte Wort überließ, ich seit Jahren schon meine eigene EC-Karte nicht mehr benutzte, sondern die Verfügungsgewalt über das Geld ihm überließ (und ich auch stets fragte und Bitten äußerte, wenn ich mir etwas kaufen wollte) und er mir auch regelmäßig Aufgaben gab, bei denen ich bei Nichtausführung sanktioniert wurde. Körperlich gestraft wurde ich zwar nicht, aber ich musste mich in Verzicht verschiedener Annehmlichkeiten üben, wenn ich Aufgaben nicht nachkam.

Diese allgemeine, männliche Führung und Orientierung war etwas, in dem ich mich gut einrichten konnte und wohlfühlte - und ich glaube, dass das auch die bevorzugte Art ist, wie ich eine Beziehung führen möchte. Ich gebe zu, dass ich ein sehr traditionelles Verständnis der geschlechtlichen Rollenbilder habe, dieses präferiere und mich damit wohlfühle. Dies gilt selbstverständlich rein für meine Beziehungen und nicht für andere Menschen, die damit nichts am Hut haben. Und ich gebe auch zu, dass ich mich wahrscheinlich gerade deshalb so wohl in der "alten Tradition" fühle, weil ich diese bewusst und frei wählen kann und es im Fall der Fälle durchaus eine Alternative für mich gäbe.


Auf der anderen Seite habe ich auch Erfahrung mit BDSM-Beziehungen, die jedoch bisher niemals Liebesbeziehungen waren. Hier lag der Augenmerk des Machtungleichgewichts mehr auf den "Rollen", die man sich zuschrieb (Dom/Sub) und weniger auf dem Geschlechterverständnis. Und ich glaube, das ist auch der Grund, warum meine BDSM-Beziehungen von außen immer mehr akzeptiert und verstanden wurden, als die Art, wie ich meine Stino-Beziehung führte.


Ich persönlich hätte nichts gegen eine Kombination aus beidem.


Was mich persönlich interessieren würde, wäre, wie euer Umfeld auf die Art und Weise reagiert hat, wie ihr traditionelle Rollenbilder mit zusätzlich klarem geschlechtlichen Machtungleichgewicht auslebt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich deutlich mehr für meine traditionelle Stino-Ehe kritisiert wurde, als für meine BDSM-Beziehungen.
Es wurde sich zum Beispiel sehr stark daran gestoßen, dass ich als Frau auf eine "Karriere" und ein gutes, festes Einkommen - und damit zum Teil auf Souveränität - verzichtete und stattdessen eine "Hausmami" war. Nicht nur, dass ich das war, ich war es auch noch gerne! Land unter in der Welt des modernen Feminismus. Viele, besonders Frauen, konnten nicht verstehen, dass ich mich in so vielen Gebieten, besonders finanziell, derart abhängig von meinem Mann machte.

Und ich gebe zu, dass mich das eine Weile auch sehr beschäftigte und mich manchmal auch heute noch beschäftigt. Hattet ihr jemals Gewissensbisse aufgrund der Art und Weise, wie ihr eure Beziehung in archaischer Weise lebt? Hattet ihr auch mit einem Umfeld zu kämpfen, das euch einreden wollte, das sei "unrecht", würde die Frau unterdrücken und dass Feministen nicht dafür gekämpft hätten, dass eine Frau Heimchen am Herd sein und es dem Mann schön machen "muss"?

Ich habe erst in den letzten ein, zwei Jahren damit angefangen, meine Position bewusst zu verteidigen und mir nicht mehr blöd kommen zu lassen, nur weil ich diese Art von Beziehung mag. Ich merkte zum Beispiel durch meine erste BDSM-Beziehung, dass ich diese Art von "Spiel" super mit Domestic Discipline ergänzt bekomme, da ich mich, obwohl wir kein Liebespaar waren, in den Momenten, die wir in seiner Wohnung verbrachten, auch mit zum Beispiel Haushalt und Kochen beschäftigte und das für mich ganz normal war und sich gut anfühlte.

Ich wurde mehr dafür kritisiert, meinem Dom den Haushalt "nachzutragen", als dafür, dass er zum Teil wirklich grenzwertige Dinge innerhalb des D/s Machtgefälles mit mir anstellte.
Warum ist das wohl so? Und kennt ihr dieses Phänomen?


Ich würde mich sehr auf eure Erfahrungen freuen und wie ihr es geschafft habt, ganz selbstbewusst in eurem Umfeld damit umzugehen. *g*


Liebe Grüße,
Kailyn *blume2*
******_22 Frau
11.271 Beiträge
Jaja, der Feminismus ...

Kenne die Probleme nur zu gut @****yn
Aber ich bin eben gerne ganz Frau, so würde ich das bezeichnen. Mir hat Karriere nie etwas bedeutet..da ich persönlich dies immer dem männlichen Geschlecht zuordne.
Ich habe mich früher in der Mutterrolle ziemlich wohl gefühlt...das Nest schaffende für den Mann..
Auch damals schon...habe ich meinem Mann alles gegeben...auch das mit der Kontokarte kenne ich..
Meine Freundinnen damals haben mich oft belächelt..und auch ich kenne diese Sprüche wie: " Von Gleichberechtigung noch nix gehört, oder wie"
Mir war es aber egal....ich war glücklich so. Vor allem empfand ich das einfach als normal-...und alle die nicht so gelebt haben, fand ich UNnormal *lol*
*******ssa Frau
5.651 Beiträge
Ich habe auch ein eher sehr konservatives Rollenverständnis für mich entwickelt wo ich ganz Frau sein möchte, ähnlich wie du es beschreibst.

Die Reaktionen, meist von Frauen:

dafür hätte man sich die Emanzipation nicht erkämpft usw.
und das nicht trennen können, dass ich durchaus wählen und arbeiten gehen möchte aber in der Beziehung mich gerne unterordne.

Die Emanzipation in Beziehungen finde ich anstrengend, da werden Dinge abverlangt die - bin ich überzeugt - zu mehr Stress als Eintracht führen.
******_22 Frau
11.271 Beiträge
Nachtrag

Es macht jedoch irgendwie Einsam..weil man sich ständig alleine fühlt...und weil die meisten Frauen anders denken und auch anders handeln.
Aber ich war lieber einsam, dafür aber ehrlich und treu zu mir selbst. Gegen den Strom schwimmen ist anstrengend...aber es beinhaltet eine gewisse Stärke, wie ich finde...
Liebe Kailyn,

ich werde dafür kritisiert, dass ich es gerne umgekehrt leben würde. Von Beschimpfungen, keine richtige Frau zu sein, prüde, verklemmt, nicht normal... Handwerker gucken 2020 noch komisch, weil ich tagsüber für Termine nicht zu Verfügung stehe.

Das tradierte Rollenbild ist doch noch gar nicht aus den Köpfen raus. Ich bitte dich. Die meisten Männer würden es toll finden, wenn sie eine Frau wie dich finden.

Offiziell natürlich nicht. Die Argumente, die dir begegnen, wie finanzielle Aspekte, sind rational. Und wahr. Und haben mit Feminismus nichts zu tun.

Nur entscheiden, wie Du leben möchtest, musst Du für dich alleine. Auch das ist Emanzipation.

Ich bin etwas älter, vor 35 Jahren war es noch normal, dass Männer Chauvis und Machos waren, Familienversorger und Frau für interne Dinge zuständig ist. Spielfilme bilden den Zeitgeist der jeweiligen Generation eindrucksvoll ab.

Ja, nur Hausfrau sein, dem Mann das leben angenehm machen, selbst verzichten zu Gunsten der Familie, so bin ich noch aufgewachsen. Nur zusätzlich Arbeiten war ok, damit man sich mehr leisten kann. Deshalb konnte ich meine Neigung nicht leben. Ich wäre als pervers verstoßen worden von den meisten Männern.

Ja, ich weiß, wie es ist, tradiert leben zu müssen. Hat ein Jahr in meiner ersten Ehe gehalten. Dann war ich weg.

Vielleicht hilft es dir, zu sehen, dass das bisschen Unverständnis, Altersarmut zu riskieren, wenn eine Beziehung nicht ewig hält, Ausdruck von Sorge ist. Ich würde dich einmal fragen, dich auf die Risiken aufmerksam machen und gut ist.

Du bist klug und erwachsen und wirst wissen, wie Du leben möchtest. Ich kenne befreundete Paare, die auch so leben wie Du. Teils haben sich die Frauen in die vollständige Abhängigkeit zu ihrem Partner begeben. D/s, männergeführte Beziehung, so wie ich gerne eine frauengeführte Beziehung leben würde. Da macht mein dominanter Mann nur nicht mit. *ggg*

Und ich bin Feministin. Und akzeptiere die Lebensmodelle anderer Menschen. Egal wie sehr ich das für mich ausschließen würde.

Zustimmung und Jubel wirst Du wahrscheinlich nicht erhalten. Die meisten Menschen möchten keine D/s Beziehung mit TPE usw. leben. Aber erkläre geduldig, dass Du deine Entscheidung bewusst getroffen hast und die meisten Menschen werden das tolerieren.

Anders mache ich das auch nicht. Die Angriffe und Anfeindungen bis dahin, dass ich keine normale Frau sei und so weiter, damit werde ich leben müssen.

Sie
*****169 Frau
6.194 Beiträge
Nun ... grade eben der Feminismus bzw. die Emanzipation haben doch ermöglicht, dass heutzutage Wahl-Freiheit bei der Gestaltung des Lebens herrscht, man selber entscheiden kann, welchen Weg man gehen möchte (auch Männern seitdem möglich, sich in die Rolle des Hausmanns einzufinden und nicht unbedingt die Rolle des Ernährers ausfüllen zu müssen)

In dem Konstrukt, dass nur einer arbeiten geht, der andere sich um Kind&Kegel kümmert, nun ... da sollte mMn die finanzielle Absicherung bei Beziehungsende bzw. für das Alter schon gut überlegt und vertraglich geregelt sein, hopefully!, denn dass für diese persönliche Entscheidung die Gesellschaft einspringen soll, das halte ich dann wieder für mehr als nur grenzwertig.
Die älteren Generationen (70 plus) dabei ausgenommen, denn die hatten keine Wahlfreiheit.

Der Wunsch, in die Arbeit zu gehen, korreliert übrigens nicht zwangsläufig mit einem Karriere- Wunsch, manchmal macht einfach ein Beruf deutlich mehr Spass und Freude, denn Kinderwunsch hat nicht jeder und Hausarbeit liegt nunmal auch nicht jedem.

Nur meine persönliche Meinung
*senf*
****ni Mann
2.376 Beiträge
JOY-Angels 
Ich persönlich finde es ebenfalls sehr schade, dass ein klassisches/traditionelles Rollenbild heute oftmals so negativ aufgenommen wird. Als Mann wird man bei den Worten schnell schief angeschaut, dabei geht es mir im Grund gar nicht mal nach dem klassischen Aspekt, dass die Frau zuhause zu sein hat und der Mann als Haupternährer fungiert.

Von allen Seiten hört man heute, dass die armen Frauen davor geschützt werden müssen, dass sie "vom Herd weg kommen" und sich selbst verwirklichen können. Aber da frage ich ganz ketzerisch: ist das wirklich gut für die Frau, ist es wirklich gut für den Mann? Heutzutage ist es quasi "in", dass jeder alles können muss, soll, darf, will - wie auch immer. Vom Mann wird erwartet, dass er Geld nach Hause bringt, sich dennoch immer und jederzeit gut um den Haushalt, die Kinder und was weiß ich kümmert. Ebenso die Frau - sie kümmert sich heute nicht nur um den Haushalt, sondern hat auch zu arbeiten, Geld mit zu bringen und all das.

Und was ist das Ende vom Lied? Viele Menschen sind einfach völlig überfordert damit, dass sie an allen Ecken und Enden funktionieren sollen; die einen werden davon psychisch krank und die anderen zerstreiten sich, weil sie eben völlig überfordert sind. Was auf der Strecke bleibt, ist die Familie, sind eventuell die Kinder, weil sie ja möglichst früh "abgeschoben" werden müssen. Ich finde es sehr schade und sehe an traditionellen Rollenbildern viele Vorteile - jeder hat irgendwo seinen Bereich.

Es heißt auch nicht, dass zwingend die Frau zuhause ist und der Mann arbeitet. Bei uns ist es quasi umgekehrt: vor vielen Jahren ist mein Kind aus erster Ehe zu uns (meiner Frau und mir) gezogen und aus dem Grund habe ich meinen Job aufgegeben, um meiner Tochter ein vernünftiges Zuhause bieten zu können. Heute arbeite ich wieder (zusammen mit meiner Frau) aber meine Frau trägt hier die "Hauptlast" und ich kann einen Großteil meiner Arbeit von zuhause aus erledigen. Auch ich wurde da anfangs teils komisch angeschaut - so nach dem Motto, man ist ja kein richtiger Mann mehr, oder als Mann kann man das ja nicht mit der Kindererziehung - beides Schwachsinn (manche Frauen fanden es aber auch wirklich cool, dass ich primär für mein Kind da sein will).

Somit leben wir quasi ein ganz traditionelles Rollenbild (einer von beiden ist zuhause) gemischt mit einer modernen Variante (der Mann ist primär zuhause). Grundsätzlich treffen wir alle Entscheidungen gemeinsam auf Augenhöhe, bei uns spielt es keine Rolle, wer mehr Geld reinbringt oder was weiß ich - für uns fühlt es sich so gut an.

Und was ich damit sagen möchte: ich fände es wirklich schön, wenn Menschen nicht schräg dafür angeschaut werden, egal für welche Art des Zusammenlebens sie sich entscheiden. Wie eben gesagt, habe ich es damals manchmal auch gespürt und fragte mich nach dem Warum? Wenn eine Frau gerne traditionell leben möchte, dem Mann eine gewisse Führung überträgt und beide sich damit wohl fühlen - so what? Ist doch super! Leider müssen heute viel zu viele Menschen eine Meinung zu irgendwas haben, was sie im Grunde nichts angeht. Leben und leben lassen ist nach wie vor eine ganz tolle Einstellung, die viele Menschen heutzutage scheinbar nicht mehr kennen.

Ich hoffe, mein Beitrag war jetzt nicht zu *offtopic*, da ich keinen Bezug zum BDSM-Kontext schildere. Ich habe den Eröffnungspost allerdings dahingehend verstanden, dass der Fokus hier auch nicht auf der sexuellen Neigung, sondern eben auf Reaktionen von außen, auf ein entsprechendes Rollenbild liegt. Und in dem Zusammenhang war mir mein Beitrag wichtig. Sollte ich es falsch verstanden haben, bitte ich dies zu entschuldigen. *g*
Zitat von ****yn:
Hattet ihr auch mit einem Umfeld zu kämpfen, das euch einreden wollte, das sei "unrecht", würde die Frau unterdrücken und dass Feministen nicht dafür gekämpft hätten, dass eine Frau Heimchen am Herd sein und es dem Mann schön machen "muss"?

Als ich noch ein Kind war musste ich mir bis vor drei Jahren mit anschauen, wie meine Mutter unter dieser Art Rollenverteilung massiv leiden musste.

Vielleicht ist es das einer der Gründe, weshalb von vielen Frauen diese Art der Beziehung kritisiert wird.

Wenn ein Paar damit glücklich ist, habe ich absolut nichts dagegen.
*******ft82 Mann
27 Beiträge
Hey!
Ich finde, dass die eigentliche Frage darin besteht, ob die Betroffenen sich in der Situation wohlfühlen.
M.E. ist das eine ziemlich universale Frage, die sich von Beziehungen über Pornografie - Ausbeutung oder Befreiung der Frau - bis hin zur Arbeitswelt und allgemeinen gesellschaftlichen Situation stellen lässt.

Persönlich leben meine Frau und ich in der Beziehung ein traditionelles Geschlechterverhältnis, aber nicht aus oktroyiertem Rollenzwang, sondern aus freier Entscheidung und aus einem tief empfundenen Gefühl persönlicher "Richtigkeit", sei es nun im Haushalt oder beim Sex.

Gesellschaftlich/in der Arbeitswelt ist es schon schwieriger mit der Freiwilligkeit: Ich verdiene bei vergleichbarem beruflichen Hintergrund deutlich mehr und habe dadurch natürlich auch - potentiell - mehr Gestaltungsmöglichkeiten, was unsere Lebenssituation angeht.
Hier liegt der Hase wohl da im Pfeffer begraben, wie diese unbestreitbare gesellschaftliche Realität in die Beziehung durchschlägt: Bei uns ist es - im Gegensatz zur Elterngeneration - selbstverständlich, dass materielle Aspekte prinzipiell gleich verteilt werden und uns gleichermaßen zugute kommen, ohne dass das jemals thematisiert wird oder wurde.
Und das ist für mich der eigentliche Kern der Sache: Vom Rollenverständnis her fühle ich mich als Mann und Versorger. Daraus würde ich aber nie - letztlich erpresserische - Dominanz ableiten.
Diese sehe ich in ihrer positivsten Form als eine persönliche Eigenschaft, die man lebt und einen Partner hat, der das akzeptiert und auch schätzt - darin liegt in meinen Augen auch das Zentrum einer gelingenden Partnerschaft und persönlicher Entfaltung: Zufriedenheit mit der eigenen Person.
***en Mann
170 Beiträge
Was hat "ganz Frau" sein eigentlich damit zu tun, dass man emanzipiert ist und mit seinem Partner oder der Partnerin ein Leben führt, ohne "Heimchen am Herd" zu sein?
******_22 Frau
11.271 Beiträge
Zitat von ***en:
Was hat "ganz Frau" sein eigentlich damit zu tun, dass man emanzipiert ist und mit seinem Partner oder der Partnerin ein Leben führt, ohne "Heimchen am Herd" zu sein?

nach meinem Fühlen nicht viel, finde ich.
Heimchen am Herd klingt auch irgendwie abfällig finde ich.
***ul Mann
17 Beiträge
Ich kann generell mit (third wave) Feminismus nichts anfangen und sehe ehrlich gesagt auch keinen Widerspruch darin als Frau in besagter Beziehungsform zu leben. Du wirst schließlich nicht durch äußere Einflüsse dazu gezwungen sondern tust das freiwillig.
Also alles toggo.
****az Mann
4.483 Beiträge
Ich bin ja jetzt nicht ganz so ein altes Kaliber, und ich kenne die Verhältnisse damals nicht wirklich. Aber ich denke die Errungenschaft der Emanzipation ist doch, dass Frauen selbst entscheiden können, wie sie leben wollen. Dass sie mal in die Arbeitswelt hinein schnuppern können, und dann eben entscheiden können, dass die traditionelle Rollenverteilung eher ihr Ding ist.
Es gab zwar auch damals Ausnahmen, aber ich glaub das war als Frau nicht leicht, wenn man nicht dem Mutterorden hinterherjagt und unabhängig von einem Mann leben wollte.
Und am Ende sollte das Ziel doch sein, dass das jedes Geschlecht so frei entscheiden kann, ohne besondere Steine in den Weg gelegt zu bekommen.

suum cuique greift einfach immer wieder
Ich glaube, es ist völlig egal, ob andere das kritisieren und gut finden, was du lebst. Es ist dein Leben und solange es deinen Wünschen und Bedürfnissen entspricht, können das andere grottenschlecht finden, wie sie wollen.
Es sind deren Erwartungen und Einstellungen zum Leben, die sie ja persönlich für sich umsetzen können, wie sie mögen.
Solange dein Umfeld registriert, dass es dir genau damit gut geht, wäre es doch schön, es einfach zu respektieren und dich nicht bekehren zu wollen.

Wie schon jemand vor mir sagte: es ist auch feminismus, sich zu entscheiden, was man will - auch wenn es nicht dem entspricht, was andere für richtig halten.

Und mal ganz unter uns: ich habe ein relativ selbstbestimmtes Leben, manage alles, entspreche dem Klischee der Frau von heute. Nur: manchmal hätte ich gerne ein Stückchen von dem, was du beschreibst. Nur ein klein wenig. Ich glaube, das fänd ich verdammt sexy. Es ist verdammt anstrengend, jeden Tag sein „Mann“ zu stehen.... nur bin ich das mittlerweile so gewohnt, dass es mir auch nicht mehr so einfach fällt, gegen die Konditionierung mal eben so anzukommen.

Also mach doch einfach da weiter, wo du bist und lass die anderen schwatzen *g*
Zitat von *****a_A:
Zitat von ***en:
Was hat "ganz Frau" sein eigentlich damit zu tun, dass man emanzipiert ist und mit seinem Partner oder der Partnerin ein Leben führt, ohne "Heimchen am Herd" zu sein?

nach meinem Fühlen nicht viel, finde ich.
Heimchen am Herd klingt auch irgendwie abfällig finde ich.

Ich finde das als Fulltime-arbeitende Frau auch nicht sehr respektvoll.

Ich glaube, dass zu Hause alles sauber halten und Kinder groß ziehen auch nicht unanspruchsvoll ist.

Und man kann es einfach nicht miteinander vergleichen.
ich finde Traditionen per se auch etwas tolles. Würde meine Tochter aber in so eine Eherolle schlüpfen würde ich mich als Mutter schon einmischen..ich erachte es als höchst gefährlich, in der heutigen Zeit, wenn Frauen sich nicht dafür einsetzten ihre Arbeit (trotz Kindern) zu behalten und ihr Leben selber finanzieren zu können...meine Kinder wären nicht da wo sie jetzt sind, wenn ich es als Mutter nicht in die Hand genommen hätte...durch meine Erfahrung bin ich da sehr vorsichtig und zudem ist es mir auch wichtig, dass ich bis ins Alter versorgt bin ohne jemandem auf der Tasche zu liegen...da kommt bei mir mein Sicherheitsdenken und bei den heutigen Trennungsraten, nun ja....jede wie sie möchte, ich persönlich würde aber jeder mir nahestehenden Frau bei solche einer Konstellation schon versuchen ins Gewissen zu reden, ich würde sie nicht verurteilen aber es gut heissen *nein*

Zudem sollte man sich vielleicht überlegen wohin es mit dem Arbeitsmarkt, der Altersfinanzierung und im Endeffekt dem eigenen Wohlstand geht, wenn die Frauen nicht mehr arbeiten, aber das nur so als Randbemerkung..in der Schweiz wird eine Altersrente exterm klein und Frauen haben nach ein paar Jahren "familienbedingter Arbeitslosigkeit" nicht wirklich grosse Chancen wieder in einen Beruf eingeglidert zu werden...ich erlebe eher, dass jüngere Frauen heute nicht wirklich mehr so willig sind länger einer Arbeit nachzugehen und die Rolle als Hausfrau als attraktiver erachten...zumindest eine Zeit lang, aber das kann übel nach hinten los gehen.

(sie)
Auf diese Thematik gibts für uns nur eine logische Aussage:

Leben und leben lassen. *juhu*

Jeder Mensch hat die Freiheit sein Leben nach seinen Bedürfnissen zu gestalten - solange es menschenfreundlich und friedlich ist! *huhu*
Ich gebe der TE Recht und kann mich in ihrer Beschreibung sehr gut wiederfinden. Bin auch sehr traditionell geprägt und finde das toll. Eine ähnliche Beziehung habe ich 5 Jahre gelebt, als ich noch studiert habe und hab mich darin sehr wohl gefühlt. Ich habe nicht in Erinnerung, dass mich jemand kritisiert hat. Wäre das passiert, wäre das mir definitiv egal. Vor allem Frauen sollten solidarischer zu einander werden und andere Lebensweisen respektieren. Keiner zwingt einen heute dazu, bestimmte Form der Beziehung zu führen. Alle sind aufgeklärt. Es gibt kein Grund zum klugscheissern.
Ich als Mann bin in diese Rolle freiwillig  hineingewachsen und kenne das Feedback von allen Seiten. Das positivste Feedback bekam ich als Papa,  wo unser Kind mit knapp drei Jahren in den Kindergarten kam. Man hat mehr Kontakte zu Müttern usw. Damals war ich ein Exot, heute ist dies nichts  seltenes mehr. Ab diesem Zeitpunkt ging ich  Vormittags wieder einer Beschäftigung nach und bin bis heute in diesem Modus. Hausmann bin ich  nach 12 Uhr Mittags.
Das was wirklich schmerzt und nie wieder gutzumachen ist, wenn der Partner, gleich welchem Geschlecht, dies nicht als Arbeit respektiert, dies mal rudimentär ausgedrückt.
Da lebt man sich auch mal sexueller Natur auseinander, obwohl alles andere eigentlich läuft.
Wie gesagt das Feedback von außen, auch von Verwandten und Freunden ist gut.
Heutzutage sollte man keine Frau oder keinen Mann in irgendeine Rolle einordnen, weil sie typisch für  Mann oder Frau sein mag.  Wichtig ist, das diese  Rolle für alle Beteiligten, gut gemeistert wird, wertgeschätzt ist eine andere Geschichte. *hutab*
Karriere habe ich vor der Papazeit gemacht.
**********urple Paar
7.732 Beiträge
Ich denke, dass sich Emanzipation und Domestic Disciplin oder D/S nicht ausschliessen, sondern wunderbar ergänzen. Erst mit einem Höchstmaß an Emanzipation werden freie Entscheidungen für oder gegen solche Lebensmodelle überhaupt erst möglich.

Das eigentliche Problem ist, dass Emanzipation heutzutage gerne und fälschlicherweise mit Feminismus gleichgesetzt wird. Dabei ist der aktive Feminismus oft leider genausoweit entfernt von der eigentlichen Emanzipation wie der Maskulinismus dieser veralteten Rollenbilder.

LG BoP /m)
******ark Frau
2.137 Beiträge
Ich finde Haushalt nicht besonders weiblich und Erwerbsarbeit nicht männlich.
Ich verbinde auch submissiv nicht mit weiblich und dominant nicht mit männlich.

Es gibt Menschen die submissiv sind und welche die domainant sind, ganz unabhängig vom Geschlecht.
Ich kenne Frauen, die auf mich sehr dominant wirken und Männer die ich eindeutig für submissiv halte.


Ich fühle mich im übrigen genauso weiblich, wenn ich arbeiten gehe und Geld verdiene, wie wenn ich mich um meine Kinder kümmere oder vor meinem Herren knien. Ich bin eine Frau, wie soll ich mich sonst fühlen?

Andere Frauen verhauen lieber Männer, warum sollte das weniger weiblich sein?

Und mein Mann wirkt definitiv männlich, wenn er in der Küche steht und die Familie bekocht.

Ansonsten haben wir hier alles schon gehabt: Nur er arbeitet, nur ich arbeite, wir beide arbeiten.
Finanziell macht es sicher Sinn, dass wir beide arbeiten, aber bequemer fand ich schon jeweils die Alleinverdiener:innen-Varianten. Das gab weniger Reibungspunkte.
******ark Frau
2.137 Beiträge
Zitat von **********urple:
Das eigentliche Problem ist, dass Emanzipation heutzutage gerne und fälschlicherweise mit Feminismus gleichgesetzt wird. Dabei ist der aktive Feminismus oft leider genausoweit entfernt von der eigentlichen Emanzipation wie der Maskulinismus dieser veralteten Rollenbilder.

LG BoP /m)
Feminismus ist der Kampf von Frauen um Gleichberechtigung.
Das hat schon sehr viel mit Emanzipation zutun, und ohne Feminismus hätten wir diese Wahl gar nicht. Wir wäre durch unsere Geburt schon fest gelegt.
***io Frau
370 Beiträge
Deutschland hat ein Problem mit Mütterrollen. Stichwort Rabenmutter, Hausmutter. Mütter die zuhause bleiben und den Haushalt und die Kinder managen werden beschimpft als Hausmütter, Mütter die arbeiten gehen als Rabenmütter. Dieses Mütter dissen gibt es in anderen Ländern so nicht. Ist imho ein deutsches Problem und hat wenig mit Feminismus zu tun
******n78 Mann
604 Beiträge
@ Kajira_A
Mir hat Karriere nie etwas bedeutet..da ich persönlich dies immer dem männlichen Geschlecht zuordne.

Das ist aber auch eine hohe Erwartungshaltung *nene*

@ BlueVelvet6874
Ich wäre als pervers verstoßen worden von den meisten Männern

dann bleiben ja immer noch einige übrig *zwinker*

denke, devot veranlagte Männer haben es da schwieriger, weil Karriere erwartet wird und damit Dominanz im Beruf, teils überdrehen solche Leute dann, weil künstlich antrainiert.
********Snow Frau
2.989 Beiträge
Wir leben zwar in einer Zeit, in der jede Frau grundsätzlich die Wahlfreiheit hat, aber das bedeutet nicht längst nicht, dass die getroffene Wahl dann auch von der Umwelt respektiert wird.
Und dieses Problem wiederum hat wahrscheinlich so ziemlich jede Frau.
Bekommt sie keine Kinder: da stimmt was nicht!
Bekommt sie Kinder und bleibt zuhause: Heimchen am Herd
Bekommt sie Kinder und geht weiter voll arbeiten: Rabenmutter und karrieregeile Egoistin, keine richtige Frau.
Ich habe mich für die letzte der genannten Varianten entschieden und kenne die Stempel auch nur zu gut.

Und sorry, es ist schon lustig, dass Frauen hier zwar auf der einen Seite beklagen, dieses Problem zu kennen, im nächsten Satz aber schon in genau die Kerbe hauen:

Zitat von *****a_A:
Jaja, der Feminismus ...

Kenne die Probleme nur zu gut @****yn
Aber ich bin eben gerne ganz Frau, so würde ich das bezeichnen.

Demnach willst du Frauen, die es vorziehen, anders zu leben, also absprechen , "ganz Frau " zu sein?
Manchmal wäre es wohl auf beiden Seiten gut, mal zu reflektieren, was man über die Lebensmodelle anderer so von sich gibt. Bzw. Ob es wirklich immer nötig ist, das eigene Modell zu überhöhen, nur, um es rechtfertigen zu können.

@****yn : wenn du mit diesem modell für dich glücklich bist, dann steh dazu als etwas, was du für dich frei gewählt hast.
Als Freundin würde ich wahrscheinlich auch nur in eine Richtung kritisch nachfragen und zwar dahingehend, ob dein Lebensunterhalt auch gesichert ist im Falle einer Trennung.
Im eigenen Umfeld habe ich nämlich leider sehen müssen, dass die schmutzigsten Scheidungen/Trennungen die sind, bei denen einer finanziell abhängig war.
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