Ich kenne dieses "Loch" auch - und kann dir sagen, das liegt nicht an der Konstellation mit Affaire, sondern passiert bei jeder Beziehung. Wenn man zusammen lebt, und sich jeden Tag sieht, dann ist die Sache einfach. Aber wenn das eben aus irgendeinem Grund nicht geht (Fernbeziehung, Zeitmangel, Treffen nur unter bestimmten Umständen möglich, und so weiter), dann ist das eben leider ganz normal.
Das kann man humanbiologisch sogar sehr einfach erklären - im Prinzip ist das sowas ähnliches ein kalter Entzug. Einige Körpereigenen Hormone, allen voran Dopamin, aber auch z.B. Oxytocin, bilden eine Art "Belohnungssystem" im Gehirn. Wir sind quasi von Geburt an süchtig danach. Das hat einen Grund: es sorgt dafür, dass wir Essen, trinken und uns Fortpflanzen. Alles das schüttet nämlich als Reaktion solche Hormone aus (darum macht auch Essen oft glücklich). Unser Gehirn lernt das auch, und sucht verstärkt solche Tätigkeiten, bei denen das passiert.
Bei so einem Treffen mit einem geliebten Menschen, werden Unmengen solcher Hormone ausgeschüttet. Oxytocin allein schon durch die Gegenwart, erst Recht durch das Kuscheln und Küssen - das Hormon ist dafür da, zwischenmenschliche Bindungen zu stärken. Dopamin bei alle, was Sex ist, zusammen mit zig anderen. Und so weiter. Ist der Besuch dann vorbei, sinken die Hormonlevel schlagartig. Da man sich an das Hoch sehr schnell gewöhnt, fühlt man jetzt ein Tief - obwohl der Stand einfach nur so ist wie davor. Das geht so lange, bis man sich auch daran wieder gewöhnt hat - dann ist alles wieder ok.
Im Übrigen: Liebeskummer und "sich Vermissen" baut zu einem gewissen Teil auch genau darauf auf.
Was dagegen hilft: für ein langsames Absinken des Spiegels sorgen, in dem man andere Tätigkeiten ausübt, die den Spiegel steigern. Frustfressen ist da sicher nicht das sinnvollste (auch wenn's klappt) - Sport aber hilft z.B. bei den meisten Menschen auch. Gesellschaft guter Freunde. Ein Hobby, bei dem man Spaß hat. Solche Dinge.
Was nicht hilft: auf dem Sofa (oder sonst wo) verkrümeln. Aus Antriebslosigkeit nicht einmal ordentlich Essen oder Trinken (das macht es dann noch schlimmer). Mangelnde self-care.