Jetzt muss ich mich noch einmal zu Wort melden...
@*********_wagt
Nicht unerwartet finden viele Frauen (Hundert in einem der Clubs!) 5€ für Sex besser als 1€ für Knochenarbeit als Hartz-Jobber.
Ich finde diese Aussage recht pauschal.
Kannst du das irgendwie belegen?
Ich habe einen sehr guten Freund, dessen Bruder ein Bordell führt. Von dem weiss ich, dass sehr viele Ost-Europäerinnen dort arbeiten, viele sprechen kein gutes Deutsch - also, nichts mit Hartz IV.
Die Damen dort werden allerdings je nach Service direkt vom Kunden bezahlt (soweit ich weiss, unter 50 Euro geht gar nichts) und es gibt auch keine "Massenvergewaltigungen", sondern jeder geht mit seiner Auserwählten brav allein auf sein Zimmer und schliesst die Tür hinter sich.
Und gibt es auch die netten Aufpasser, die eingreifen, wenn es nötig sein sollte.
@**l:
Versteht mich nicht falsch - ich wollte keine Schmähschrift gegen Prostitution im Allgemeinen führen.
Ich finde nur dieses Preis-Dumping menschenverachtend und es wird auch dazu führen, dass sich die "normalen" Bordelle ihren Standard (eventuell) nicht mehr lange leisten werden können.
Die Damen im Etablissement meines Bekannten arbeiten dort i.d. R., um ihre Familien daheim zu unterstützen.
Gut, kann man jetzt sagen:
-besser, als wenn sie dort auf´m Strassenstrich gehen müssen
oder:
-die nehmen den deutschen Prostituierten die Arbeit weg
oder:
• warum gehen die dann nicht putzen...?
usw.usw.usw.
Die Gründe, warum jemand das macht, sind vielfältig, aber meist "eigen-entschieden" und durchaus legitim.
Wenn sie ihre Familie lieber mit 250 Euro als mit 50 Euro monatlich unterstützen möchte (weil der Rest vom Putzjob hier für Miete und Essen draufgeht - hier sind ja auch die Lebenshaltungskosten höher), ist das in meinen Augen völlig legitim und sogar mehr:
nämlich intelligent und auch geschäftstüchtig.
Vorausgesetzt, ihre Psyche geht unter den Belastungen des Jobs nicht kaputt.
Und genau DAS ist es, was ich hier ankreide.
In dem vom TE beschriebenen Club/ Puff (wie auch immer) scheint mir ein halbwegs selbstbestimmtes Arbeiten nicht möglich.
Das Ganze läuft unter Konditionen ab, die
nicht freiwillig gewählt sein können.
Ich hoffe, es war nur ein "Themenabend" und nicht all-day-long-evening- Programm.
Klar versucht der Betreiber hier auf Kundenfang zu gehen, aber eben auf dem Rücken von jemand Anderem.
Ich habe mal in einem Studio für erotische Massagen gearbeitet. Das kann man von den Arbeitsbedingungen zwar gar nicht mit einem Puff vergleichen, aber ein paar ähnliche Komponenten gibt es schon.
Manchmal gab es Herren, die wollten alle Damen sehen. Man ging sich (einzeln) vorstellen und er entschied sich für eine.
Was viele nicht wissen/wussten: Man hatte als Dame durchaus das Recht, den Betreffenden abzulehnen und ihn an eine Kollegin zu verweisen.
Ich habe das durchaus auch desöfteren gemacht-
und bekam manchmal von demjenigen eine ziemlich pampige, beleidigte Reaktion, da er nicht damit gerechnet hatte, dass ich die 100 Euro ausschlagen würde, wenn sie von ihm kamen.
Nein, im Ernst: manche Herren DENKEN auch, dass man als Dame in einem Etablissement, welcher Art auch immer, entweder nicht das Recht hat oder so Not leiden muss, dass sie sich sowieso alles erlauben könn(t)en - man würde sie sowieso nicht ablehnen.
Hah, weit gefehlt!
Bei uns war das durchaus möglich und ich denke auch, das schafft ein Arbeitsklima, was durchaus okay ist.
@******100
Viele Männer haben in regulären Clubs ohne etwas Nachhilfe wenig Chancen,kommen also nach einem oder zwei erfolglosen Besuchen nicht mehr wieder.Da muss man also etwas nachhelfen.Es scheint sich zu rechnen,bei den meisten (keine Ahnung,was da so gezahlt wird).Die Männer bekommen die Illusion nicht bei eine Hure gewesen zu sein,manche bemerken das nicht (oder wollen es nicht bemerken).
Ich finde das nicht unbedingt schlimm.
Ein weitverbreitetes Vorurteil ist, dass Huren gar keinen Spass bei der Sache haben
können. Das mag sicher in sehr vielen Fällen auch der all sein, jedoch hängt das von vielen Faktoren ab. Der wichtigste dabei ist:
Wie respektvoll verhält sich der Kunde?
Leider wollen viele Herren nur den stumpfen "Service". Ganz klar, dass man da als "lebendige Gummipuppe" nicht vor Wohlfühl-Gefühl aufjauchzt.
Viele denken auch gar nicht soweit, wie die Frau sich fühlt, sondern erwarten nur "Dienstleistung".
Okay - mehr kriegen sie dann aber auch nicht. Ist doch klar.
Bei den Gästen, die mich als Mensch wahrgenommen und respektiert haben, habe ich mich viel mehr geöffnet und war natürlich gefühlvoller und "echter".
Gut. Allerdings habe ich auch oft das Feedback bekommen, dass ich ein bisschen anders sei als andere Damen...
Ich denke, man hat als Arbeitende in der Branche vielfältige Probleme zu bewältigen.
Ist man zu nett zu einem Kunden, denkt der noch, man will privat etwas von ihm und man wird mit lästigen SMS etc. belästigt (kommt häufiger vor, als man denkt!).
Häufig gibt es auch das Problem, dass man als Dame das Problem hat, wie man selber mit der eigenen Lust in einem Kundenkontakt umgeht. Nicht alle wollen das oder kommen damit klar.
(Man fühlt sich z.B. als echte "Schlampe" oder denkt, wenn eigene Lust dabei ist, betrügt man seinen Freund; wenn nicht, ist es nur "Job" - also, die Assoziationen sind vielfältig.)
Das bedeutet jedoch nicht, dass es einer käuflichen Dame auf gar keinen Fall gefallen kann.
Wovon ja viele zwangsmässig ausgehen.
Allerdings sicher nicht unter o.g. Konditionen und eventuell wird man diese Damen auch eher im Hobbyhuren-Bereich oder im Bereich der gehobenen Escortservices finden.
Also, in einem Bereich, der auch mit einer gewissen örtliche Ungebundenheit verbunden ist.
Wobei das von mir Spekulationen sind. Dazu wäre es interessant, eine Dame aus einem Bordell zu hören, denn ich kenne da die Arbeitsbedingungen nicht persönlich.
Generell denke ich, es ist individuell und von Fall zu Fall anders zu bewerten. Hauptpunkt bei der Sache ist aber meiner Meinung doch, dass man
die freie Wahl hat, jemanden auch ablehnen zu dürfen.
Ich meine, wenn man genug Kolleginnen hat, an die man weiterreichen kann, sollte das auch nicht das Problem sein.
Ob der Herr jetzt von "Nadja" oder "Tina" befriedigt wird, dürfte dem Betreiber egal sein.
@****h6
Letztens im Club erzählte mir eine überzeugte Gangbang-Dame doch glatt: "Also heute ist ja kein Gangbang, da suche ich mir die Männer schon aus. Aber übermorgen ist Gangbang, da lasse ich alle heran. Wie sieht das denn aus, wenn ich einen Gangbang angekündige und die Gangbang-Dame dann auf der Matte zu der Männertraube um sie herum sagt: Du darfst und du darfst nicht?! Das geht nicht!"
Nun, irgendwie kann ich die betreffende Dame schon verstehen und finde es auch okay, was sie sagt.
Irgendwas muss ihr das Ganze ja geben, schließlich ist sie, wie du schreibst, eine "überzeugte Gangbang-Dame".
Vielleicht macht sie der Gedanke, dass sie keine Wahl hat, irgendwie auch geil?
Wer weiss, hat ja im weitesten Sinne etwas mit devoter Neigung zu tun. Es gibt alles.
Wir sind ja hier im Joyclub. Spätestens da sollte das einem klar sein.
Leute, die sich freiwillig in Plastik einschweissen und davon geil werden oder die Schweiss-Füsse antörnen...
Da ist das Gefühl von Benutzt-Werden noch nicht mal das Ausgefallenste.
Es wird jedoch nicht jede(r) zugeben (können) - das hat auch was mit Selbstreflexion zu tun.
Ich meine, sie müsste es ja nicht machen, oder?
Es hört sich nicht so an, als wäre sie "gewerblich" und dazu gezwungen, so wie du es formulierst.
Manchmal ist es auch nicht das Schlechteste, wenn man einen Herren "annimmt", obwohl er nicht in das eigene Beutschema passen würde.
Ich muss sagen, manche haben mich dann noch von ihren Fähigkeiten "überzeugt" und es wäre schade gewesen, hätte ich dieses Erlebnis verpasst. Inzwischen arbeite ich ja auch als Escort und...
das beste Französisch, das ich jemals in meinem Leben bekommen habe, liess mir ein äusserst zuvorkommender, netter, älterer Herr im zarten Alter von 73 zukommen...
In freier Wildbahn wäre es sehr wahrscheinlich nie zu dieser Begegnung gekommen.
Also, wie gesagt:
Käuflicher Sex
muss nicht schlimm,
muss nicht menschenverachtend und
muss nicht schlecht sein.
Es hängt immer sehr von den Umständen und, vor allem,
von den Beteiligten dabei ab.
LG Julie