„Der Vergleich ist nicht gerade gelungen. Frauen, die unter Androhung von Strafe staatlich zum Tragen eines Kopftuchs gezwungen werden vs. ein Pärchen, das es geil findet, anderen die eigene Sexualität aufs Auge zu drücken - das Gleiche? Wohl kaum. Im Übrigen hat das nichts mit Geschlechtern zu tun. Sexualität ist schlichtweg Privatsache und ich will im öffentlichen Raum nicht mit den sexuellen Bedürfnisse und Fantasien anderer Menschen konfrontiert werden.
Na dann arbeiten wir uns doch mal an Deiner Argumentation ab.
Wenn ich an einen Badesee gehe und dort in meiner näheren Umgebungen sich Mitmenschen niederlassen die ggf. über ein großes Tattoo verfügen, welches mir nicht zusagt, dann ist das doch deren Privatsache und ich möchte damit im öffentlichen Raum nicht konfrontiert werden.
Steigern wir das mal .. ich befinde mich an einem FKK-Strand, dort sehe ich Mitmenschen deren Körper positiv formuliert extrem aus der Form gekommen ist und deren Pflegezustand nicht meinem mitteleuropäischen Wertgefühl entspricht. Die sollen das doch privat und nicht im öffentlichen Raum machen.
Wenn ich dann mal mit der Straßenbahn fahre und plötzlich jemand einsteigt mit mehr Metall im Gesicht als ich zuhause im meiner Nagel- und Schraubenkiste habe ... soll diese Person das gefälligst bei sich privat machen, aber nicht im öffentlichen Raum.
Wieviele Beispiele soll ich noch anführen, bei denen mich irgendwas stören könnte, es aber das Wesen einer toleranten Gesellschaft ist diese Dinge auszuhalten?
Es geht hier nicht darum, dass irgendwer in einem gewagten Outfit die halbe Menschheit belästigen mag, ganz und gar nicht. Es ist jeweils ein bewusst gewählter Rahmen und die Provokation wahrlich überschaubar. Man schaue sich im Vergleich so manche Werbetafel an .. die ist nicht anstößig, nein, man lauft gleich ins nächste Geschäft und kauft das Produkt ...