Allgemeine Zusammenfassung + Meine Meinung
Interessanter Thread, mit einem durchaus kontrovers diskutierten Thema, welches allerdings gar nicht so kontrovers sein sollte.
Fassen wir doch mal die Standpunkte / Argumentationstypen zusammen:
a) Niemals ohne Kondom, egal wie eng die Beziehung oder wie viele Tests auch immer vorliegen.
b) Solange mit Kondom, bis ein medizinischer Test grünes Licht gibt, unabhängig vom Vertrauen in den Partner.
c) Solange mit Kondom, bis ein medizinischer Test grünes Licht gibt, mit der Maßgabe, dass das Vertrauen in der Beziehung einen zwischenzeitlichen (nackten) Seitensprung ausschließt.
d) Solange mit Kondom, bis ein Grundvertrauen aufgebaut wurde, welches auch über alle medizinischen Tests erhaben ist.
e) Generell ohne Kondom in einer festen Partnerschaft, nach genauer Auswahl des Partners. ONS & Co. immer mit Kondom oder ein Verzicht darauf.
f) Immer ohne Kondom
Ich glaube in diese 6 Kategorien passen 90% der hier vertretenen Meinungen. Diese 6 Kategorien geben auch sehr stark den Charakter eines Menschen wieder.
Die Typen a bis b sind die festen rationalen, die ihre Gefühle immer durch logische Argumente überlisten oder überspielen können.
Der Typ c ist wohl der absolute Idealist und dürfte sich meiner Meinung über die anderen Typen erhaben fühlen. So auch die Argumentation.
Die Typen d und e sind gefühlsbetont, selbstbewusst und geben dem Bauchgefühl den Vorzug über die Ratio.
Der Typ f ist meiner bescheidenen Meinung einfach nur ein leichtsinniger, den Gefahren gegenüber ignoranter Idiot.
Abgesehen von Typ f hat jeder wohl seine dauerhafte Berechtigung und von keinen der Typen a-e kann man sagen, dass sie leichtfertig sind, da selbst die Partnerwahl durch Intuition ein Sicherheitsbedrüfnis darstellt, was durchaus angebracht ist.
Über die Wirksamkeit von Kondomen bei diversen Krankheiten will ich mich jetzt gar nicht auslassen, da gibt es genügend wissenschaftliche Studien drüber, die allesamt genauer sind als alles was ich hier in wenigen Worten zusammen fassen könnte.
Allerdings, wenn man Kondome nimmt, dann müsste man es auch konsequent bei allen Sexualpraktiken durchführen, z.B. Oralverkehr.
Ansonsten ist das Bild wieder weitaus schwieriger.
Nach dieser allgemeinen Einleitung zu mir:
Ob Kondome den Sex negativ beeinträchtigen oder nicht, kann ich mangels sexueller Erfahrung nicht sagen. Ich hatte bisher noch nie Sex, was wohl in diesem Lebensbereich den maximal möglichen medizinischen Schutz bieten dürfte.
Ich persönlich denke aber nicht, dass man Gefühle gegen Gesundheit abwägen kann, da die Gesundheit etwas dauerhaftes ist, was einem das ganze Leben begleitet, während Sex einfach nur Sex ist.
Wenn man nicht gerade zur Kategorie a gehört, wird das Kondom früher oder später eh weggelassen und man hat dann die Möglichkeit sowohl guten Sex als auch dauerhafte Gesundheit zu haben, was ja das Endziel von uns allen sein sollte und alle glücklich und zufrieden macht.
Ich werde es in jedem Fall so handhaben, dass ich mich bei meinen allerersten sexuellen Erfahrungen dann doch lieber auf die 95% Schutz durch ein Kondom verlasse, auch wenn es nicht alle Restrisiken abdecken kann und ich ein paar Abstrich bei der Qualität der sexuellen Handlungen machen muss.
Vom Gefühl her, gehört ich wohl entweder zum Typ c von Mensch oder dem Typ d.
Sicherlich sind medizinische Tests eine gute Ausgangsbasis für ein Grundvertrauen, aber wenn man einen Menschen wirklich liebt und vertraut, sollten sie höchstens eine Bestätigung dessen darstellen, was schon das Gefühl vermittelt hat. Ein Vertrauen, welches nur mit einem solchen Test auskommt, ist kein echtes Vertrauen, sondern nur ein "aber wenn"-Vertrauen. Dann kann man ja gleich blind der Technik/Medizin vertrauen und den Partner darüber völlig ignorieren.
Ich glaube mit einem solchen Menschen könnte ich kein erfülltes Sexuallleben haben.
Für hingebungsvollen, qualitativ hochwertigen Sex braucht es eh gegenseitiges Vertrauen, daher sollte man bis zum richtigen Zeitpunkt ruhig zum Kondom greifen.