Brust - Clip mittels Stereotaktischer Biopsie entfernt
Hallo, liebe Lesenden,
in meinem ersten Beitrag hier in Sylvias Thread hatte ich berichtet, dass ich nach einer Stanzbiopsie Ende 2020 einen Titan-Clip 3 Jahre lang in der Brust trug.
Das Gefühl, diesen "Fremdkörper" in der Brust zu haben und nicht entfernen zu können, machte mich fast wahnsinnig.
Nun, Anfang 2024, ist mir der Clip nach 3 Jahren (!) endlich entfernt worden, und zwar nicht durch eine OP, sondern mittels einer Stereotaktischen Biopsie.
Aber zunächst möchte ich mich nochmal ganz herzlich bei Sylvia bedanken, die sich die Mühe gemacht hat, hier diesen Thread zu erstellen, und die mich unermüdlich mit Informationen versorgt hat.
Sylvias Infos haben mir den Anstoß gegeben, für mich eine alternative Möglichkeit der Clip-Entfernung zu einer Operation zu finden.
Wie ich in meinem ersten Beitrag schrieb, hatte ich ursprünglich geglaubt, dass man einen Clip einfach auf dieselbe Art und Weise entfernen könnte, wie man ihn eingesetzt hatte - nämlich durch die Biopsie, in meinem Fall eine Stanzbiopsie.
Ich schrieb also an die Ärztin, die vor 3 Jahren in meiner früheren Heimatstadt die Stanzbiopsie durchgeführt hatte und fragte, ob sie mir den Clip wieder entfernen könnte.
Die Ärztin teilte mir jedoch mit, dass man den Clip mittels der Stanzbiopsie nicht entfernen könnte und ich mich an das Brustzentrum wenden müsse.
Ok, dann blieb also nur eine Operation.
Aber es widerstrebte mir extrem, meine "gesunde" Brust unter's Messer zu legen und ich schob es immer weiter vor mir her.
Mit meiner Frauenärztin besprach ich dann die Wahl des Krankenhauses, aber innerlich sträubte ich mich weiterhin gegen eine OP.
Es wollte mir einfach nicht in den Kopf, dass man mit einer Biopsie, mit der man ja den Clip setzt und Gewebe absaugt, nicht auch einen Clip wieder absaugen könne?!
Unter den zahlreichen Links, die mir Sylvia zukommen ließ, war auch ein Artikel über eine Studie an der Uni Frankfurt.
Dort las ich, dass es neben der Stanzbiopsie noch eine weitere Art der Brust-Biopsie gibt, nämlich die Stereotaktische Biopsie.
Ok, dachte ich - wenn bei dieser Art der Biopsie nicht "gestanzt" wird, könnte man vielleicht damit einen Clip "absaugen"?
Ich recherchierte, an welchen Krankenhäusern meiner Stadt eine Stereotaktische Biopsie angeboten wurde und fand das Uniklinikum.
Eigentlich hatte ich überhaupt keine Hoffnung, schrieb dann aber doch noch an die Radiologie des UKs und fragte nach.
Und siehe da - der leitende Arzt meldete sich und teilte mir mit, dass man tatsächlich mit der Stereotaktischen Biopsie einen Clip absaugen könne und sie das auch schon 2x gemacht hätten.
Allerdings hinge es von der Art des Clips ab, ob es möglich ist.
Der Clip muss z.B. so klein sein, dass er zurück durch die Kanüle passt, die bei der Stereotaktischen Biopsie aber etwas breiter ist als bei der Stanzbiopsie.
Gesagt, getan.
Ich hatte großes Glück. Mein Clip war nur 2 x 1 mm groß und hatte eine Hantel-Form, die kompakt ist und sich nicht so sehr im Gewebe verhakt.
Ich bekam also einen Termin für die Biopsie und der Clip wurde schon im ersten Proben-Anlauf schnell und vor allem minimal-invasiv extrahiert - er ruht jetzt in einem Gläschen neben meinem Sofa.
Und nicht mehr in mir. : ))
Das Gefühl, diesen Fremdkörper, dieses "Metall-Ding", nach 3 Jahren nun endlich aus dem Körper zu haben, ist einfach nur fantastisch.
Nachdem der Clip nun 'raus ist, merke ich auch nochmal richtig deutlich, wie sehr mich dieser Fremdkörper in der Brust all' die Jahre permanent unter Stress gesetzt hat - im Unterbewusstsein war er immer da, wurde bei jeder Mammographie gesichtet und hielt das ursprüngliche Thema am Leben, beschäftigte meine Gedanken und lastete auf mir.
Dieses Unbehagen ist nun wieder einem Gefühl der Befreiung, der Ruhe und Entspannung gewichen.
Manchmal führt es halt doch zum Erfolg, an einer Sache dran zu bleiben, von der es heißt "Das geht nicht".
Und vielleicht ist meine Erfahrung hier für die ein oder andere Betroffene ja hilfreich.
Liebe Grüße ☀️