Einen guten Liebhaber? Im Sinne von "gut im Bett"? Also, es geht hier nur ums "Handwerk"?
Nun, dieser Jemand sollte den Körper einer Frau gut kennen und sich nicht nur um seine eigenen Bedürfnisse kümmern. Es sollte ihm auch Lust machen, der Partnerin Lust zu machen. Das ist wünschenswert. Der tollste Body an einem Mann ist keinen Schilling wert, wenn er im Bett nichts anderes tut als sich selbst permanent auf den Bizeps zu küssen, während er ein paar einfallslose Liegestütze macht.
Ok, aber mal im Ernst. Ein Mann sollte keine Angst davor haben, sich hingeben zu können, sich fallen lassen zu können. Sinnlich zu sein. Genießen zu können. Ich denke, das ist wichtig. Ich habe zu viele Männer getroffen, die Sex leistungsbezogen definieren und ich fand das immer schade und ein bisschen enttäuschend. Denn es ist im Grunde (nun, für mich zumindest) gar nicht wichtig, wie lange er ihn hochhalten kann, wie lange er hart bleibt und wie ausdauernd er penetrieren kann. Natürlich ist das alles nett. Und es ist auch nett, wenn er seiner Partnerin auf diese Weise zu einem Orgasmus verhilft.
Aber um Sex wirklich als GUTEN Sex zu bezeichnen, benötigt man mehr als das schnöde Handwerk. Man benötigt Zärtlichkeit. Hingabe. Vertrauen. Intimität. Eine emotionale Verbindung.
Ohne diese Dinge ist zumindest mir Sex inzwischen wirklich zu banal und zu langweilig. Been there, done that, swung myself from the chandelier. Big whoop. Am Ende ist es das, was tiefer geht als Reibung von Geschlechtsteilen, was guten von banalem Sex unterscheidet.