Gefühlswelt, wenn man jemandem seine Zuneigung gesteht

@***78
Man muss ja nicht mit der Tür ins Haus fallen! Wenn man schon so sensibel sein möchte, sich in den Kopf des anderen versetzen zu wollen, dann hat man doch auch genug Sensibilität, den Nähewunsch oder das Distanzbedürfnis des anderen etwas besser zu erkenne, oder? Un ddann kann man durch "zufällige" Berührungen - an der Hand, am Ellenbogen.
Und die passenden Formulierungen muss man sich natürlich selbst zurechtschneidern.
Der Hinweis auf mehr gemeinsame Unternehmungen, gemeinsame Zeit, bei der Begrüßung die Umarmung minimal verlängern. Entweder spürt man den "Befreiungsversuch des anderen oder vielleicht vom anderen auch ein beherzteres Zugreifen.

Es gibt kein Rezept!
Wer da viel überlegt, sollte einfach mal die Möglichkeiten überlegen, statt nur Energie auf "vermutlich mache ich dann was falsch".

PIMP YOUR EGO

Kommt mir sehr verkopft vor, die Gedanken des TE.
Wer nicht wagt, der nie gewinnt.

Wenn es mir wichtig ist, spreche ich das aus. Es gibt einfach einen Zeitpunkt wo das raus muß. Normal braut sich das dann so langsam zusammen.

Nichts würde mich im nachhinein mehr ärgern, als mich nicht getraut zu haben.

Und ja ich hab öfters erlebt mein Gegenüber wollte sich nicht einlassen. Das war für mich immer hart. Meist verschwand damit auch der interessante Mensch sofort aus meinem Alltag. Doch bereut habe ich meine Offenheit nicht. Es brachte Klarheit. Oder forderte den andere auch Stellung zu beziehen, und daraus ergab sich dann wo es hin geht.

@*****ka9

Wenn ich merke, dass sich dann jemand zurückzieht, mach eich das auch .... ich will dann nichts mehr von der Person vor Augen haben - tut mir nicht gut

Ich mach das auch so.....
Ich sage immer : Wie vom Winde verweht *

Aber es wäre dann in meinen Augen eh unfruchtbar gewesen .

Passte dann halt nicht, auf Dauer dann sowieso nicht.
Etwas Verlust ist immer.
Aber so auf Dauer, mit unerfüllten Gefühlen , unausgesprochen, oder sogar verleugnet ,würde ich unglücklich sein.

Wenn ich dem anderen gesagt habe wies bei mir aussieht. Und der Mann nicht will, hat das ganze viel Kraft gekostet.

Bei weiteren Treffen danach ist dann meist keine Kraft mehr da das zu tragen. Und so ist dann Ruckzug das sinnvollere. Auch wenn damit ein Mensch verschwindet und zur Erinnerung wird.

Vielen Dank für deine Frage....
Die Frage hat mich nachdenklich gemacht.

Zu gewissen Zeiten hätte ich mich ganz sicher total gefreut.

Mit allen Gefühlen offen sein und dies aussprechen finde ich total richtig.


Ich muss dazu erwähnen, dass ich mich selbst was Menschen betrifft z.Z als Gefühlsbehindert bezeichnen muss.

Ich empfinde Freude etc.pp aber wenn jetzt ein Mensch käme und mir Gefühle aussprechen würde das würde mich z.Z nicht berühren.

Aus dem Grund gehe ich auch eher auf Freundschaften als auf mehr Nähe weil ich niemanden vor den Kopf stoßen möchte.

Ich muss dazu erwähnen, dass ich nicht immer so war... Allerdings ist es jetzt schon eine ganz lange Zeit ( was ich für mich als lange bezeichne )

Ich kann auch nicht sagen ob es sich (noch mal) ändert......


Trotz allem ist mein Denken: offen mit allem raus

Ich wäre auch von vornherein fair wenn ich merken würde, dass jemand zu mir mehr Nähe wollen würde, dass ich sofort über mein Problem sprechen würde

Eine schöne Frage - Danke


Diese Angst zu bewältigen, das wäre deine Aufgabe. Ich denke, daran kannst du arbeiten.


Das kann ich verstehen. Vielleicht kannst du dich zuerst in eine andere gedankliche Position bringen, aus welcher auch die Kommunikation einfacher verlaufen könnte. Wenn es wirklich Liebe ist, und nicht der Wunsch deine ungestillten Bedürfnisse zu erfüllen, dann solltest du den Drang nach Erfüllung loslassen können. Sowas wie ein Non-Attachment erreichen. Und dann könntest du es wohl auch wahrhaftig und wertschätzend mitteilen, ohne dass sie sich zu etwas gedrängt fühlt. Und darauf kann etwas wachsen - oder auch nicht - aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Verbindung dadurch reisst, sehe ich als geringer, als wenn du aus deiner aktuellen Position "gestehst" ...

Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Glück

Der Film "Love Actually" hat für mich da eine schöne Formulierung, "Without Hope or Agenda"

@***78

Grundsätzlich behaupte ich mal, daß es mir wenn ich jemandem real begegne nicht schwer fällt Interesse zu bekunden. Aus Erfahrung weiss ich aber auch wie es ist wenn der Kopf von vornherein jede Möglichkeit ausschliesst und sich dann doch unterschwellig Gefühle ihren Weg bahnen, so wie es wohl auch bei Dir gelaufen ist.

Ohne Deine Situation jetzt genau überblicken zu können würde ich es vorziehen sie zu irgendwas einzuladen, mehr Zeit mit ihr zu verbringen, irgendwas wo es hauptsächlich um Euch beide geht, um den Austausch miteinander. Dann musst Du nicht mit der Tür ins Haus fallen, kannst sondieren und sie mit Botschaften in leichter verdaubaren Häppchen, die ja vielleicht appetitanregender als ein Liebesgeständnis sind füttern.

Schwierig, sehr schwierig als Aussenstehende/r zu beurteilen.
Schweigt man über seine Gefühle, leidet man still weiter und fragt sich ständig, was wäre wenn passiert, hätte, könnte, sollte, müsste.....
Ist man dann offen zu der Herzensperson, kann das im besten Fall positiv aufgenommen werden oder aber auch mit Gleichgültigkeit oder Ablehnung quittiert werden....

Ich bin schon so lange Single, dass ich gar nicht mehr weiss, wie es ist wenn sich zwei Leute zusammenfinden und glücklich verliebt sind....ich bin extrem vorsichtig was Gefühle zeigen angeht. Ich behalte sie lieber für mich, ist mir lieber als womöglich abgelehnt zu werden. Gehe davon aus, dass eh nichts draus wird....bei Onlineaffären steht ja der Sex im Vordergrund, im dümmsten Fall ist der andere verheiratet/liiert, wie soll sich dann irgendwas gutes draus ergeben, was über die Bettgeschichte hinausgeht ?

Mein Rat daher : lieber bedeckt halten....vielleicht äussert sich ja der/die andere doch in irgendeiner Weise und man kann entsprechend darauf reagieren.

Ich finde, dass man diese Frage OHNE den Kontext/ die Situation zu kennen überhaupt nicht beantworten kann.

Hat man ein Fickverhältnis und hat sich jetzt verliebt UND möchte mit dem anderen fest zusammen sein? DANN wäre ich dafür, seine Gefühle kundzutun, sonst verschleppt man die Sache nur.

Hat man sich in sein Fickverhältnis verliebt, weiß/ will aber die feste Beziehung des anderen auf keinen Fall ins Wanken bringen und distanziert sich deshalb vom anderen, weil einem die Situation selbst nicht gut tut, DANN wäre ich auch dafür, dem anderen kurz zu erklären, warum man sich distanziert.

Hat man sich in sein/n langjährige/n beste/n FreundIn verliebt, der/die auch Single ist, würde ich es entweder sagen oder ausprobieren, ob das Gegenüber eventuell zu mehr gewillt ist.

Schwärmt man jedoch aus der Ferne, würde ich dazu raten, zu versuchen, denjenigen besser kennenzulernen, sich zu verabreden. Wenn das nicht klappt, kann man es sein lassen. Ich würde jedoch definitiv NICHT dazu raten, demjenigen die Gefühle zu "beichten". Sehr wahrscheinlich wird derjenige sich einfahc nur überrumpelt fühlen und zu gar nichts weiter mehr Lust haben.

Am Anfang unserer Beziehung wollte ich die Grenze bei „ Ich liebe dich“.

Ich hatte sehr viel Angst vor diesem Gefühl, da ich nicht wusste was es in mir auslöste.

Ich spürte jedoch wie sich seine Gefühle mir gegenüber veränderten .
Seine Nachrichten veränderten sich , auf einmal gab es Herzen.
Seine Augen waren voller Liebe, jedoch hilt er sich daran .

Irgendwann spürte ich , dass aus meiner Verliebtheit Liebe wurde.

Ich wollte es ihm sagen , denn es veränderte mich .
Also sprach ich es aus , damit er wusste was in mir vorging.
Es sollte ohne Verpflichtung für ihn sein.
Ohne Zwang.

Ich wollte nur ehrlich sein, denn es verändert meinen Sex und meine Wahrnehmung zu ihm.

Ich hatte das Glück, dass seine Liebe schon lange dar war .
Und das trägt mich heute .

Hallo @***78 ,

Hatte auch schon den Fall, dass mir ein verheirateter Mann vor 2 Jahren seine Verliebtheit gestanden hat und meinte er wolle mit mir durchbrennen. Das ist für mich als Frau natürlich kein schönes Angebot. Das ist jemand der sich erst trennen will, wenn er eine Neue sicher hat. Er ist natürlich immer noch verheiratet. Wir haben auch immer noch engen Kontakt, da wir Kollegen sind, wir unternehmen auch privat noch Sachen. Von meiner Seite ist es aber platonisch, auch wenn ich ihn gerne mag und wir auch vieles voneinander wissen. Ausnahme ist seine Ehe, darüber will ich mir bewusst nix anhören. Ich will keinen Sex mit ihm. Dass er in mich verliebt war wusste ich auch ohne dass er es mir gesagt hätte. Hormone sind aber keine Basis. Vorallem wenn recht einseitig. Denke dass die Verliebtheit bei ihm vorallem daran lag, dass er zuhause sexuell zu kurz kommt.

Jean Paul schrieb dazu,

"Man kann Liebe selten zu spät,
immer zu bald gestehen."

Wenn wir beide solo sind, dann mach ich mir kein Gedanken darüber
ob ich ihr das sagen oder nicht, sondern wie ich ihr das am geschicktesten sage.
Wenn einer von uns beiden Betroffenen in einer festen Beziehung ist,
ziehe ich mich so schnell wie möglich Zurück.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es für mich und meinen Seelenfrieden besser ist, meine Gefühle für mich zu behalten. Ich kann (in meinem Fall) Männer überhaupt nicht einschätzen, egal, wie lange ich sie schon treffe/kenne.

Früher war ich da mutiger, musste aber feststellen, dass sich die meisten Männer schon an einem "Ich mag dich" gestört fühlten. Mittlerweile weiß ich auch, dass ich bisweilen zu forsch gewesen bin, aber anders wäre ich nicht mehr ich selbst gewesen ...

Ich ziehe mich mittlerweile zurück, wenn von meiner Seite zu viel Gefühl aufkommt ...

Ja, der Autor von "Tatsächlich Liebe" hatte da eine schöne Idee.

Wenn wir schon bei Filmanalogien sind, muss ich eher an Inception denken. Wie verantwortlich ist man, wenn am einen Gedanken sät.

Danke nochmals, für die vielen Beiträge, interessanter weise, sind die meisten aber aus der eigenen Perspektive, ob man es jemanden. Selten, was mit einem passiert, wenn man es selbst gesagt bekommt. Eben diesen Gedanken ins rollen bringen.

Das Thema ist sicher sehr "verkopft" und wenn ich nicht Angst hätte. sie zu verletzten, würde ich es wohl aussprechen. Aber das ist ein anderes Thema.

Es gibt "Vorgeschichte" in einer Beziehung, die würden alles ändern, wenn der eine mehr liebt als der andere - und manche Geständnisse beschädigen dann mehr diese Beziehung als sie gut machen. Bei platonischen Geschichten ist dies meistens so. Es kommt also ganz auf die Beziehungssituation an, und es erfordert eine gute Einschätzung und Sensibiliät, was geht und was nicht. Den anderen mit einem Geständnis vielleicht unter Druck zu setzen, empfinde ich genauso als unangebracht, wie den nächsten Schritt nicht zu tun, wenn beide dafür bereit sind.

@***78

Ich kann Deine Überlegungen nach vollziehen, besonders wenn man selbst oder die andere Person gebunden ist. Man will nicht verletzen, sich nicht und auch den anderen nicht.
Oder gar Handlungen herauf beschwören, die man nicht absehen kann.
Mir hat jemand den ich lange kenne und der plötzlich weg gegangen ist beim Wiedersehen nach Jahren gestanden, das er in mich verliebt war. Ich hatte wirklich keine Ahnung wie weit sein Gefühl damals gegangen ist...ich habe mich immer gefragt wieso er so plötzlich weg gegangen ist. Darauf hatte ich dann ie Antwort. Was ich dachte hätte, wenn ich es damals gewußt hätte, keine Ahnung. Ich mochte ihn, wir haben viele Dinge gleich gesehen, aber ich war damals gebunden.....
Was nun schwerer wiegt, die Tatsache, das man die Möglichkeit gar nicht hatte oder gar nichts draus machen konnte, beschäftigt einen dann schon.
Wie sie Dich sicher gerade beschäftigt.
Und die Gefahr das sich etwas grundlegend ändert ist einfach gegeben, wenn es nicht auf das selbe Interesse trifft.
WiB

Nun... ich bin nicht verantwortlich für die Gefühle eines anderen Menschen.
Wenn ich meine Gefühle jemanden gestehen, dann weil ich das möchte, es für richtig erachte, aber was dann mit dem Gegenüber passiert liegt nicht in meiner Hand.
Wenn jemand seine Situation hinterfragt, mag ich vielleicht einen Stein ins Rollen gebracht haben, aber ich bin nicht dafür verantwortlich

Dafür dass der Stein schon da ist nicht, aber dafür dass er rollt ... in meinen Augen schon .. das komplette Abschieben der Verantwortung auf das Gegenüber greift für mich zu kurz ... abgesehen davon, dass der TE ja auch die Richtung, in welche das rollt, gerne beeinflussen möchte ...

Mein erster Versuch ließ mich vor Scham fast in die Erde versinken. Ich sah sie mit ihren Eltern immer wieder sonntags in der Kirche, bekam heraus, wer sie ist, dass sie als Apothekenangestellte arbeitete, besorgte mir ein Rezept, sank beim Besorgen fast schon hin, als sie mich bediente. Mit meinem Freund, der mich bestärkte, fuhr ich dann sonntags zu ihrem Haus, nahm allen Mut zusammen und klingelte. Sie kam bis zur Gartenpforte, machte mir auf die Schnelle klar, dass sie einen Freund, einen angehenden Arzt (wie ihr Vater)habe und heiraten würde. Ich war völlig düpiert, schlich zum Auto und es war kein Trost, dass es meinem Freund bald darauf ebenso erging. Er hatte sogar seinen Job aufgegeben und war ins Studium gegangen, um die Schönheit zu sehen.

Im Nachhinein erwiesen sich beide Absagen als Schicksalswinke. Mir und ihm wurden die Frauen "zugeführt", mit denen wir heute noch immer verheiratet sind. Aber das Fegefeuer des vergeblichen Werbens trug vielleicht dazu bei, den Wert des Kommenden richtig zu schätzen.

"Doch soweit ich weiß, sind die guten Geschichten immer die Mutigen" Silbermond

Ich stimme den meisten Beiträgen zu. So oder so gehört meist viel Mut dazu seine Gefühle zu bekennen und grundsätzlich würde ich eher dazu neigen, die Dinge an und auszusprechen. #dieWeltgehörtdenMutigen #Liebefüralle