Der Partner als Pflegefall: Wie würdet ihr damit umgehen?

Sehr schwierige Situation.
So eine emotionale Erpressung geht gar nicht und schon aus diesem Grund würde ich mir eine Affäre suchen , heimlich natürlich. Wäre für mich die einzige Option, da du natürlich nicht willst, dass er sich aufgibt wenn du dich trennst oder ganz offen, woanders Sex suchst . Wenn du weiß, dass du auf lange Sicht nicht ohne Sex auskommst, bleibt nichts anderes übrig. Moralisch gesehen natürlich nicht in Ordnung. Kommt darauf an, ob du ihn so sehr liebst, dass du ihm so etwas nie antun könntest oder dich emotional schon entfernt hast

Das ist eine schwierige Situation das stimmt schon. Aber ich würde mir den Sex auch nicht bei einem anderen Mann suchen, das könnte ich gar nicht und würde ich auch nicht wollen. Aber ich kann dich schon verstehen, dass du dir da Gedanken darüber machst, vor allem wenn es schon Jahre geht.

Sie von FK888 schreibt:

Liebe TE,

ich kann nicht annähernd nachfühlen wie es Dir geht und welche Belastung es für Dich ist. Den Mann, den Du liebst als Pflegefall zu sehen. Die zusätzliche Belastung. Eure ganze Welt hat sich geändert. Euer ganzes Miteinander. Du hast meinen Respekt dafür, dass Du an seiner Seite bleibst und ihn liebst und für ihn da bist. Ich wünsche Dir an dieser Stelle schonmal viel Kraft!

Ich selbst würde auf Sex auch nicht verzichten wollen und verstehe Dich da. Mitunter fehlt auch gar nicht der reine Sex. Sondern das Kuscheln, Berühren, begehrt werden.
Ich verstehe jedoch auch Deinen Mann. Er hat seine Gesundheit nicht mehr und will Dich nicht auch noch verlieren bzw. teilen. Es gilt daher ihm immer wieder zu zeigen, dass Deine Liebe für ihn da ist. Und da bleibt. Selbst, wenn Du das Körperliche mit einem Anderen teilen würdest. Bereite ihn also darauf vor, dass es früher oder später passieren wird. Damit er sich darauf einstellen kann. Und gib ihm Zeit sich an diesen Gedanken zu gewöhnen.

Obwohl ich Fremdgehen nicht unbedingt gutheiße, könnte ich es in Deiner Situation verstehen, um Deinem Mann diese Diskussionen darüber zu ersparen, damit er sich auf seine Therapie konzentrieren kann. Jedoch für Dich selbst womöglich schwierig, weil das schlechte Gewissen mitunter doch nagen könnte. Zumindest würde es mir so gehen.

Ich habe also keinen Ratschlag für Dich. Hoffe jedoch es ergibt sich eine Lösung. Zeitnah. Mit welcher Du gut leben kannst.

ich denk es kommt erstens darauf an wie fest die Partnerschaft ist, insbesondere ob es eine Ehe ist.

Zweitens denke ich daß man für den Partner nur das tut was der Partner für einen tun sollte.

Drittens: ich sag meinem Weib gern, daß ich es mir anfgetan habe - das schließt auch die Probleme mit ein, die es in mein Leben bringen könnte; dazu stehe ich dann in schlechten Zeiten.

Für mich ist er das Problem nicht du.
Bist du sein Eigentum? Wenn er dich wirklich liebt gibt er dir die Möglichkeit, die er nicht geben kann.
Am Ende musst du für dich entscheiden.
Aber ich würde als Pflegefall wollen, daß meine Partnerin glücklich ist. Das ist ihm anscheinend nicht so wichtig.

Oder er hadert einfach noch mit seinem Schicksal. Der schwindenden Kraft ,fühlt sich schwach und machtlos. Ohnmächtig.
Wer kann das denn verurteilen?

Ich finde,..man sollte die Situation mal umdrehen, was wäre wenn?????? Was wäre wenn du krank wirst,...erlaubst du dann deinem Mann das er mit jemand anderen Sex hat???
Ich finde man kann immer schnell raten,....aber ich finde wenn man in einer Partnerschaft ist,und der Partner krank wird,ist alles anders,....ich sehe das absolut so wie @*******_DA ,........
Natürlich sind Bedürfnisse da,..aber ganz ehrlich, wenn mein Partner krank wäre,und das scheint ja kein Schnupfen zu sein,wäre ich Gedanklich ganz woanders als beim Sex.
Aber jeder handelt anders,.....und auch wenn sein emotionales Erpressen nicht toll ist,sollte man davon aus gehen das er vielleicht Ängste hat,???????
Ich finde es ist immer schnell geraten,.....such dir eine Affäre,....finde ich persönlich nicht passend. Man sollte sehen wie es mit der Krankheit weiter geht,...und dann für sich klären wie es weiter geht.

Wer ist schon Mutter Theresa?

Und wenn die Frau das erlauben würde, darf sie nun doch?

Was wäre wenn....
Ist immer einfach mal eben so zu Urteilen.

Lebt das mal 3,5,10,15,18 Jahre,
Dann reden wir weiter.

Ich habe Grössten Respekt davor, da zu bleiben. Das Schicksal mit zu tragen, zu begleiten, Hoffnung zu schenken.
Aber der "Pfleger" hat doch auch ein Leben, Bedürfnisse, Wünsche, Träume.

Eine Zeitlang tritt das sicherlich alles in den Hintergrund, zum Wohle des Partners.
Aber irgendwann darf man auch mal wieder eigene Wünsche und Sehnsüchte wahr nehmen.

@******aus

Genau die Frage stelle ich mir immer und immer wieder. Was wäre wenn es anders herum wäre? Ich würde es nicht wissen wollen, aber es ihm wahrscheinlich anbieten.

Aber es ist nunmal nicht anders herum. Es ist nunmal so herum

Das war kein Urteil,.A ber so wird das gerne schnell abgehandelt hier,das bin ich gewohnt. Und wenn richtig gelesen wird, hätte man auch verstanden, aber gut kann man nicht erwarten.

@********3_73 ,....ich glaube das du in einer beschissenen Situation bist,....keine Frage, das ist nicht das Thema und mein Beitrag war auch kein Urteil über dich,auch wenn das hier suggestiert wird......

@******aus
Bist du alleine hier im Thread?
Andere Stimmen waren auch dagegen und hatten SB vorgeschlagen.
Super mach das mal für den Rest deines Lebens.

Sag mal.....liest du falsch..??

Nein, du?
Ich habe dich nicht angesprochen.

Nur den Teil mit der Erlaubnis.

Der Rest bezieht sich gar nicht auf dich und dein Statement.

Ich finde , es ist schon etwas hart, hier übervdie TE zu urteilen, nur weil sie eben doch noch Bedürfnisse hat.
Offenbar besteht die Krankheit bereits seit 3 Jahren, und es ist kein Ende abzusehen. Gleichzeitig ist sie gerade mal Mitte 40.

Bei aller Liebe und Hingabe, und ich gehe im Moment davon aus, dass sie sich gut um ihren Partner kümmert und schon so manches Tief in den letzten Jahren mit ihm durchgestanden hat und bereit ist, dies weiter zu tun, aber ist es ihr wirklich vorzuwerfen, dass sie nach so langer Zeit nicht irgendwann trotzdem auch mal wieder eigene Bedürfnisse hat?
Ist sie nur eine gute Partnerin , wenn sie all ihre sexuellen Bedürfnisse bereits jetzt mit Mitte 40 komplett aufgibt und wegpackt?

Ich kann für mich sagen, dass ich das von einem Partner für mich gar nicht wollen würde.
Und umgekehrt kann ich zwar nicht sagen, was ich machen würde , weil ich nicht einschätzen könnte was mein eigenes Bedürfnis in der Situation wäre, jedoch finde ich, dass niemand all seine Bedürfnisse komplett für einen anderen Menschen aufgeben sollte.

Dann nehme ich alles zurück und entschuldige mich bei dir,....dann hab ich das falsch verstanden. Ich wollte über niemanden Urteilen,.....

@******aus

Ich habe das auch nicht als Beurteilung oder sogar Verurteilung aufgefasst. Jeder hat seine eigene Meinung zu diesem Thema und mich interessiert eben jede Meinung, auch wenn es nicht gerade mit meiner konform geht.
Jeder hat ja so seine Geschichte und geht mit bestimmten Situationen anders um. Und dies sollte auch jeder akzeptieren.

@****js
Danke schön, meine Rede.

Ich würde den Sex einstellen, da mir da die Gesundheit und (mögliche) Genesung meines Partners wichtiger wäre als das Bedürfnis nach Sex. Partnerschaft heisst für mich da noch, dass ich mich zurücknehme und meinen Partner moralisch unterstütze. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich zwar auf Sex verzichten könnte, jedoch nicht auf Zärtlicheiten - würden die auch nicht mehr stattfinden, weil mein Partner aufgrund seiner Krankheit das nicht mehr zulassen kann, hätte ich ein Problem ...

Aber generell würde ich an deiner Stelle vielleicht mal überlegen, ob es Alternativen gibt, die dein Partner mittragen kann. Es muss ja nicht direkt eine Affäre sein. Mir fällt spontan eine Tantra-Massage ein

Ich habe schon mit einigen Paaren in solchen Situationen beruflich Kontakt gehabt und jedes Paar findet da seine eigene Lösung. Meiner Meinung nach spielt es eine große Rolle, ob der Partner noch die Rolle eines Partners hat, jenseits der Sexualität. Das kann man teilweise selbst etwas steuern.
Ich persönlich würde meinen eignen Mann z.B. nicht komplett pflegen wollen. Etwas "Distanz" ist gelegentlich ganz gut.
Wenn aber ein Mensch über Jahre im Wachkoma liegt, dann fühlt es sich sicher anders an.

@*******olf

Es gibt überhaupt keine Körperlichkeit mehr. Ausser mal ein Küsschen, welches dann von mir ausgeht. Es ist also nicht nur der Sex der fehlt.

Er sieht mich im Moment als seine Pflegerin und nicht als seine Frau. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal ein liebes Wort von ihm in meine Richtung gehört habe.

Ich habe mich ca 2,5 Jahre lang für meinen Mann aufgeopfert und alles was mich betrifft nach hinten gestellt. Bis ich selbst fast in einer Depression gelandet bin.

Ich habe vor einem Jahr erst wieder angefangen mich als Person wahrzunehmen. Und dies auch nur, weil mein Mann 8 Monate 170 km von mir entfernt war. Plötzlich brach mein Lebensinhalt weg, also wurde ich mir selbst wieder wichtig.

Wie kommst Du da wieder raus?
Kannst Du Hilfe in Anspruch nehmen?
Hast Du bei der Pflege körperlichen Kontakt?

@*********iele

Na klar haben wir körperlichen Kontakt bei der Pflege. Beim Duschen, rasieren, anziehen usw. Ich stehe nackt mit ihm unter der Dusche und er fasst nicht mal rüber. Obwohl er dies könnte. Mein Busen ist beim Duschen auf Augenhöhe da er im Rollstuhl sitzt. Aber nix. Nicht die kleinste Annäherung.