Der Partner als Pflegefall: Wie würdet ihr damit umgehen?

Liebe TE, das hört sich wirklich schrecklich an.
Wobei ich dazusagen muss, ich nehme an, das ist es für euch beide.
Sicherlich gibt es in ihm auch Blockaden, die ihn davon abhalten, noch die Partnerrolle einzunehmen.
Ich weiß nicht, wie eure Beziehung davor war.
Falls sie davor wirklich liebevoll partnerschaftlich war, gäbe es vielleicht die Möglichkeit, daran wieder zu arbeiten, evtl auch mit professioneller Hilfe.

@********3_73

Das tut mir sehr leid für dich, dass selbst "harmlose" Körperlichkeiten nicht mehr stattfinden und dein Mann dich vorrangig als Pflegerin sieht und nicht mehr als deine Frau.

Aber vielleicht kannst Du in Zukunft andere Wege finden. Wie schon gesagt, ich bin keine Freundin von Fremdgehen, Affären oder sowas (wobei das ein jeder Mensch für sich selbst entscheiden muss), aber Auszeiten in Form von Tantra-Massagen, Wellnesswochenenden wären vielleicht ein 1. Schritt. Vielleicht sieht dein Mann dich dann auch nicht mehr nur als deine Pflegerin, sondern als eine Frau, die trotz allem noch Freude am Leben hat.

Ich kann mir sogar vorstellen, dass dein Mann sich gar nicht mehr als Mann fühlt, weil er halt im Rollstuhl sitzt

.....

Eine Affäre genießen so wie du es laut Profil tust.

Ich habe das Gefühl, dass die Beiträge hier ein Spiegel deines eigenes Kopfkarussels sind. Fremdgehen hat für mich immer die negative Komponente, dass du deinen Partner anlügen müsstest und dass du mit dieser Lüge leben müsstest. Ich meine das ganz egozentrisch gedacht: Das zerfrisst dich schlussendlich. Deswegen weiß ich nicht, ob die dieser Rat wirklich helfen wird, denn dadurch wird die Beziehung nicht besser und ihm wird vermutlich auch auffallen, wenn du immer weniger Zeit für ihn hast.

Ich bin nicht in deiner Situation und ich will auch gar nicht vorgeben, dass ich wüsste, was ich dann tun würde. Ich schließe mich den Respektbezeugungen der anderen an. Ich halte deinen Schritt, deine Situation mit anderen zu teilen für sehr sinnvoll und vermutlich wäre gerade für dich eine Therapie ein wichtiger Schritt, denn auch du brauchst in dieser Situation Hilfe, nicht nur dein Mann. Für ihn hat sich sein Leben komplett geändert, für dich aber auch. Ich denke, dass die Sache mit der Affaire so oft geschrieben wurde, weil man dir wünscht, dass es dir besser geht. Da wird aber auf lange Sicht eine Affaire nicht ausreichen und könnte, wie ich bereits schrieb, kontraproduktiv sein, weil du mit einer Lüge leben musst, die immer größer wird. Für mich ist vollkommen klar, dass man auf die eigene Lust nicht dauerhaft verzichten kann, wenn man sie immer wieder spürt.

Ich wünschte, es gäbe hier einen einzigen Beitrag, der dir die eine Option aufzeigt, die alles löst, aber schlussendlich gibt es das nicht. Wir alle leben unser eigenes Leben nach unseren eigenen Moralvorstellungen, niemand von uns kann dir sagen, wir du dich verhalten kannst, so dass es dir damit besser gehen wird. Das kannst du nur selbst herausfinden, eben durch "Gespräche" wie hier im Forum oder tatsächlich bei einem Therapeuten.

Ich wünsche dir viel Kraft für deinen Weg.

@****js

Wir waren vorher für alle das perfekte Paar. Klar gab es auch bei uns Krisen, wie in jeder Ehe, aber die haben wir immer gemeistert.

Aber mittlerweile habe ich das Gefühl, dass wir uns immer weiter voneinander entfernen.
Psychologische Beratung möchte er nicht wahr nehmen und wichtige Themen blockt er auch ab.

Er ist noch nicht so weit. Lass ihm etwas Zeit. Der Therapeut muss auch zu ihm passen, denn er soll sich dem ja anvertrauen.
Ist eine weitere Kur eine Option?

In der Zeit kannst du etwas entspannen und ja, vlt. selber einen Therapeuten, oder eine Selbsthilfegruppe, aufsuchen.
Der Austauch mit ebenfalls Betroffenen kann da sicher gut tun , und auch ein Stück weit helfen.
Depressionen sind kein Pappenstiel.

Das kann böse werden , bremsen, lähmen, auslaugen.
Du musst ja eigentlich fit bleiben, für euch beide.
Und nimm Hilfe bei der Pflege in Anspruch , es gibt auch Tagespflege zur Entlastung der pflegenden Person.
Schaufel dir Zeit frei.

Mir hat geholfen , mit dem Therapeuten in der Klinik zu sprechen.
Die haben mir ein Stück weit die Augen geöffnet.

@*******elle

Eine weitere Reha ist in Arbeit. Antrag abgelehnt, aber der Widerspruch läuft. Wir hoffen, auf Genehmigung.
Und das es dann weiter aufwärts geht und er auch wieder mehr zu sich selbst findet.

Hallo zusammen,
Mir geht es als Mann auch so, meine Frau pflegebedürftig, baden darf ich sie ansonsten aber kein Streicheln, Zährtlichkeiten, erst Recht kein Sex.
Ich habe schon ca. 2 Jahre Geduld, aber die Zährtlichkeiten und das verwöhnen einer Frau fehlt mir sehr.
Aus diesem Grund bin ich hier gelandet aber bis jetzt ohne Erfolg.
Ein Treffen hat stattgefunden, sie hat mir empfohlen meine Frau zu verlassen, dies habe ich aber ehrlich in meinem Profil schon abgelehnt.
Ob ich eine Affäre umsetzen kann weiß ich nicht, der Versuch ist da.

Wenn ich mir den Fuß verknackst habe, darf auch meine Partnerin nicht mehr spazierengehen!
Wenn ich Diabetes bekomme, darf auch meine Partnerin keine Süßigkeiten mehr essen!
Wenn ich kein Bedürfnis nach Sex mehr habe, soll auch meine Partnerin darauf verzichten!

Ernsthaft?

Nein. Jeder Mensch hat das Recht auf ein erfülltes leben, und dazu gehört Sex. Wenn der Partner der TE ihr den mit Dritten nicht zugestehen will, dann vielleicht deshalb, weil er sie zu verlieren befürchtet, und nicht, weil er ihn ihr nicht gönnt.

Daher halte ich eine heimliche Liebschaft für genau die richtige Lösung. Wichtig ist nur, daß der Partner nichts davon merkt, um seine Ängste gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Die TE hat jedes Recht dazu.

Ehrlich sein, seine Bedürfnisse ansprechen, du bist vielleicht überrascht das dein Partner das versteht, weil er dich wirklich liebt.

@*******Bull

Schon mehrfach versucht. Im Moment blockt er noch komplett ab. Er versteht es im Moment nicht.

Wie hier bereits im thread beschrieben, hat sie das bereits versucht und er droht ihr sogar mit dem Abbruch der eigenen Therapie in diesem Fall, was offenbar einer Selbstmorddrohung gleich kommt.

Das könnte daneben gehen, der Partner hat schon gegen die Krankheit zu kämpfen, dann noch Angst die Partnerin zu verlieren-?
Das finde ich nicht gut.

Auf Dauer nur Handanlegen oder Lust unterdrücken, geht nie gut.

Selbstmord ist ein hartes Wort. Aber es würde wieder einen akuten Ausbruch der Krankheit bedeuten, den er evtl nicht überleben würde.

aha
@*******dler

Nur aus Angst davor, dass er es nicht verkraftet oder er mit Selbsmord droht, find ich auch sehr schlecht
Sich selbst aufgeben hmmmm schwierig, echt schwierig.
Gibt wohl nicht die Lösung

Doch absoluter Verzicht, das geht auf Dauer gar nicht gut.

Ich finde es völlig in Ordnung wenn du das machst! Du hast auch nur dieses eine Leben! Und Sex sowie Zärtlichkei ist ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen! Und nur wenn du ausgeglichen und zufrieden bist! Kannst du deinem Partner eine Hilfe sein!

Es gibt kein Buch auf dieser Welt in dem geschrieben steht, dass du nur einem Menschen liebe geben darfst !

Und was ist mit dem Kranken? Hat der nicht auch das Recht auf ein erfülltes Leben? Oder hat er einfach nur Pech?

Echt jetzt. Mir stellen sich bei dem einen oder anderen Kommentar hier die Nackenhaare!

Ständig wird dem Kranken "emotionale Erpressung" vorgeworfen, was ja "gar nicht geht".
Er wird hier von einigen Usern zum Buhmann gemacht!

Er hat also still vor sich hin zu leiden, während die Partnerin ihre "Grundbedürfnisse" stillt?

Geht mal in euch und denkt mal scharf nach!

Immer wieder gehen Leute Partnerschaften ein. Immer und immer wieder. Warum? Um einen Partner zu haben, der einem seine Grundbedürfnisse stillt?
Und wenn er das nicht mehr kann, hat er gefälligst still zu sein?

Der TE geht es auch ohne Sex noch um Einiges besser, als ihrem kranken Partner.

Wenn ICH eine Partnerschaft eingehe und mein Partner ist schwer krank und hilflos, dann sehe ich es als meine Pflicht an, für meinen Partner da zu sein. Ich, als der Gesunde, bin dann für ihn da.
Sex würde für mich in solch einer Situation gar keine Rolle spielen.

Essen und Trinken ist ein Grundbedürfnis. Sex ist nur Luxus.

Ich denke, da sollte man vorsichtig bei der Bewertung sein, wenn man sich nicht in der Situation befindet. Sex spielt hier eben eine Rolle und das zu beurteilen steht uns nicht zu. Da es eine Rolle spielt, ist es auch richtig, das Thema ehrlich zu besprechen, ich denke nicht, dass man da allein mit einer Vorstellung von Moral zu einem glücklichen Ergebnis kommt. Ich schrieb bereits, dass die TE sich psychologische Hilfe für sich selbst suchen sollte. Klar ist doch, dass sich für beide Menschen das Leben verändert hat und sie weiterhin zusammenhalten. Mit dieser Grundlage sollte geschaut werden, wie man das Leben wieder glücklich leben kann, wenn Sex dazu gehört, dann wird man das nicht einfach wegbügeln können. Ihm etwas vorzulügen, wird die Sache aus meiner Sicht allerdings auch nicht besser machen.

Es geht auch nicht um Moral. Es geht darum, dass der Kranke auch Bedürfnisse hat, die halt durch die Krankheit anderer Natur sind.
Wenn die TE sich ihren Sex woanders holt, dann würde der kranke Partner wohl sehr darunter leiden. Deshalb möchte er das nicht. Und das zu sagen, ist sein gutes Recht, ohne dass man ihm "emotionale Erpressung" vorwirft!

@*******_DA

Du hast schon erkannt, dass ich für meinen Mann alles mache und für ihn da bin, dass es ihm gut geht.
Und ihn nicht in ein Pflegeheim gebe, was durchaus leichter für mich wäre.

Ich fühle mich gerade etwas angegriffen von dir, nur weil ich mein Leben auch etwas geniessen möchte.

Klar. Mein Mann kann nichts dafür, dass er krank geworden ist. Ich aber auch nicht.
Ich habe mir unser Leben auch anders vorgestellt. Es ist aber nunmal leider anders gekommen.

Sunny 1973 !du machst das völlig richtig! Und ich würde dem Partner nicht einmal etwas davon erzählen! Ich denke das ihn das unnötig belastet! Lebe einfach! Und nimm dir ab und zu auch Zeit für dich und deine Bedürfnisse!