Regionaler Sprachgebrauch: Wie sagt man es bei euch?

Hallo,

vor Jahren benutzten wir eine Fähre von Long Island nach New London, dort gab es eine Bar auf dem Schiff... Und in der Auslage "Amerikaner" halb Schwarz, halb Weiß"
Wir fragten wie die Dinger in Amerika heißen und erklärten, dass die bei uns "Amis" oder Amerikaner heißen... Ein lustiges Gespräch... Beim weggehen fragte ich dann nochmals nach, wie die denn in USA heißen...Darauf die Verkäufern: "Just call it Michael Jackson!"

Der "Junge" ist der Jaust
Die "Jung's sind die Jäuster
Ein Begriff aus dem Raum Hamm/Westfalen
Knaben bekamen oft einen zweiten Vornamen . Manchmal den eines männlichen Paten.
Lange Zeit war der Name Jodokus sehr modern.
Aus Jodokus wurde die Kurzform Joost
und im "Plattdeutschen " dann Jaust ...

10 Pfennig = Groschen

Ostniedersachsen
Würstchen= Wiener
Bockwurst= dickes Würstchen
Abgekochte= Fleischwurst
Griebsch= Apfelrest
Knust=Brotenden
Hasenbrot= Reste vom Schul/Arbeitsbrot bzw
Stulle= geschmiertes Brot mit Belag
aus dem Knick/ den Puschen kommen= sich beeilen
Um Pudding= durch/ums Dorf
Botten = dreckige Schuhe

Bei Oppa war ich immer "lütt Deern"
Platt war noch alltäglich, leider heute nicht mehr.
De Bux voll/Muffensausen= Angst haben


Bei uns in der Familie heißen Garnelen "Klappärsche" und Kartoffelbrei mit gebratenem Cornedbeef = "toter Indianer"
Meine Eltern schickten mich immer "in meinen Rennwagen" und meinten mein Bett.
"Schinkenbeutel" war eine weite Hose
Fällt mir immer erst auf wenn andere schräg gucken was den eigenen "Schnack" angeit
Bei Kollegin gibts Brühpuller, die kommt aus der Nähe von Schwerin. Das ist ne warme Bockwurst

Um 1960 veel Tied bi de Großöllern ween.

Kunns den Appelgnietsch un de Katüffeln toen Swien rin smieten.

Hoelp mi mol de Wöddeln ut de Eer to trecken.

Lieblingsessen bei Oma: Arfensupp mit Snuten un Poten

Ekelessen bei Oma: Swattsuer mit Buukspeck

Lieblingsspruch Oma: Klei mi an'n Mors und dor kanns op af

Oma reinstes Holsteiner Bauernblut

jaaaaaaaaaaaaaa...ein fuchs!

Was sind denn Wöddeln? Irgendwas, was in der Erde wächst, aber was? Rüben vielleicht?
Ich rate: Kleb mich an den Mast und du kannst rauf? Ich bin allerdings sicher, dass ich falsch liege, denn Mors und Mast passt nicht zusammen und op könnte auf sein, aber af könnte weg, ab sein.

Wöddeln=Wurzeln

Oh, das ergibt Sinn, bin ich gar nicht drauf gekommen.

Ich kenne nur Bentheimer schweine🙈😅😬👄🤣

Mors ist der Hintern

In Bereichen von Hessen (Ich habe meine Schulzeit am Fuß des Taunus verbracht) gibts Worte, die kennt sonst kein Mensch:
de Aabee = Klo
isch mach ab = ich geh weg
als = isch geh als bei mei Omma = ich gehe häufig zu meiner Grioßmutter
bass uff = kennen viele inzwischen durch Bülent Ceylan pass auf
Gaaber = Spucke
Guutsje = Bonbon

und seitenweise hier zu finden http://www.rheingau-dialekt.de/mitglieder.asp?func1=1
wobei nicht nur im Rheingau so gesprochen wird / wurde
Bei Oberhessisch wird es dann wirklich zur Fremdsprache

Bei uns im Süden gibt es
Fleischküchle (Schwäbisch) = Fleischpflanzerl (Bayerisch)=Frikadellen (Hochdeutsch?) =Buletten (Berlin?)

Die Anatomie ist auch etwas reduziert : der Fuß beginnt an der Fußsohle und endet am Oberschenkel ( zwischen Fuß und Bein wird nicht unterschieden)

Der Schwabe an sich, ist auch etwas paradox für Nichtschwaben, so wird bei Verwunderung oder Erstaunen
"komm gang fort" gesagt. Wobei "gang" = gehen bedeutet. - Was soll man nun kommen oder gehen-

Den Jaust (Junge) gab's auch in Sauerland.

Und als Fuchs kenne ich die 1- und 2-Pfennig Stücke - wegen der Farbe!!
Ich kann mich erinnern, dass ich mich als Kind mal vertan hatte, und nach Wölfen gefragt habe Dabei erhielt ich dann die Erklärung zu der Benennung nach der Farbe!

Hallo zusammen
Ich bin aus Wuppertal, das liegt im Bergischen Land. Hier gibt es auch Mundart, allerdings hatten früher (wird teils auch heute noch so gepflegt) jeder Stadtteil seinen eigeneigenen Dialekt. Ein reines Wuppertaler Platt gibbet so nich!

Ein Schälmesser nennt man hier, wie in Solingen, ein "Zöppken".
Meine Leib- & Magenspeise ist aber der "Erpelschloat".
Wer zu Friseur geht, gejt meist zum "Kapper"

Frikadelle= Bremsklotz

Kapper hat ja seinen Ursprung in den Niederlanden

Wer weiss was ein Pöter ist?

Der Popo natürlich

und ein Gewirrrraas?

Ein Pfahl? Bei uns heißt er Pohler.

u.a. zur Fortbewegung der Schwaben

Laufa = gehen oder langsam laufen, aber nicht rennen! Das ischt (ist)

Saua / wetza

Mir wurde in Hamburg mal ein Logopäde empfohlen, als ich im Gespräch mit ihm war.

Bei uns heißen Brötchen/ weck. "Die wo" ist bei uns Grammatikalich richtig.
"Hon ich ach" heißt übersetzt "Habe ich auch"
Wolldecke ist eine Kollter
Und die Toilette ist Apport.
"gell" wird auch in jeden Satz eingebaut, kann es aber nicht übersetzen.

Wir haben aber auch viele Wörter in Hessisch, Schwäbisch und Fränkisch. Es kann gut sein dass in einem Satz, alle 3 Dialekte beinhaltet.

Ich spreche eigentlich kaum Dialekt, man hört es raus, aber überwiegend Hochdeutsch, da ich auswärts auf einer Privatschule war. Bei uns ist es auch so, dass der Ort 4 km weiter ein ganz anderen Dialekt hat, als wir und es ist so gravierend, dass es zu Verständigungsprobleme kommt.

Sowas wie gell gibt's in Wuppertal auch... da sagen die in jedem Satz woll
Wir in Solingen kennen das nicht... wir sprechen eh viel langsamer und brauchen keine Bestätigung für den Seiwer den wir von uns geben.