Ein Herbstwaldgedicht
Wenn man im Wald den Herbst schon sieht,
den Waidmann es zum Hochsitz zieht.
Und weil die Nächte lang und kalt,
die Flasche für den Aufenthalt
stets greifbar in der Nähe steht,
denn ohne es nunmal nicht geht.
Man richtet sich gemütlich ein
und trinkt schonmal ein Schlückchen Wein.
Dann heißt es weiter Ruhe wahren,
schnell noch die Flasch' zur Kehle tragen.
Ein Schluck in Ehren darf schon sein.
Es leert sich zügig nun der Wein.
Da geht ein Knacken durch das Holz.
Der Jäger späht den Eber stolz,
als dieser bei der Futtersuche
hervortritt unter einer Buche.
Das wird ein guter Weihnachtsschmaus!
Der Jäger leert die Flasche aus.
Er zielt mit Kimme, zielt mit Korn,
sieht erst Karotte, dann ein Horn.
SAPPERLOT! Was ist denn das?
Ein Einhorn trabt dort durch das Gras
und hinten dran ein Sulky hängt.
Des Jägers Blick zum Weine schwenkt.
Das war die letzte Flasche nun,
ich werd' sowas nie wieder tun!
Die Jägerschaft wird nie erfahren,
was sich im Wald hat zugetragen.
Er steigt die Leiter schnell hinunter,
derweil das Einhorn weiter munter,
seinen kleinen Wagen zieht,
wenn man im Wald den Herbst schon sieht.