Mitte der 90er Jahre - für die Jüngeren: im vergangenen Jahrtausend - hatte ich das Glück, dass mir eine große Mietwohnung in München zugefallen ist. Zu der Zeit ein 6er im Lotto. Ich bin zuerst mit meiner Freundin eingezogen, die bisexuell war und später ihre Freundin samt bi-Freund nachzog. Davor kannten wir uns zwar, hatten aber keinen Sex zusammen. Danach zu viert wurde das aber so richtig knorke. Wenn die WG also schon unter der Prämisse entsteht, dass Sex gemeinsam ok ist, dann kann ich die wildesten Phantasien nur bestätigen.
In keiner anderen der vielen WGs, die ich damals kannte, hörte man irgendwie von Sex zwischen den Bewohnern. Die Spanne reichte von den Super-WGs mit den tollen Freundschaften (aber, oder gerade deswegen, Sex nur mit anderen) bis zu den Terror-WGs, wo keiner eine Alternative hatte. Höchstens noch, dass mit aufkommendem Beziehungsstress untereinander die WG auseinander fiel. Wir haben nicht ganz zwei Jahre geschafft und gingen dann immerhin stressfrei auseinander.
Anders war das noch in den damaligen Studentenwohnheimen -- da gings dann schon auch mal bunt durcheinander.