Es kommt tatsächlich auf die Frau an. Ich war früher immer der Meinung, dass man diese teilweise unkontrollierten Muskelkontraktionen spürt und daher durchaus weiß ob irgendein Jubelgeschrei auch einen körperlichen Grund hat.
Im Laufe der Jahre habe ich aber auch schon ein, zwei Frauen kennengelernt, deren Höhepunkt eine eher unspektakuläre Veranstaltung war. Wenn man eine Partnerin gewohnt ist, die einen manchmal sogar "abwirft", weil es sie im Bett herumschleudert, muss man das erst einmal zur Kenntnis nehmen. Mann sollte wohl nie von sich behaupten, alles über Frauen zu wissen: dazu hätte man sie erst einmal alle kennenlernen müssen.
Wenn eine Frau kräftige Höhepunkte erlebt, dann bekommt Mann das tatsächlich mit - es sei denn, sie beherrscht ihre gesamte Muskulatur tatsächlich auf Niveau eines Yoga-Meisters. Aber die Damen mit dem kleinen "Ups-da isses passiert"-Höhepunkt muss man oft aktiv dazu ermutigen, ihre Bedürfnisse sehr deutlich zu machen. Wenn ein Partner im Bett weiß, dass es beim Höhepunkt nicht um die Selbstbestätigung des anderen Teils, sondern tatsächlich einzig und allein um ihn selber geht, dann ist schon viel gewonnen. Niemand gaukelt sich selber etwas vor. Und nur wenn ich dem Partner klar erkennbar mache, womit er was bei mir auslöst, gibt es eine Chance auf wirklich erfüllte Zweisamkeit. Künstliche Theatralik ist da völlig fehl am Platz und verhindert bei beiden! Beteiligten echte Freude in der Kiste.
Man sollte seinen Mitmenschen nie etwas vormachen, erst recht nicht, wenn man ihnen wirklich nah kommen möchte. Exzessives Rumkreischen auf Billigpornoniveau hat mich übrigens schon immer ziemlich abgetörnt. Da muss Mann dann auch mal drüber reden: Sobald eine Frau erkennt, dass es nicht darum geht, einen Oskar für irgendwelche Darstellungen zu bekommen, hat sie auch die Chance, sich mehr auf sich selbst als auf ihre Außenwirkung zu konzentrieren. Und dann merkt Mann oft tatsächlich auf einmal, dass sie einen richtigen Genuss erlebt...