@****nie
Tja, ich hätte es - glaube ich - lieber gewusst, dass sie Sex haben, als zu wissen, dass sie keinen Sex haben.
Abgesehen davon finde ich es richtiger, den Kindern, die bei uns im Haushalt auswachsen und erst einmal alles als normal hinnehmen, was sie dort erleben, auch ein von uns selbst gewünschtes Sexleben aufzuzeigen. Nicht falsch verstehen: Sie sollen nicht im Schlafzimmer Sex gezeigt bekommen, aber sie dürfen es wissen und auch hören. Nicht unbedingt Details im Sinne von Peitschenklatschen und der Wortwahl des Dirty Talks.
Warum soll Sex etwas sein, dass sie nicht von ihren Eltern als ganz normaler Teil der Partnerschaft kennenlernen? Worum soll man bei Umarmungen und fast platonischen Küssen aufhören?
Alles, was zu ihrem täglichen Umfeld gehört, werden sie später genau so selbstverständlich haben wollen. Wenn sie fast 20 Jahre lang den Umgang mit Sex als etwas wahrgenommen haben, das verkrampft oder gar nicht von den Eltern wahrgenommen wurde, ist es nicht als "normal" hinterlegt. Dann muss man sich als Eltern Mühe geben, dieses automatisch aufgenommene Bild zu korrigieren, was bei einem pubertierenden Kind von diesem nur als peinlich aufgenommen wird.
Ich hätte gerne mehr Lust bei meinen Eltern gesehen und gespürt.
Bei Rauchen und Alkohol haben die Erwachsenen doch auch keine Hemmungen, in welchem Umfang auch immer das zum normalen Leben gehört, obwohl es für die Kinder tabu ist. Warum also beim Sex? Das fängt schon beim Thema Nacktheit an. Warum sollen die Kinder nicht wissen, wie Mama und Papa "drunter" aussehen? Und selbst, wenn da Piercings zum Vorschein kommen, Tattoos und Gesichtpiercings verdeckt man ja auch nicht. Auch nicht der Nachbar.
Hilft alles für einen unverkrampften Umgang mit den Themen. Finde ich zumindest.