Moment!
Wenn ich
prinzblech richtig verstanden habe, sind es zwei vollkommen verschieden Dinge, die ihm Angst machen:
- Eine schwere Krankheit, die ihn aus heiterem Himmel aus dem gewohnten Leben reißt
- Einsamkeit im Alter
Punkt 1:
Das ist keine Domäne des Alters. Die Wahrscheinlichkeit, überraschendes Opfer eines Schlaganfalls, Herzinfarkts, etc. mit nachfolgender, längerer "Siechtumsphase" zu werden, ist mit steigendem Alter natürlich schon höher.
Aber es gibt auch genügend Leute unter 30, die nach Krankheit, Unfall, etc. dauerhaft auf fremde Hilfe angewiesen oder reine Pflegefälle sind. Das ist Lebensrisiko, das kann einem
jederzeit passieren. Und ich denke, es gibt kein Patentrezept, wie man mit diesem Gedanken fertig wird, nachdem man in diesem Punkt sozusagen "passiver Spielball des Schicksals" ist.
(Ich habe jedenfalls keines; ich werde mich wohl auch überraschen lassen müssen.
Punkt 2:
Einsamkeit ist etwas vollkommen anderes. Wie schon
Just_Try so treffend bemerkt hat: alles eine Frage der Einstellung. Und zwar einer aktiven Einstellung!
Das fängt erstens damit an, dass man sich Freunde in allen Altersklassen suchen sollte. Bei älteren Freunden stehe irgendwann ich am Grab, jüngere werden hingegen an meinem Grab stehen. In der Zwischenzeit können die Generationen voneinander lernen (und miteinander auf Konzerte gehen, jede Menge Bierkästen vernichten, headbangen und moshen... oh, hoppla, das Metal-Forum ist ja nebenan...
)
Zweitens, wenn ich einsam bin, muss
ich rausgehen,
ich muss Freunde besuchen; wenn ich das nicht kann, muss
ich regelmäßig anrufen, etc. Es ist unerträglich arrogant zu meinen, dass immer die
anderen sich um mich zu kümmern haben. Wenn alle nur noch daheim sitzen, auf Besuch warten und dabei ein bißchen die Eier schaukeln, wundert es mich nicht, wenn sich die Einsamkeit in die Wohnung schleicht...
Drittes Erfolgsrezept gegen Einsamkeit: einen wachen Geist behalten, immer Neues dazulernen wollen. Dieses Geisteshaltung macht sympathisch und attraktiv (in einem nicht-sexuellen Sinn gemeint; obwohl, stimmt sicher auch in diesem Sinne...!
)
Ich habe mal ein Interview mit einem bayerischen Bogenschützen gelesen, der mit Ende 50 zu diesem Sport gekommen ist, und mit über 80 immer noch auf Turniere geht (und Stümper wie mich alt aussehen lässt...
). Der Schwiegervater meines besten Freundes hat mit über 50 Jahren angefangen, das Skifahren zu erlernen.
Der Geist kann bis zu einem Grad den Körper beeinflussen - sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht. Leute mit einem wachen Geist wirken meiner Erfahrung nach auch wesentlich jünger und achten auch mehr auf ihren Körper als Leute, deren einzige Betätigung neben der Arbeit die des Knopfes an der TV-Fernbedienung ist.
Schattenkrieger