Sexuelles Ungleichgewicht: Wie kann ich damit umgehen?
Sexuelle Informations- und InitiierungsimbalanceAhoi allerseits!
Ich bin seit einigen Wochen in einer neuen heterosexuellen Beziehung. Wir haben häufig Sex und der ist auch immer sehr schön, weil wir uns gegenüber sehr liebevoll und leidenschaftlich sind. Dennoch bekam ich durch Gespräch und Praxis schnell das Gefühl, dass er sich in puncto Sexualität und Erotik nicht so 'gut auskennt' wie ich (absolut subjektiv und ohne Wertung). Wir können zwar über diverse diesbezügliche Themen sprechen, nach eigener Aussage ist er ein so offenes, unverblümtes Sprechen über Sex wie ich es (zu) praktiziere(n versuche) jedoch nicht gewohnt – dementsprechend überwältigt und verunsichert scheint er da manchmal zu sein (aber auch wissbe- und neugierig). Das ist auch kein Problem für mich, denn man muss sich ja grundsätzlich und auch sexuell erst einmal besser kennenlernen (das hört ja nie auf!) und ich will ihn nicht gleich zu Anfang mit meinem ganzen Shizzle überrollen.
Doch auch im Bezug auf unseren tatsächlichen Sex habe ich das Gefühl, stets die treibende oder manchmal fast drängende Kraft zu sein. Beispiel: Er fängt meistens abends an, mich im Bett zu 'befummeln' – wir haben irgendwann Sex – er schläft ein, ich masturbiere und schlafe dann. (Ich bin nicht die Schnellste, wenn es um Orgasmen mit Partner*innen geht.) Ich habe das schonmal angesprochen und gefragt, ob er sich auch vorstellen kann, Sex auch mal spontan oder zu einer anderen Tageszeit zu haben. Dies wurde bejaht – aktiv werden muss da gefühlt aber immer noch ich. Beispiel: Freund*innen kamen ultra zu spät zum Essen – ich habe ihn aus der Küche ins Schlafzimmer gezerrt – bimbam.
Mag sein, dass ich etwas ungeduldig bin oder mir darüber zu viele Gedanken mache. Meine gesteigerte Quarantäne-Geilheit spielt sicher auch in das ganze Thema hinein. Grundsätzlich sorge ich mich jedoch ein bisschen, dass ich ihn auf lange Sicht mit meiner Haltung, meiner Experimentierfreude und meinen 'Kinks' überfordere, unter Druck setze oder gar abstoße. Auch mein Thematisieren von Sex in Gesprächen fühlt sich teilweise schon 'zu viel' an.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und wäre so freundlich, mich daran teilhaben zu lassen? Wie geht Ihr mit so einem 'Ungleichgewicht' um, habt Ihr Tipps?