@ Taishar
Woher nimmst du eigentlich das Wissen, dass seine Tochter den Kontakt will? Deine pauschalisierende Behauptung, das wäre bei allen Kindern so, ist abstrus, als ob es nichts außerhalb einer Empfindung gäbe.
Aus dem selben Fundus, aus dem ich entnehme, dass alle Kinder Nahrung und Körperkontakt brauchen; aus demselben Fundus, aus dem ich entnehme, dass Trinken gegen Durst hilft, und Wärme gegen Kälte.
Oder um es mal ganz einfach zu sagen: weil alle Kinder ihre Eltern automatisch lieben, ausnahmslos. Das ist einfach so. Und nur im Fall massivster Störungen ist dies nicht der Fall. Und seine Eltern zu lieben, heißt, seine Eltern bei sich haben zu wollen.
Deswegen gibt es seit 1998 auch das Kindschaftsgesetz, das besagt: dass die Kinder das Recht auf BEIDE ihrer Eltern haben.
Und nein, wenn man mich zu meinem "Glück" gezwungen hätte, meinen Vater sehen zu müssen, hätte ich mich mit Händen und Füßen gewehrt. Es wäre mir hinterher auch nicht gut gegangen, sondern ich wäre "krank" geworden, weil mich die Treffen belastet haben. Das mit Mantel-Anziehen zu vergleichen, ist äußerst weit hergeholt.
Wie es Dir ergangen wäre, weißt Du nicht, weil es Dir nicht so ergangen ist. Und wenn es Dir dabei so schlecht ergangen wäre, wie Du hier meinst, dann auch deswegen, weil eine massive Störung, ein Hindernis vorlag. Und da gibt des zwei Möglichkeiten: entweder Du hattest einen handfresten Grund, an der Liebe Deines Vaters zu zweifeln, oder aber Deine Mutter hat Dich in ihre Loyalität gezwungen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
Dem Kind ein Recht auf Entscheidungsfreiheit und eigene Meinung zuzubilligen, zeugt von weitaus mehr Respekt als das brutale Durchsetzen eigener Wünsche.
Ein 3jähriges Kind, das zudem, wie hier beschrieben, unter dem massiven Einfluss einer Mutter steht, die dem Vater die Schuld am Ende der Familie gibt, ist nach Maßgabe des gesunden Menschenverstands sowie der Maßgabe aller psychologischen Erkenntnisse außerstande, selber zu entscheiden, ob es den Vater sehen will oder nicht.
Ein solches Kind befindet sich in einem massiven Loyalitätskonflikt. Was das bedeutet, kannst Du ja mal nachlesen.
Aber zu behaupten, dass ein dreijähriges Kind "freiwilllig" seinen Vater nicht sehen will, ist so absurd, wie zu behaupten, das ein Kind freiwillig die Nahrung verweigert, obwohl es hungert.
Dem Kind ein Recht auf Entscheidungsfreiheit und eigene Meinung zuzubilligen, zeugt von weitaus mehr Respekt als das brutale Durchsetzen eigener Wünsche.
Solange es Leute wie Du gibt, die nicht begreifen wollen, dass es um die unfraglichen Wünsche eines Kindes geht - und zwar ausnahmslos: jeden Kindes - solange wird es noch viele unglückliche Kinder geben, die den Willen ihre vatergestörten Mütter als den ihren sich aufbürden müssen, aus der nackten Existenzangst, nach dem Varter auch noch die Mutter zu verlieren.
Vielleicht könntest Du mal den Thread im ersten Teil nachlesen, oder vielleicht noch besser, die zahlreich vorhandende Lektüre zu diesem Thema googeln, damit wir das Rad hier nicht immer neu erfinden müssen.