„ ... Eine Frau (egal ob trans oder nicht) mit Mini Rock bei dem man schon bis zu den Mandeln schauen kann, lackstiefeln... ... Es mindert einfach die Chancen ernst genommen zu werden. Das ist einfach ein gesellschaftlicher Fakt und den werden wir nicht so einfach ändern! Ich trage auch gerne mal aufreizende kleidung, aber eben da wo es angebracht ist! 😊...
Ja, genau. Extrem Mini und Lackstiefel - sieht ja gut aus - kann zumindest - aber was will man damit sagen? DAS, was man damit sagen will, ist wohl kaum das, was man vor hat, wenn man bei Galeria oder Primark shoppen geht. (Ich weiß, dass sie preislich Welten auseinander sind, aber am Alex in Berlin sind sie Nachbarn).
Ich höre immer wieder dieses ewige "ich kleide mich nicht für die Anderen, sondern für mich selbst. Ich ziehe an worin ich mich wohl fühle". Das kommt von Männern, Frauen, cis odre trans. Ja, sorry, aber bullshit ... dann fehlt eigentlich nur, dass auch über die Reaktion der Mitmenschen gemeckert wird. Oder sie halten sich auch irgendwie an einer sozialen Konvention. Wie der Typ neulich in einer Doku über "subversive" Jugend-Sub-Kulturen in der DDR - in dem fall auch so was Richtung Punk. Gleich Kontaktbereitschaft mit anderen Jugendlichen, weil sie sich ähnlich gekleidet haben. Und wenn jemand an ihren Parties oder bevorzugte Kneipen eine nicht ganz so coole Jacke trug, haben sie ihn sofort als Stasi-Spitzel ausgemacht - und Jahre später herausgefunden, das mehrere von denen einfach irgend welche Typen waren, die sich entweder nicht solche coolen Jacken leisten konnten, oder sie haben nicht gepeilt, dass es auch da soziale Konventionen gibt.
Und klar, ich könnte auch auf einer entsprechenden Party auf die Idee kommen, ein French Maid Outfit und 12 cm HiHeels anzuziehen.
Aber bei Galeria oder bei Starbucks ist es eher ein schwarzer Bleistiftrock, eine schlichte Bluse oder Cashmere Pulli, 8 cm Absätze.
Meine Erfahrung ist dann auch, dass wenn ich mich so kleide, werde ich überall gut empfangen. Und hat es auch WIRKLICH schwierig zu erkennen gemacht, wann das Passing wirklich perfekt ist oder nicht. Weil, irgendwie triggert es nettes angenehmes Verhalten bei den Meisten - ungeachtet ob sie "trans" erkennen oder nicht.