Also, ich hatte mir die Antwort verkniffen, weil ich nicht wusste, ob und wie hier weiter diskutiert werden soll, aber aufgrund der aktuellen Beiträge erlaube ich mir:
„Grob geschätzt? Bis Mitte 30.
Am besten dann noch, wenn Kinder vorhanden sind. Da ist natürlich schon viel sexuell aktive Lebenszeit während hoher Empfänglichkeit (und daher häufig auch ungewünschten Schwangerschaften) und damit auch anderer Verhütung vergangen. Ich würde mir wünschen, dass klare Entscheidungen von jüngeren Menschen AUCH respektiert werden.
Sehr gerne unter totaler rechtlicher Absicherung des Arztes.
„Das was ich lediglich tue, ist die Perspektive zu wechseln.
Es ist nur so: diesen Perspektivwechsel müssen Menschen, die keine Kinder bekommen möchten schon von dem Moment an begehen, seit sie das zum ersten Mal formulieren. Und sie würden sich wünschen, dass mal versucht wird, aus ihren Blickwinkel zu betrachten.
„Du verstehst nicht. Es gibt Ärzte, die die Vorschriften für sich sagen wir mal sehr liberal auslegen. Sie gehen übrigens damit ein Risiko ein. Diese Ärzte werden dir nicht auf dem Silbertablett präsentiert.
Du verstehst nicht. Ich verstehe die rechtliche Grauzone (kann weder zustimmen, noch widersprechen, darum geht es nicht), wenn es sie gibt, dann ist sie nicht richtig.
Es gibt einen Unterschied zwischen auf dem Silbertablett präsentieren und es möglich machen, zwar mit Hürden, vielleicht mit Umwegen, aber es möglich machen.
Glücklicherweise ist das heute schon anders, von dem Zeitpunkt, von dem ich spreche, war das schon unmöglich.
Und selbstverständlich finde ich es heute auch noch ZU schwer.
Mich stört (siehe Silbertablett) schon ein wenig die Darstellung, dass man sich nur ein kleines bisschen umhören müsse und dann wird das schon.
Bzw. wenn man es nicht bewerkstelligt bekommt, dann war es gut so, bzw. die Entscheidung des Arztes richtig.
„das argument krankenkasse/kassenzulassung greift da überhaupt nicht, da er zu einem (in diesem fall) nicht von der krankenkasse bezahlt wird und ärzte können im übrigen ihrer zulassung zurückgeben
Sie können sie auch entzogen bekommen, was klar macht, dass sie einem gewissen Regelwerk unterliegen.
Mir ging es darum den Unterschied zwischen Frisör und Arzt aufzuzeigen. Doch, ich finde, dass die grundsätzliche Bezahlung, Finanzierung einer Berufsgruppe durch die Gesellschaft auch bedeutet, dass sich diese auch orientieren muss an den Vorstellungen und dem Wandel dieser Gesellschaft.
„dann hat deiner logik nach die gesellschaft scheinbar kein interesse an sterilisationen ...
Doch, natürlich. Du meinst, weil Sterilisationen nicht bezahlt werden? Das trifft auf Pille und Spirale (und natürlich auch noch mehr wie Gewebestraffungen nach Gewichtsverlust) auch zu und doch bin ich mir recht sicher, dass der gesellschaftliche Konsens klar so ist, dass diese verschrieben bzw. eingesetzt werden sollten auf Wunsch.
Was wäre eigentlich, wenn nun plötzlich eine vergleichbare Anzahl von Ärzten Pillen und Spiralen aufgrund der fehlenden medizinischen Indikation und der Risiken und Nebenwirkungen diese verweigern würden? Es würde ihrer Einstellung widersprechen.
Man kann ja Alternativen (Kondome und Diaphragma) nehmen.
Ist das dann genauso?
Sollte dann die Entscheidung auch jedem Arzt selbst überlassen werden oder ist das dann doch ziemlich doof und es sollten Lösungen gefunden werden?
„ich finde moral und ethik sind da sehr wohl angebracht, wie überhaupt bei jedem operativen eingriff, insbesondere wenn diese keine medizinische indikation haben.
Ja, das stimmt, da hatte ich den Begriff Ethik und Moral anders aufgefasst oder eingeordnet.
Siehe oben ist für mich jedoch eine medizinische Indikation genauso viel und genauso wenig gegeben wie für nebenwirkungs- und risikoreiche Verhütungspräparate. Warum fällt hier die ethische Bewertung anders aus, wenn es NUR um die Risiken gehen sollte?
Zitat von **********nerin:
„Im Übrigen halte ich auch das häufige Argument, keine Hormone zu wollen, weil man es "natürlich" will, und deswegen eine Sterilisation vorzuziehen für scheinheilig. Eine Sterilisation ist das absolute Gegenteil von natürlich. Es ist ein künstlicher körperlicher Eingriff mit dauerhaftem irreparablem Schaden!
Dafür hätte ich ein gewisses Verständnis, wenn die Natürlichkeit das eigentliche Argument wäre. Ich mag es überlesen haben, ich habe es hier nicht so gelesen, nur einmal als ergänzende Argumentation und höre das auch nicht so. Um nicht natürlich geht es bei Hormonen ja nur am Rande, es geht um den Eingriff in den sensiblen Hormonhaushalt, der wirklich massive Beeinträchtigungen mit sich bringen kann. Selbstverständlich ist eine Sterilisation nicht natürlich, aber sie belastet mich nicht mit all dem Mist, den Hormone zu bieten haben und umgekehrt ist der dauerhafte irreperable Schaden ein gewünschter Schaden.