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Sterilisation/Vasektomie, dafür oder dagegen?

*********ckit Mann
919 Beiträge
Themenersteller 
Sterilisation/Vasektomie, dafür oder dagegen?
Hallo allerseits *huhu*

Ich habe mich vor gut 10 Jahren dazu entschlossen, dass ich keine Kinder haben möchte. Die Gründe sind für mich rational leicht erklärbar - dennoch stoßen sie bei vielen auf Ablehnung. Beispielsweise bei den Urologen, die mir seither meinen Wunsch zur Sterilisation meistens mit der Befründung verweigert haben, dass ich noch zu jung sei, als dass meine "Familienplaung" abgeschlossen sein könne...

Ganz unabhängig davon, ob die professionelle Medizin unsere erwachsenen Entscheidungen respektiert, würde ich gerne mal fragen, wer von euch (männlich, weiblich oder divers) seinen/ihren Wunsch nach Sterilisation erfüllen konnte oder auch nicht (und bestenfalls die Begründung dazu, wenn Dir das nicht zu intim ist).

Gerne darf hier auch der Beweggrund erläutert werden. Auf keinen Fall möchte ich hier Diskussionen haben, ob jemand das Recht zu dieser Entscheidung hatte oder nicht! Bitte respektiert das. Neugierige Nachfragen ohne das Ziel, jemandem die Entscheidung abzusprechen, sind immer gerne gesehen.
*********Ride Paar
1.722 Beiträge
Wenn man für sich beschlossen hat keine Kinder mehr/ oder überhaupt keine Kinder zu wollen, ist das doch das Beste was man machen kann. Das Alter wäre / ist da für uns irrelevant. Finden das muß man nicht begründen müssen, egal ob Weibchen,Männchen oder alles dazwischen. Gerade Frauen die keine Kinder wollen, werden ja immer noch schräg angeschaut. Das sollte sich ändern.
********Herz Frau
37.231 Beiträge
Ich habe jetzt einen Moment rechnen müssen - ich denke, ich war 32.

Zwei gesunde Kinder, eine dritte Schwangerschaft endete früh mit rund zwei Wochen Krankenhaus. Einige Tage versuchte man mir zu erklären, dass ich diese Schwangerschaft nur würde halten können, wenn ich strikt liegenbleibe. So rational, wie es mir möglich war, entschied ich mich: Eine Woche liegen in der Frühschwangerschaft wäre genug - ich würde mir kein drittes Kind "ertrotzen" auf Kosten der zwei, die monatelang auf die Mama verzichten sollten.

Die Schwangerschaft endete trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und im Laufe der Folgewochen kamen wir zu dem Entschluss, dass zwei gesunde Kinder ein Segen sind und wir es nicht mehr herausfordern wollen.

Mit Anfang 30 machte das damals kaum ein Gynäkologe, aber ich hatte das Glück, bei meinem offene Ohren zu finden.

Damals noch je eine Nacht vor und nach OP im Krankenhaus, die danach konnte ich ihm abschwatzen, und ich habe diesen Entschluß NIE bereut.
*********ckit Mann
919 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****478:
[...]Gerade Frauen die keine Kinder wollen, werden ja immer noch schräg angeschaut. Das sollte sich ändern.

Das ist ja die Krux bei dem Thema. Als errwachsener Mann werde ich schon bevormundet, obwohl ich einer privilegierten Schicht angehöre. Wie ist das erst für Frauen, die sich GANZ BEWUSST für eine Sterilisation entscheiden? Überall wird postuliert, dass wir ab 18 für unsere Entscheidungen voll verantwortlich sind. Und dennoch wird mit, seit ich 30 bin, genau so eine Entscheidung abgesprochen - nicht zu sprechen von den Frauen, die deswegen mit Sicherheit ungleich heftiger stigmatisiert und entsprechend verurteilt werden.
*********ckit Mann
919 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****478:
[...] Bei Menschen, die schon Kinder haben, wird da - wie mir scheint - die Entscheidung eher akzeptiert. [...]

Diesen Eindruck teile ich auf jeden Fall mit Dir!
*********ve69 Mann
8.075 Beiträge
Ich habe für mich darüber schon mal nachgedacht, es hat aktuell aber keine Priorität. Da ich aber zwei tolle, gesunde Kinder im Teenageralter habe und weder will, das ein eventuelles drittes Geschwister hat, die fast seine Eltern sein könnten und ich außerdem mit dem Thema Brei und Windeln bis zum Pflegeheim erstmal durch bin ist das Thema Kinder für mich prinzipiell abgeschlossen. Da meine Partnerin aber keine Gebärmutter mehr hat und sich somit weder das Problem der ungewollten Schwangerschaft noch der Verhütung stellt, ist die Frage momentan hintenangestellt. Ob es noch mal kommt? Hängt vermutlich vom langfristigen Verlauf der Beziehung ab.

Ich sehe es aber durchaus als sinnvolle Option, wenn man sich sicher ist, keine Kinder (mehr) zu wollen. Allerdings muss man sich natürlich auch im Klaren darüber sein, dass das nur das Problem der Verhütung löst. Wenn man sich in Clubs oder allgemein der Swingerszene herumtreibt ist ein Kondom aus hygienischen Gründen nach wie vor obligatorisch.
******wen Frau
15.776 Beiträge
Zitat von *********ckit:
Zitat von *****478:
[...]Gerade Frauen die keine Kinder wollen, werden ja immer noch schräg angeschaut. Das sollte sich ändern.

Das ist ja die Krux bei dem Thema. Als errwachsener Mann werde ich schon bevormundet, obwohl ich einer privilegierten Schicht angehöre. Wie ist das erst für Frauen, die sich GANZ BEWUSST für eine Sterilisation entscheiden? Überall wird postuliert, dass wir ab 18 für unsere Entscheidungen voll verantwortlich sind. Und dennoch wird mit, seit ich 30 bin, genau so eine Entscheidung abgesprochen - nicht zu sprechen von den Frauen, die deswegen mit Sicherheit ungleich heftiger stigmatisiert und entsprechend verurteilt werden.

Danke, damit fühle ich mich 100% angesprochen.
Ich bin eine dieser Frauen, die keine Chance haben, sich sterilisieren zu lassen. Ich sei doch noch so jung. Der Kinderwunsch käme sicher schon bald. Dann würde ich eine Sterilisation bereuen. Und überhaupt und sowieso.

Bullshit. Ich bin volljährig, vollumfänglich im Besitz meiner geistigen Kräfte. Ich entscheide, ob ich Kinder möchte, und nein, ich möchte keine Kinder. Habe noch nie welche gewollt. Ich habe gute Gründe dafür, aber ich werde mich nicht für meine Entscheidung rechtfertigen, egal wie blöd man mich anschaut, weil ich als Frau meiner gesellschaftlichen Verpflichtung nicht nachkomme.
Es ist demütigend, in welchem Umfang junge Frauen (und Männer) entmündigt und bevormundet werden. Ich habe das Thema bei meinen Ärzten nie wieder angesprochen, weil ich die ewigen Überzeugungsversuche leid bin. Ich hoffe, dass ich irgendwann ein Alter erreiche, in dem mir dann tatsächlich die seit dem 19. Lebensjahr zustehende Entscheidungsfreiheit zugestanden wird, und ich selber festlegen darf, welche Eingriffe ich an mir und meinem Leben vornehmen lasse.
*********ckit Mann
919 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********ckit:
Zitat von ********Herz:
[...] Bei Menschen, die schon Kinder haben, wird da - wie mir scheint - die Entscheidung eher akzeptiert. [...]

Diesen Eindruck teile ich auf jeden Fall mit Dir!

Irgendwie hab ich da was verkackt. Das Zitat war von @*****478 , nicht nicht von @********Herz *augenzu*
*********ve69 Mann
8.075 Beiträge
Interessanterweise werden erwachsenen Menschen gleichzeitig Entscheidungen mit wesentlich größeren Risiken wie Vergrößerung oder Verkleinerung der Brust, Entfernung von Rippen, etc. durchaus zugestanden. Warum wird jemandem, der entscheidend darf, dass eine (bzw. zwei) Rippen weniger es auch tun nicht zugestanden auch zu entscheiden ob er/sie Kinder will oder nicht?
wie kann man da dafür oder dagegen sein? das muss jede frau für dich entscheiden!
Ich habe mich nach dem 3. Kind mit 32 sterilisieren lassen - da gab es verständlicherweise keine Bedenken. Allerdings mit dem Hinweis, dass nach Tod oder Trennung von der Partnerin auch später noch der Wunsch nach einem Kind mit einer neuen Partnerin erneut erwachen könnte.

Ich finde ein Zögern der Ärzte bei sehr jungen Patienten grundsätzlich erstmal richtig. Die Erfahrung zeigt einfach, dass sich bei vielen Menschen zwischen 20 und 30 Jahren durchaus die Werte und Lebensziele verändern. Mit 20 finden viele noch das Riesentattoo und völlige Unabhängigkeit geil, mit 30 sind sie plötzlich glücklicher Couchpotato und träumen vom Eigenheim mit Garten für die Kids.
Es ist kein falscher Gedanke, Menschen vor einer folgenschweren Entscheidung zum intensiven Nachdenken zu zwingen.

Letztlich muß aber jeder im Leben die Verantwortung für seine Entscheidungen übernehmen! Egal, ob er die Schule vorzeitig abbricht, sich beim ungeschützten Sex infiziert, beim Skifahren die Knochen bricht oder sich hoch verschuldet.

Ich bin mir ganz sicher, dass mehr Menschen bereuen, unüberlegt Kinder bekommen zu haben, als Sterilisierte ihren Entschluß bereuen.

Bei allen kaum zu leugnenden Vorteilen, Kinder großzuziehen (emotional, volkswirtschaftlich, demografisch), sollten auch junge Erwachsen selbst entscheiden dürfen, dass sie unwiderruflich keine Kinder zeugen wollen.

Freiheit schließ die Freiheit des möglichen Scheiterns immer mit ein. Da endet die Verantwortung des Arztes!!
*********ckit Mann
919 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****Tat:
[...] ch finde ein Zögern der Ärzte bei sehr jungen Patienten grundsätzlich erstmal richtig. Die Erfahrung zeigt einfach, dass sich bei vielen Menschen zwischen 20 und 30 Jahren durchaus die Werte und Lebensziele verändern. [...}

Aber ist das nicht ein wenig konträr zu der Entscheidung, bewusst Leben zu beenden (Militär-Dienst beispielsweise) oder da Schicksal von Millionen (demokratische Wahlen) zu beeinflussen?
******wen Frau
15.776 Beiträge
Zitat von ****Tat:
Es ist kein falscher Gedanke, Menschen vor einer folgenschweren Entscheidung zum intensiven Nachdenken zu zwingen.

Es ist ein Unterschied, ob ein Arzt seiner Beratungspflicht nachkommt, oder rundheraus den Eingriff kategorisch ablehnt. Und wir sprechen hier von einem flächendeckenden Phänomen.


*****ide Frau
396 Beiträge
Ich bin zwar nicht sterilisiert, habe aber oft mit dem Gedanken gespielt. Die Nachfragen beim Arzt habe ich mir erspart, da es in Fernsehbeiträgen oder im Netz immer hieß, es müssen Kinder vorhanden sein, sprich die Familienplanung ist abgeschlossen, oder ab dreißig habe man bessere Chancen einen Arzt zu finden der den Eingriff vornimmt. Außerdem habe ich doch auch ein bisschen Angst davor, weil es eine OP ist mit allen Risiken.

Anhören musste ich mir aber auch schon oft genug, dass der Kinderwunsch schon noch käme, komischerweise hat der sich aber seit der Pubertät nicht eingestellt. Ach ja, außerdem weiß ich laut außenstehender Menschen auch nicht wie schön es ist Kinder zu haben. Lustigerweise kommt das von Leuten, die Kinder ganz toll finden.

Meine Eltern sind die, die mir da am wenigsten reinreden, obschon ich vermute, dass sie sich sehr über Enkel freuen würden.
Zitat von ******wen:
Zitat von *********ckit:
Zitat von *****478:
[...]Gerade Frauen die keine Kinder wollen, werden ja immer noch schräg angeschaut. Das sollte sich ändern.

Das ist ja die Krux bei dem Thema. Als errwachsener Mann werde ich schon bevormundet, obwohl ich einer privilegierten Schicht angehöre. Wie ist das erst für Frauen, die sich GANZ BEWUSST für eine Sterilisation entscheiden? Überall wird postuliert, dass wir ab 18 für unsere Entscheidungen voll verantwortlich sind. Und dennoch wird mit, seit ich 30 bin, genau so eine Entscheidung abgesprochen - nicht zu sprechen von den Frauen, die deswegen mit Sicherheit ungleich heftiger stigmatisiert und entsprechend verurteilt werden.

Danke, damit fühle ich mich 100% angesprochen.
Ich bin eine dieser Frauen, die keine Chance haben, sich sterilisieren zu lassen. Ich sei doch noch so jung. Der Kinderwunsch käme sicher schon bald. Dann würde ich eine Sterilisation bereuen. Und überhaupt und sowieso.

Bullshit. Ich bin volljährig, vollumfänglich im Besitz meiner geistigen Kräfte. Ich entscheide, ob ich Kinder möchte, und nein, ich möchte keine Kinder. Habe noch nie welche gewollt. Ich habe gute Gründe dafür, aber ich werde mich nicht für meine Entscheidung rechtfertigen, egal wie blöd man mich anschaut, weil ich als Frau meiner gesellschaftlichen Verpflichtung nicht nachkomme.
Es ist demütigend, in welchem Umfang junge Frauen (und Männer) entmündigt und bevormundet werden. Ich habe das Thema bei meinen Ärzten nie wieder angesprochen, weil ich die ewigen Überzeugungsversuche leid bin. Ich hoffe, dass ich irgendwann ein Alter erreiche, in dem mir dann tatsächlich die seit dem 19. Lebensjahr zustehende Entscheidungsfreiheit zugestanden wird, und ich selber festlegen darf, welche Eingriffe ich an mir und meinem Leben vornehmen lasse.

Du musst dich auch nicht rechtfertigen, Du brauchst nur den richtigen Arzt.
Es gibt einen guten, der das genauso sieht.
Bei YT gibt es ein Video von diesen jungen Dokus, weiss jetzt nicht mehr den Namen, da wurde der Arzt auch mitgefilmt.
Ich denke wenn Du da etwas genauer nach suchst wirst Du es schon finden.
Der machte jedenfalls auf mich einen kompetenten Eindruck.
Außerdem gibt es ein Forum von Frauen extra für Frauen deswegen, da wird der auch genannt.
Hindernis wäre dann nur evtl. die Entfernung oder man verbindet dies als Städtetrip.
Würde ich es machen, dann nur da.
Zitat von *********ckit:
Zitat von ****Tat:
[...] ch finde ein Zögern der Ärzte bei sehr jungen Patienten grundsätzlich erstmal richtig. Die Erfahrung zeigt einfach, dass sich bei vielen Menschen zwischen 20 und 30 Jahren durchaus die Werte und Lebensziele verändern. [...}

Aber ist das nicht ein wenig konträr zu der Entscheidung, bewusst Leben zu beenden (Militär-Dienst beispielsweise) oder da Schicksal von Millionen (demokratische Wahlen) zu beeinflussen?

Schlimm genug, dass wir immer noch so unkultiviert und herzlos sind, dass wir das Leben unserer Kinder im Krieg aufs Spiel setzen. Das ist für mich aber kein Grund, an anderer Stelle nicht dafür einzutreten, Menschen einfühlsam zu beraten. Beratung sollte aber die Grenze der Beeinflussung nicht überschreiten. Und Beratung, die faktisch in einer Bevormundung endet, ist zynisch.
*********ckit Mann
919 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********minin:
[...] Ich denke wenn Du da etwas genauer nach suchst wirst Du es schon finden.[...]
Wieso muss jemand, egal ob divers, weiblich oder männlich, überhaupt erst danach suchen, um eine*n entsprechende*n Ärzt*in zu finden? Für Männer ist es schon schwer, für Frauen offensichtlich noch schwerer.
Zitat von ******wen:


... ich werde mich nicht für meine Entscheidung rechtfertigen, egal wie blöd man mich anschaut, weil ich als Frau meiner gesellschaftlichen Verpflichtung nicht nachkomme.

Dass ein Arzt die Sterilisation verweigert, weil er Dich zur einer "gesellschaftlichen Verpflichtung" zwingen will, sehe ich als eine feministisch motivierte Unterstellung an. Das KANN ein Motiv sein, muß es aber nicht. Vielleicht glaubt er wirklich ohne chauvinistische Hintergedanken, Dir etwas Gutes zu tun.

Ich würde auch von einem komplett tätowiertem Punk den gutgemeinten Rat annehmen, mir ein auffälliges Tattoo gut zu überlegen. Und ihm deswegen nicht gleich bürgerliche Spießigkeit unterstellen - bloß weil viele bürgerliche Spießer Tattoos ablehnen *zwinker*

Es gibt zb auch "Schönheits"-Chirurgen, die Frauen deren Wünsche nach extremen Veränderungen nicht erfüllen. Nicht, weil sie die Frauen unterdrücken wollen, sondern weil sie überzeugt sind, sie eher zu schützen.

Ich würde den meisten Ärzten und Ärztinnen zunächst eine moralische Unschuldsvermutung zugestehen.

Letztlich gehört es aber zu ihrer Sorgfaltspflicht, auch zu untersuchen, wie ernsthaft und sorgfältig Du Deinen Wunsch durchdacht hast. Und dann ggf. gegen ihr persönliches Moralempfinden Deine Entscheidung zu akzeptieren.

Der klugscheißerischen Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Ablehnung einer Sterilisation durch einen Arzt uns nicht zwingt, der Gesellschaft als Gebärmaschine oder als Zuchthengst zu dienen. ich habe auch vor meiner Sterilisation selbst entschieden, ob, wann und wie viele Kinder ich in die Welt setze. Die Sterilisation ist der einzige Weg zu meiner Selbstbestimmung - ich habe sie aber schließlich als besonders sicheren und bequemen Weg bevorzugt.
Zitat von *********ckit:
Zitat von *********minin:
[...] Ich denke wenn Du da etwas genauer nach suchst wirst Du es schon finden.[...]
Wieso muss jemand, egal ob divers, weiblich oder männlich, überhaupt erst danach suchen, um eine*n entsprechende*n Ärzt*in zu finden? Für Männer ist es schon schwer, für Frauen offensichtlich noch schwerer.

Weil alles was nicht dem Mainstream oder dem System entspricht eher suspekt beäugt wird.
Ich bin das schon so sehr gewohnt das es mir gar nicht aufgefallen ist das Suchen in Frage zu stellen.
Ich würde es auch tun wenn mir seitenweise Ärzte dafür angezeigt würden, nur um den besten da raus zu fischen der sein Handwerk versteht. Informationen ohne Ende sammeln. Für mich eine Selbstverständlichkeit. Schließlich gehts hier nicht um mal eben was.
Wie schon der Vorschreiber erwähnte, es ist - nur - Beratung. Arzt ist immer nur Beratung. Der ist kein Gott dem man vollstens vertrauen sollte.
Ok, beim Unfall ist das was anderes, aber ansonsten ? Never.......
Es ist übergriffig und anmaßend zu meinen was richtig oder falsch für einen ist.
Die Verantwortung liegt immer noch bei den Leuten selbst. Manche übernehmen sie nur nicht gern. Tja selbst schuld.

Und gerade bei solch einem Eingriff sollte er sich mal ganz zurück halten solange die Frau keine 25 mehr ist. Sie hat den Stress, nicht er.
Man könnte nämlich glatt meinen das die Bockigkeit der Ärzte mit dem fehlendem Nachwuchs in die Kassen zu tun hat.
Dann sollen sie doch selber genug Nachwuchs produzieren, einen ganzen Stall voll wenn das für sie so toll ist.
Ja warum nur überlegt man sich das bloß so gut Kinder in die Welt zu setzen....eben genausogut als wenn es nicht will.
Leider vergessen die schon mal das nicht alle gleich sind, Empfindungen verschieden sind und sich Lebensformen und Wünsche enorm unterscheiden können.
Ob bei Frauen oder bei Männern, Geschlecht spielt keine Rolle.
Ich selber bin auch nicht kinderfreundlich, wollte und möchte nie welche haben, dennoch verstehe ich beide Seiten. Wo bleibt dann der Arzt mit seinem Verständnis ?
Gerade er sollte doch........Theorie ist eben nicht Praxis. Noch nie gewesen.
Man könnte ihn ja auch fragen ob es sinnvoller wäre lieber mehrmals abzutreiben und sein Körper damit kaputt zu machen oder mit Hormonen die so unglaublich gesund sind.
Diesen Einwand hatte ich früher tatsächlich meiner Frauenärztin mal gesagt und sie befürwortete auch sofort bei mir diese Eingriffe falls denn. Da muss man natürlich etwas energischer sein und fast schon erpresserisch dass man sonst woanders suche und finde oder alles dafür tun würde das der Fötus sterben würde. Dann klappt das auch mit dem Zuspruch.
Ich habe bis dato und schon früh gelernt, wer was will bekommt auch. Man muss nur wissen wie.
Die richtigen Adressen kennen. Alles andere ist Zeitverschwendung.
*********rlin Frau
854 Beiträge
Zitat von ****Tat:
Dass ein Arzt die Sterilisation verweigert, weil er Dich zur einer "gesellschaftlichen Verpflichtung" zwingen will, sehe ich als eine feministisch motivierte Unterstellung an. Das KANN ein Motiv sein, muß es aber nicht. Vielleicht glaubt er wirklich ohne chauvinistische Hintergedanken, Dir etwas Gutes zu tun.

Das glaube ich auch nicht.
Ich vermute viel eher, dass viele Ärztinnen und Ärzte schon einige todunglückliche Patienten in ihrer Praxis hatten, die sterilisiert waren und nun jemanden in ihrem Leben getroffen hatten, mit dem/ der sie sich unbedingt ein Kind wünschten.
Wie viel Tränen da wohl schon geflossen sind.
Und JEDER von denen wird sich bei der Starilisation absolut sicher gewesen sein, niemals Kinder zu wollen.

Und es reicht doch an Unglück, wenn eine/r von 50 das am Ende total bedauert.

Und wie mein Vorredner schon schrieb, ist man deshalb ja nicht dazu verdonnert, nun Kinder in die Welt zu setzen. Es gibt ja einige Verhütungsmittel.
*********rlin Frau
854 Beiträge
Zitat von *********minin:
Diesen Einwand hatte ich früher tatsächlich meiner Frauenärztin mal gesagt und sie befürwortete auch sofort bei mir diese Eingriffe falls denn. Da muss man natürlich etwas energischer sein und fast schon erpresserisch dass man sonst woanders suche und finde oder alles dafür tun würde das der Fötus sterben würde. Dann klappt das auch mit dem Zuspruch.

Wenn ich Ärztin wäre, würde ich mich nicht von einer Patientin erpressen lassen. Wer das macht, dürfte sich gern eine andere Praxis suchen.
Denn aus dem Auftreten spricht auch Anspruchsdenken. Und da würde ich auch befürchten, dass so jemand tatsächlich 10 Jahre später wieder auf der Matte stünde und sagt, "ich hab ein Recht auf ein Kind, machen Sie jetzt bitte meine Sterilsation rückgängig, denn Sie waren das ja damals auch, die/der das gemacht hat."

Also, die Bedenken der Ärzte kann ich verstehen.

Und ich bin weit davon entfernt, Frauen als Zuchtkühe anzusehen und ich finde es 2. auch sehr gut, wenn Männer sich um die Verhütung selber Gedanken machen!
mein Weib ist traurig - neulich sagte es, daß es gern eine Tochter von mir gehabt hätte, doch hat sie sich sterilisieren lassen als es mit dem EX zusammen war - mit dem war klar, daß es kein Kind mehr wollte.
Immer wenn man als Gesellschaft etwas Neues noch nicht probiert hat und schlimme Folgen fürchtet, hilft ein Blick über den Tellerrand: Wie läuft es denn ggf. woanders, gibt es Länder mit anderen Regelungen und Erfahrungen damit?

Tatsächlich gibt es ja zb in der ebenfalls leidenschaftlich und sehr kontrovers diskutierten Frage der Legalisierung weicher Drogen Länder, die es schließlich probiert haben und wo man Folgen studieren kann, statt vorher wild zu spekulieren.
Kennt jemand Beispiele, wo es anders läuft?

Interessant finde ich zb auch die Frage, in wieweit wir in unserem moralischen Empfinden von unserer abendländischen christlichen Tradition beeinflusst werden. Und wie ggf. andere Kulturen dazu stehen.

Eine Bekannte war vor 20 Jahren im Entwicklungsdienst in Chile und bekam dort ein Kind. Während hier ganz viele Eltern nach möglich natürlichen Geburtsformen suchten und auf die herzlose Gerätemedizin schimpften, war dort - jedenfalls im städtischen Bereich - offenbar schon der Kaiserschnitt Standard. Weil sie (für uns "normal") natürlich (aber im Krankenhaus) entbinden wollte, nannten sie alle dort "die mutige Deutsche". Ich war überrascht, wie eine so persönliche und elementare Sache so unterschiedlich bewertet und entschieden wurde, so dass in Summe zwei kollektive ganz unterschiedliche Einstellungen dazu sichtbar wurden. Erwartet hätte ich, dass Wahlfreiheit in beiden Ländern jeweils Fraktionen für alle möglichen Varianten der Geburt ergäben hätte.
******wen Frau
15.776 Beiträge
Zitat von ****Tat:
Dass ein Arzt die Sterilisation verweigert, weil er Dich zur einer "gesellschaftlichen Verpflichtung" zwingen will, sehe ich als eine feministisch motivierte Unterstellung an. Das KANN ein Motiv sein, muß es aber nicht. Vielleicht glaubt er wirklich ohne chauvinistische Hintergedanken, Dir etwas Gutes zu tun.

Hier haben wir uns wohl missverstanden. Ich versuche zu konkretisieren: Die Unterstellung, eine Frau MÜSSE Kinder haben, um sich wohl zu fühlen, begegnet mir vorrangig im sozialen Umfeld. Sowohl als unverhohlene wortgleiche Äußerung, als auch im absoluten Unverständnis, ja sogar Entsetzen, wenn ich darlege, dass für mich keine Kinder infrage kommen werden. Es folgt die immer gleiche Übergriffigkeit und Respektlosigkeit, dass mir sogleich eingeredet wird, der Kinderwunsch komme schon noch, ich habe noch Zeit dafür, das Leben ändert sich ja so rasch, und blablabla. Ich kann es nicht mehr hören! Immer muss ich entweder akzeptieren, wie ein Außerirdischer behandelt zu werden mit meiner Lebensvorstellung, oder Verständnis zu erwerben, indem ich die Gründe darlege, auf denen diese Lebensplanung fußt. Tue ich das und offenbare, wieso ich keine Kinder bekommen werde, ernte ich Erstaunen, Entsetzen, Einlenken. In genau dieser Reihenfolge. Ich frage mich, wieso man gewollte Kinderlosigkeit nicht einfach akzeptieren kann, ohne nach den Gründen zu fragen, die einen eigentlich nichts angehen.

Und gerade von Ärzten erwarte ich, dass sie nach meiner ausführlichen Schilderung der Problematik und den Gründen, die mich zur Entscheidung gebracht haben, nicht mit Contra-Argumenten protzen. Ich bin mündig und habe mich viele Jahre mit der Entscheidung auseinander gesetzt. Wer will schon ein Kind, dass eine absolute Garantie mit in die Wiege gelegt bekommt, als Erwachsener schwer und lebensbedrohlich zu erkranken? Nicht einmal das können Ärzte akzeptieren. Aber man könnte doch, man sollte doch... nein!
Wenn ich mich entscheide, diesen Eingriff vornehmen zu lassen, und nach allen Regeln der Kunst und des Gewerbes, die die ärztliche Fürsorgepflicht mit sich bringt, meine Unterschrift unter das Formular setze, dann trete ich jeden Haftungsausschluss des Arztes ab, anstatt
Zitat von *********rlin:
Und da würde ich auch befürchten, dass so jemand tatsächlich 10 Jahre später wieder auf der Matte stünde und sagt, "ich hab ein Recht auf ein Kind, machen Sie jetzt bitte meine Sterilsation rückgängig, denn Sie waren das ja damals auch, die/der das gemacht hat."
Frauen lassen sich aus gesundheitlichen Gründen auf die abenteuerlichsten Operationen ein. Sie lassen sich die Brüste vergrößern oder verkleinern, den Blinddarm entfernen oder die Augen lasern. Und sie treiben Kinder ab, sogar noch wenige Wochen vor dem Geburtstermin. Alles sind schwere Eingriffe in die Unversehrtheit des Körpers, und alle werden sie zack-zack durchgeführt, solange die Formalitäten gewahrt und eingehalten wurden. Aber kaum ein Arzt zeigt sich dabei so zickig und resolut, als wenn es um eine Sterilisation ginge. Diese Doppelmoral, gepaart mit der Entmündigung der operationswilligen Patienten, ist es, die mich so ankotzt.
An der Veränderungsmöglichkeit von grundlegenden Einstellungen im Laufe des Lebens ist schon was dran....

Bis Mitte 30 wollte ich auch strikt keine Kinder und habe mich sehr über die Bevormundung aufgeregt. Zumal Abtreibung damals noch deutlich schwieriger war. Zum Glück funktionierte die Verhütung mit Pille !

Durch viel Aufarbeiten im Laufe dieser Lebensphase wurden mir meine Gründe für die Verweigerung klar, mir ging es selbst besser, ich wurde stabiler und konnte besser für mich selbst sorgen. Die jahrzehntelange Verantwortung für ein Kind habe ich mir dann irgendwann auch zugetraut und die Möglichkeit einer Schwangerschaft sozusagen "der Natur" überlassen. Schließlich wird man nicht automatisch schwanger nur wegen ungeschütztem Sex, viele Paare üben jahrelang....

Heute habe ich 3 Kinder, sie sind inzwischen alle Anfang 20 und stehen gut im Leben.
Diese 20 Kindererziehungsjahre waren die härteste Zeit in meinem Leben, das durchzustehen, den Kindern diese lange Zeit Liebe, Verantwortungsvolle Fürsorge und auch Grenzen zu geben....ich bin heute heilfroh, das wir 4 diese Zeit gut überstanden haben, auch mit Hilfe von Kindertherapeuten (Scheidungskinder,).

Aber jetzt, wenn ich sehe, wie gut es meinen Kindern geht, wie stabil sie im Leben stehen, trotz der auch für sie schwierigen Zeit ...
Dann bin ich heilfroh, das ich es doch noch gewagt habe, auch wenn ich extrem viel zurückstecken musste, mehr als ich mir damals vorstellen konnte.

Ich war allerdings auch erst im mittleren Lebensalter (Geburten Mitte bis Ende 30) dieser Lebensaufgabe gewachsen. Zu einem früheren Zeitpunkt wäre das zu viel für mich gewesen!
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