Sorry – ich habe nicht alle 15 vorhergehenden Seiten gelesen. Wahrscheinlich ist sowieso schon alles gesagt worden. Aber ich will trotzdem meine 2ct loswerden.
Pornos sprechen den Voyeur in mir an. Einige der prickelnsten Erlebnisse sind durch Real-Life Pornos getriggert worden. SO hatte ich vor langem eine Nachbarin die mir immer wieder erotische Hörspiele geboten hat. Oder eine Pärchen Show in einem Tabledance Laden (mit Ihr habe ich mich noch dazu super verstanden). Ein Spaziergang durch ein Naturschutzgebiet, zwei Mal falsch abgebogen und plötzlich wart da ein Pärchen mitten auf einer Wiese aktiv …
Ja, Pornos sprechen mich an. Oder nein. Pornos könnten mich ansprechen.
Leider sind die allermeisten Pornos die man im Internet findet nur stumpfes gerammel mit immer der gleichen Choreografie. Drei Zeilen Text, Blow Job, Cunilingus, plötzlich sind alle nackt, drei Stellungen und er spritzt ihr ins Gesicht…. 90% der Zeit werden Geschlechtsteile in Grossaufnahme gezeigt. Stellungen werden sowie so ausgewählt das man jedes Rein-Raus mitzählen kann. Das Ganze ist untermalt durch lautstarken Porno Gestöhne….
Wenn ich sowas sehe schäme ich mich vor mir selber.
Ich brauche in einem Porno keine hochtrabenden Handlungen. Aber Erotik wird (auch) über Sprache transportiert. („Darf ich bei Ihnen ein Rohr verlegen, Madame?“ ist ein bisschen dürftig und zählt noch nicht als erotischer Dialog). Wenn sich in einem Porno ein Mann und eine Frau begegnen – man weiss was passieren wird. Aber wie ist der Weg dorthin? Lieber fünf Minuten reden und eine Minute vögeln als umgekehrt.
Pornodarsteller sind keine Schauspieler – leider. In einem Porno wird mitgespielt weil es leicht und schnell verdientes Geld ist, oder? Ich erwarte mir keine künstlerische Selbstverwirklichung der Darsteller. Aber absolut geil ist es, wenn die Lust der Darsteller rüber kommt. Monotones Gestöhne und „gib‘s mir“ Rufe sind ab törnend. Lust merkt man am Atmen, am Schweiss, an den Augen, viele Kleinigkeiten die sich schlecht inszenieren und vorspiegeln lassen.
Wahrscheinlich ist ein Porno eine ziemliche Fliessbandproduktion. 45 Minuten Zeit, fünf Einstellungen. Ergebnis ist zehn Minuten Film. Am Tagesende muss das Material für den Film fertig sein. Geld für eine zweite Kamera gibt es nicht, der Beleuchter macht das Set hell anstatt es auszuleuchten. Die Darstellerin kann sowieso kein Deutsch, die muss man wie ein Gummipuppe in die richtige Stellung biegen und der Darsteller versucht verzweifelt seinen Ständer für die volle Dreharbeit zu halten um dann auf Kommando abzuspritzen …
Vielleicht sollte man Sexfilme wie Boxkämpfe aufnehmen. Lasst die Darsteller interagieren, lasst sie ihre Lust und Geilheit leben. Im Hintergrund sind mehrere Kameras unterwegs. Ein Regisseur dirigiert die Kameras und sorgt dafür dass die richtigen Momente eingefangen werden. Dazu noch eine entsprechender Schnitt, Ton und Musik, usw.
Das würde ich gerne sehen und gerne mit einer Partnerin teilen.
Aber - findet man dafür genug zahlungsbereite Konsumenten? Können sich solche Pornos rentieren wenn gleichzeitig die Massenware gratis im Internet zu finden ist?