noch ein paar ausführungen zu diesem fall:
der blick (bild der schweiz) titelte in grosser schrift (die ganze erste Seite ausfüllend, wobei der schweizer blick nur etwa a4 gross ist) SADO-MASO IM SOZIALAMT. das ganze war unterlegt mit einem bondage-bild einer blonden geknebelten frau. es folgten mindestens eine ganze seite weiterer fotos und texte (kenne selbst die besagte zeitungsausgabe nur von der online-foto-abbildung und einiger rezensionen her).
um was geht es? hat die junge frau (25) etwa im sozialamt sm-sex gehabt? nein, überhaupt nicht. sie lässt sich nur in ihrer freizeit scheinbar auch mal freizügig ablichten, selbst mal für sm-fotos. diese fotos erscheinen auf einer kostenpflichtigen sm-modell-seite. für blick grund genug diese frau, die in einem öffentliches amt eines kleinen ortes arbeitet, zu brandmarken.
genüsslich bildet die zeitung fotos ab, liefert den namen der homepage, wo man die bilder findet, ihren nick unter dem sie dort zu finden ist und natürlich die adresse des sozialamts und ihren (abgekürzten) namen.
blick selbst argumentiert in ihrer online-ausgabe:
die "Sozialamtsleiterin, hatte sich Sado-Maso-Fotograf Frank B.* (31) für ein erotisches Shooting zur Verfügung gestellt. Für 150 Franken überliess sie ihm vertraglich die Rechte an der Nutzung der Bilder. Frank B. genehmigte BLICK den Abdruck der Fotos."
(150 Fr. = 100 €)
in einer eigenen spalte darf ein fürsprecher und mediator zum rechtlichen stellung nehmen:
«Nebenbeschäftigungen sind im öffentlichen Dienst grundsätzlich bewilligungspflichtig. Und sie dürfen dem Ansehen einer Person nicht schaden.» Mit gutem Grund: «Bei Personen, die Kontakt mit der Bevölkerung haben, könnte der Respekt darunter leiden», sagt Zwahlen (Fürsprecher und Mediator für Arbeitsrecht). Und in einem Sozialamt braucht man den Respekt der Klienten. «Es geht um die allgemeine Treuepflicht. Angestellte haben alles zu unterlassen, was dem Ansehen des Arbeitgebers schadet.»
die frau hat sich in ihrer freizeit als fotomodell ablichten lassen. .. sich in keinster weise prostituiert.. (wie im bemerkten fall von caballito. fürs modellstehen bezahlt zu werden kann wohl kaum so benannt werden). die fotos waren nur begrenzt öffentlich zugänglich, auch wenn die frau wahrscheinlich etwas sorglos mit den vertraglichen rechten umging. erst nun durch den zeitungsbericht werden ihre bilder nun wirklich öffentlich und mit ihr in einen zusammenhang gebracht.
dee