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Privat- vs Berufsleben

****ley Frau
464 Beiträge
Themenersteller 
Privat- vs Berufsleben
Wie seht ihr das? In der Schweiz werfen derzeit die SM-Fotos einer Sozialamtsleiterin (veröffentlicht auf einer Internet-Plattform) hohe Wellen (in den Boulevardmedien...). Wie stellt ihr euch dazu, dass dieser Frau die Entlassung droht? Wie sehr trennt achtet ihr darauf, euer Berufsleben von Foren - wie es dieses hier ist;-) - zu trennen? In wie weit sind sexuelle Vorlieben relevant für die seriöse Ausübung des Berufs? Wann darf die berufliche Kompetenz eines Menschen - bedingt durch seine/ihre sexuellen Vorlieben - in Frage gestellt werden?
Vielleicht ...
... schaust du einmal unter

Recht: ¿Übersteuerter BDSM?

nach.
*****_68 Mann
8.640 Beiträge
Hoch lebe die Doppelmoral.
Nicht verständlich, wie sich Menschen erdreisten können und eine Verbindung zwischen unbedenklichen sexuellen Vorlieben und dem Arbeitsleben knüpfen können.
Es hat nämlich nicht den geringsten Einfluss.
Wo liegt denn letztlich der Unterschied ob es öffentlich ist oder nicht? Ich bin deshalb kein anderer Mensch ... solange man nicht dadurch erpressbar wird, spielt es keine Rolle.
Leider hat sich die Gesellschaft, ihr Denken und ihr Handeln in einigen Bereichen noch nicht der bestehende Situation und dem aktuellen Zeitgeist angepasst.
Sexualität scheint noch immer eine Bedrohung darzustellen ... warum auch immer.
Vermutlich bewirkt das eine sonderbare Reaktion in den Köpfen einiger.
Sehr schade eigentlich.
Ich persönlich habe kein Problem mit meiner Sexualität ... ich habe Kundenkontakt und zeige hier trotzdem mein Gesicht.
Was die Sache mit der Bedenklichkeit betrifft ... das trifft nur dann zu, wenn die Untergebenen oder Schutzbefohlenen einer direkten Gefahr ausgesetzt sind.

Al
Aber ...
... @*****_68 ...

¿ändert sich etwas daran, dass es sich um eine Sozialamtsmitarbeiterin,

Sozialamtsleiterin

also im weitesten Sinn um eine Staatsdienerin mit Leitungs- und Repräsentationsfunktion für den Dienstherrn, handelt?
**********r1958 Paar
11.388 Beiträge
Grade in der heutigen Zeit...
in der man meinen sollte das die Menschen aufgeklärt sind ist es um so bedenklicher das sexuelle Neigungen noch immer ein Garant dafür sind Menschen an den Pranger zu stellen oder Berufliche Sanktionen befürchten zu lassen.

Leider passiert das grade oft von Doppelmoralisten die selbst so einige Leichen im Keller haben, zur eigenen Neigung nicht stehen, sich aber öffentlich entbrüsten wenn es andere angeht.

Die Frau wird ihren beruf sicher zur Zufriedenheit aller ausgeführt haben was schon ihre Stellung in leitender Position deutlich macht.
Ihr jetzt jegliche beruflichen Kompetenzen abzusprechen ist unseres Erachtens nicht in Worte zu fassen.
****ity Paar
16.583 Beiträge
war
doch genauso bei max mosley der fall.da wurde er an der pranger gestellt,wegen seinen sexuellpraktiken.

er hat niemand misshandelt,keine kinder geschändet oder sonst was ungesetzliches oder gar perveres getan.

er hat eine dienstleistung gebucht und wurde durch diese "dame" erpressbar.

ich hätte diese frau angezeigt,schliesslich hat er sie dafür bezahlt und ist ihr nichts schuldig geblieben.
*****_68 Mann
8.640 Beiträge
Was sich ändert, das besteht nur in den Köpfen.
Und was die Repräsentation betrifft ... das zeigt doch letztlich nur, dass wir schlicht und einfach Menschen sind und keine funktionierenden Maschinen ohne Herz, Leidenschaft und Bedürfnisse.

Ich persönlich habe kein Problem mit der Repräsentation des Staates durch eine Person, die ein Sexualleben hat ... denn das hat sie ohnehin ... ob man es im Detail weiß oder nicht.

Ich kann das nicht wirklich nachvollziehen - es ist doch nur Sex.

Und sind wir mal ehrlich ... wenn unsere oberen Herrschaften und Delegationen unterwegs sind ... ok, bei unserer derzeitigen Kanzlerin wird das Angebot von einzelnen Regierungen sicher nicht kommen ... dann gibt es da so manche Angebote was das körperliche Wohl der Herren unterhalb der Gürtellinie betrifft.

Was sich bei dem beschriebenen Fall abspielt, ist die Sensationsgier durch das schön Verruchte von bestimmten Arten der Sexualität.
Das weckt die Aufmerksamkeit von sich sonst im Tiefschlaf befindlicher Individuen.

Al
Dadurch ...
... entsteht ein verhängnisvoller Teufelskreis

Berufliche Sanktionen befürchten zu lassen

Es droht der Vorwurf:

Verstoß gegen die Verpflichtung zu achtungs- und vertrauenswürdigem Verhalten auch außerhalb des Dienstes ...

... mit den entsprechenden Konsequenzen.

Was sagte AL
... solange man nicht dadurch erpressbar wird, spielt es keine Rolle ...

Mit den möglichen Konsequenzen wiederum entwickelt sich die "Erpressbarkeit" und ¿spielt es dann nicht wiederum eine Rolle?
*********os_by Mann
1.060 Beiträge
Die Frau wird ihren beruf sicher zur Zufriedenheit aller ausgeführt haben was schon ihre Stellung in leitender Position deutlich macht.

Oder Sie hat sich durch Ihre angebotenen Dienstleistungen erst in diese Position gebracht? (Hochgeschlafen) Weil es ihr als Frau bei gleicher Qualifikation gegenüber einem männlichen Mitbewerber verwehrt geblieben wäre eine Leitungsstelle zu besetzen.

Solange sexuell aufgeschlossene Menschen in der Minderheit sind werden sie diskriminiert werden.

Glaubt afi
****ity Paar
16.583 Beiträge
hochgeschlafen????
mach mir gerade gedanken,mit wem die merkel zu gange war... *haumichwech*
*********os_by Mann
1.060 Beiträge
Wir in Franken haben ja als prominente Vertreterin die Gabriele Pauli.

Merkel war doch Kohls Zögling - oder?

LG afi
Diese ...
... Annahme halte ich auch für übertrieben und für falsch.

In Amtsfunktionen wird regelmäßig nach der fachlichen und persönlichen Eignung ein Amt übertragen, wobei dies regelmäßig zu objektivieren ist. Denn es kann umfassend einer gerichtlichen Prüfung zugeführt werden.
****ity Paar
16.583 Beiträge
caballito
das war ein spaß...... *haumichwech*
Aus ...
... Spaß kann schnell "Weinen" werden und die Vorstellung ist einfach zum weinen *floet* *lol*
*******GAR Paar
254 Beiträge
noch ein paar ausführungen zu diesem fall:

der blick (bild der schweiz) titelte in grosser schrift (die ganze erste Seite ausfüllend, wobei der schweizer blick nur etwa a4 gross ist) SADO-MASO IM SOZIALAMT. das ganze war unterlegt mit einem bondage-bild einer blonden geknebelten frau. es folgten mindestens eine ganze seite weiterer fotos und texte (kenne selbst die besagte zeitungsausgabe nur von der online-foto-abbildung und einiger rezensionen her).

um was geht es? hat die junge frau (25) etwa im sozialamt sm-sex gehabt? nein, überhaupt nicht. sie lässt sich nur in ihrer freizeit scheinbar auch mal freizügig ablichten, selbst mal für sm-fotos. diese fotos erscheinen auf einer kostenpflichtigen sm-modell-seite. für blick grund genug diese frau, die in einem öffentliches amt eines kleinen ortes arbeitet, zu brandmarken.

genüsslich bildet die zeitung fotos ab, liefert den namen der homepage, wo man die bilder findet, ihren nick unter dem sie dort zu finden ist und natürlich die adresse des sozialamts und ihren (abgekürzten) namen.


blick selbst argumentiert in ihrer online-ausgabe:

die "Sozialamtsleiterin, hatte sich Sado-Maso-Fotograf Frank B.* (31) für ein erotisches Shooting zur Verfügung gestellt. Für 150 Franken überliess sie ihm vertraglich die Rechte an der Nutzung der Bilder. Frank B. genehmigte BLICK den Abdruck der Fotos."
(150 Fr. = 100 €)

in einer eigenen spalte darf ein fürsprecher und mediator zum rechtlichen stellung nehmen:

«Nebenbeschäftigungen sind im öffentlichen Dienst grundsätzlich bewilligungspflichtig. Und sie dürfen dem Ansehen einer Person nicht schaden.» Mit gutem Grund: «Bei Personen, die Kontakt mit der Bevölkerung haben, könnte der Respekt darunter leiden», sagt Zwahlen (Fürsprecher und Mediator für Arbeitsrecht). Und in einem Sozialamt braucht man den Respekt der Klienten. «Es geht um die allgemeine Treuepflicht. Angestellte haben alles zu unterlassen, was dem Ansehen des Arbeitgebers schadet.»

die frau hat sich in ihrer freizeit als fotomodell ablichten lassen. .. sich in keinster weise prostituiert.. (wie im bemerkten fall von caballito. fürs modellstehen bezahlt zu werden kann wohl kaum so benannt werden). die fotos waren nur begrenzt öffentlich zugänglich, auch wenn die frau wahrscheinlich etwas sorglos mit den vertraglichen rechten umging. erst nun durch den zeitungsbericht werden ihre bilder nun wirklich öffentlich und mit ihr in einen zusammenhang gebracht.

dee
*********nn88 Mann
185 Beiträge
sorry, aber ich find das echt lächerlich, vorallem dass das ganze dann breit getreten wird, wen geht das bitte was an und wenns keiner wissen würde wers wohl auch in keinster weise schlimm, von der Frau geht ja keine Gefahr aus und eine Frau die sich fotografieren lässt oder meinetwegen auch spezielle sexuelle vorlieben hat ist doch nicht abnormal, warscheinlich sind die journalisten die da am lautesten schreien die moralisch bedenklichsten überhaupt was sexuelle Neigungen angeht ... ich meine, die Frau ist dadurch keine Kinderschänderin die im Kindergarten als Pädagogin arbeitet ... einfach nur krank worüber heutzutage so ein riesen trubel gemacht wird ...
********edes Paar
11.320 Beiträge
JOY-Team 
So viel ich weiss - und das auch nur aus einem Gespräch mit einem Schweizer BDSMler in einem deutschen Club - sind Praktiken aus dem Bereich BDSM in der Schweiz verboten. Aus diesem Grund werden die grenznahen deutschen Clubs auch sehr gerne von Schweizern besucht.
Wenn dem wirklich so ist, dann würde das Thema noch an Brisanz bewinnen. Dann geht es nicht mehr um ungenehmigte Nebenjobs und ein (aus)gelebtes Sexualleben, sondern evt. um einen Straftatbestand.



Lieben Gruss
Sie v. Arschi_medes
****erM Mann
94 Beiträge
Ich
finds schade, dass man immer im beruflichen mit den Dingen in Verbindung gebracht wird, die man im privaten tut. Auch ich habe das Problem ein Mensch in einer begrenzt öffentlichen Stellung zu sein und habe damit Probleme meine sexuellen Neigungen auszuleben, denn was denken meine Kunden, wenn sie es wissen / sehen oder mitbekommen? Deshalb zeige ich mein Gesicht hier auch nicht.
Denn ich vertrete, besonders in den Augen meiner Kunden, auch im privaten in gewisser Weise meinen Arbeitgeber.
Letztendlich leide ich auch etwas darunter, weil ich immer darauf ein wenig achte "na, guckt auch keiner?". Es ist lästig. Aber auf den Stress und die Repressalien speziell mit meinen Arbeitgeber habe ich keine Lust oder vielleicht auch Angst vor. Auch wenn es sehr wahrscheinlich nicht zu solchen Ausmaßen wie in der Schweiz führen würde.
Der Mensch ist wie er ist ...
... und er ist im Grunde immer der SELBE.

Es ist ein Problem unserer Gesellschaft DIE DOPPELMORAL.

Jeder hat seine süßen Geheimnisse und das ist auch gut so.
Wenn dann mal etwas Publick wird stürzen sich manche (leider VIELE) aus reiner Sensationsgeilheit darauf und versuchen denjenigen so RICHTIG fertig zu machen.
Leider Gottes fährt man mit Ehrlichkeit im Sinne von ICH SAGE WIE ICH BIN auch nicht besser ... und das durfte ich an eigenem Leib und Seele selber erfahren.
Heute weiß ich nur eines: Intoleranz ist das größte Verbrechen gegen einen anderen Menschen.

Nachdenklichen, aber lieben Gruß in die Runde.

Euer D.C.
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
@ Arschi_medes
also einen BDSM Straftatbestand gibt es meiner Kenntnis nach auch in der Schweiz nicht, der einzige Unterschied ist wohl, das entsprechende Pornographie mit Gewaltdarstellungen dort nicht vertrieben oder vorgeführt werden darf.
********edes Paar
11.320 Beiträge
JOY-Team 
Das kann auch so sein. Mich hat das Ganze nur an dieses Gespräch erinnert. Wir hatten uns damals gewundert, dass der SM-Bereich in einem grenznahen Club doch soooo sehr genutzt wurde und fragten nach. Vllt. habe ich das anders verstanden als es letztendlich gemeint war.
Aber Tatsache scheint zu sein, dass die Schweizer Gesellschaft mit diesem Bereich der Sexualität wohl anders umgeht als wir hier.

LG
Sie v. Arschi_medes
********rper Paar
407 Beiträge
Die Ironie an dem ganzen ist...
...dass diejenigen, die jetzt mit aller Wucht die Frau verurteilen, kritisieren und beruflich zerstören wollen, noch viel schlimmer sind, als die Frau selbst.
Denn nur unzufriedene und frustierte Menschen sind in der Lage, eine Existenz einer harmlosen Persönlichkeit zu zerstören. Und solche Menschen haben erst recht abartige Vorlieben.

Ich erwähne da nur den Politiker (Jörg Tauss), der so scheinheilig Kinderpornographie für die Öffentlichkeit bekämpfen wollte und selbst dabei erwischt wurde.
Von Priestern, die uns andauernd vorschreiben wollen, wie wir zu leben haben, ganz zu schweigen.

Ich persönlich hätte solch einer Frau nichts vorzuwerfen.
Moin!

Letztendlich hat Ganzundgar aber Recht. Selbst wenn man mal die Anmeldepflichtigkeit einer Nebentätigkeit außen vorlässt, bleibt da noch das Ansehen des Unternehmens.
Und die Klausel, dass ein Angestellter sich nichts zu Schulden kommen lassen darf, was dem Ansehen des Unternehmens schadet, gibt es in so gut wie jeder Einrichtung - sei es kleine Firma, riesiges Unternehmen oder Staat. Und gerade wenn es um eine staatliche Einrichtung geht, sollte man sich eines gewissen Konservatismus' bewusst sein.

Natürlich ist es auch nicht meine persönliche Meinung, dass diese benannte Angestellte aufgrund einer Vorliebe - vllt sogar nur eines Hobbies (sich fotografieren lassen) - ihren Job verlieren sollte. Aber weil die Medien dieses Thema halt so aufgebauscht haben und es nun einmal so weit gekommen ist, kann ich die Beweggründe durchaus verstehen, die zu ihrer Kündigung führen.

Würde ich meinem Arbeitgeber in der Öffentlichkeit wie auch immer im Ansehen schaden, würde ich mich auch hochkant vor der Tür wiederfinden. Da die Grenze zu finden ist halt die Crux.

Letztendlich war es nur Pech - und Sensationsgeilheit. Mit SM kann man schließlich einen wundervollen Skandal inszenieren.
*******GAR Paar
254 Beiträge
nein, in der schweiz sind weder private bdsm-praktiken noch, so viel ich weiss, (einverständliche) bdsm-pornografie verboten.

zweiteres ist ein grenzbereich. verboten sind gewaltspornografie (hier bereits der besitz) und pornografie mit menschlichen ausscheidungen.

die frequentierung deutscher sm-clubs ist wohl eher eine folge, dass es kaum derartiger einschlägiger clubs in der schweiz gibt. es gibt einige grosse fetish-veranstaltungen, die aber nicht jederman & -frau's sache sind. clubs sind wirklich absolute mangelware.

übrigens:
wenn ich die online-leserbriefe zum massstab nehme gibt es wirklich kaum ein verständnis in der leserschaft für diese journalistische machart - ich lese nur empörung (und dies ist das einzig positive, dass ich der sache abgewinnen kann!)

die vorgesetzte (gemeindepräsidentin) stellte sich bei einer ersten stellungnahme auf die position, dass es das privatleben der angestellten ist und diese nach leistung am arbeitsplatz beurteilt werde. jedoch können die effektiven auswirkungen einer solchen medienhetzjagd wohl noch kaum abgeschätzt werden.

lg
dee
@ all
Also ich trenne Privat und Berufsleben strikt, bin bisher gut damit gefahren.

Aber es gilt auch der Grundsatz: "Jedem Arsche recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann!!!"
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