Die ursprüngliche Pornophantasie ging noch von der Situation der 60er-Jahre-Hausfrau aus, die den ganzen Tag auf ihren Mann wartend zu Hause verbringt, aber von den neu aufgekommenen Haushaltsgeräten schon einen Großteil der harten Arbeit abgenommen bekommt, die sie sonst in Atem hielte. (Zeitgleich gerade die anlaufende sexuelle Befreiung der Frau.)
Damals war die Idee immer noch wegen der eher steifen Familien- und Sexualmoral verrucht und wild und damit attraktiv. Sehr wahrscheinlich war das damals auch schon mal für die eine oder andere eine Frauenphantasie, wenn sie den knackigen Installateursgesellen mit ihrem Ehestoffel verglich. Für die meisten wird es eine Phantasie geblieben sein.
Heute ist die Idee eher zahm. Ob ich jetzt dem Kontrolleur mit den blauen Augen in der Bahn meine Nummer gebe oder den hübschen Schornsteinfeger nach einem Date frage, ist im Prinzip hupe.
Heute steht eher dagegen, dass die Frau selber berufstätig ist und ungeduldig darauf wartet, dass der Kerl feddich wird - schließlich hat sie sich die Zeit "wir kommen zwischen acht und sechzehn Uhr zu ihnen" von der Arbeit freinehmen und dann doch bis neunzehndreißig auf die Truppe warten müssen. Und natürlich, dass sie im Gegensatz zur Sechzigerjahrehausfrau auch mal unter Menschen kommt und auch woanders flirten kann. Da ist der Klempner nicht mehr der einzige Mann, den sie mal alleine antrifft, sondern einer von vielen. Und dann ist plötzlich das Maurerdekolleté im Vergleich vielleicht gar nicht mehr so attraktiv.