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Fernbeziehungen: Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

****_Ac Mann
449 Beiträge
Ich hatte bis jetzt 2 Beziehungen, die erst als Fernbeziehung begonnen sind. OK letztere waren gerade mal 90 Kilometer Entfernung aber dennoch 2 Jahre mit doppeltem Haushalt.
Ich denke das größte Problem ist, dass man in der gemeinsamen Zeit während der Fernbeziehung einfach vieles vom Partner nicht kennen lernt, was so Dinge des Alltags betrifft.
Wenn man sich zum Wochenende trifft, sorgt man dafür dass alles erledigt ist, bevor der Partner kommt. Wäsche, Bude sauber, Kühlschrank voll, damit man die wenige Zeit verfügbar hat für sich und den Partner.
Das große Erwachen kommt, wenn dann der gemeinsame Haushalt da ist und man merkt, dass man bei diesen alltäglichen Dingen keine wirklich große Schnittmenge hat und man mitunter in der Fernbeziehung aus Verlustangst etc. darüber nicht richtig sprechen mochte.
Es ist dann jedes Mal unschön auseinander gegangen und zum Thema Fernbeziehung habe ich persönlich eher mittlerweile eine verhaltene Meinung zu!
Der Vorteil wiederum ist, dass man in der "Single-Woche" sehr bei sich ist. Auch allein zufrieden sein muss, seine Freude und seinen Kummer selbst regulieren muss - eine wichtige Voraussetzung für eine gute , tiefe Beziehung.
**********_2020 Mann
324 Beiträge
Man hat doch seinen Freundes- und Bekanntenkreis - ist also mitnichten allein. Oder sitzt einsam vor dem Fernseher.
Manchmal kennen die einen über viele Jahre und auch besser, als es der (Neue) Partner es kann.
*******iron Mann
9.150 Beiträge
JOY-Angels 
Also ich hatte mal ein Fernbeziehung und muss sagen das nicht schlechter oder besser sind. Wobei mein Exfreundin der Meinung ist das eine Fernbeziehung nicht mehr in Frage kommt.
Was mich daran nervt, ist das man sich nicht spontan unter der Woche sehen kann.
Und das das halbe Wochenende für die Fahrzeit drauf gehen kann.
Wenn man dann eine Havarie hat, muss man das dann dem Chef erklären, das man irgendwo in Deutschland gestrandet ist.
Kommt das öfters vor kann man sich Gehaltserhöhung abschminken.
Oder sich in der anderen Stadt einen Job suchen
Okay Flix-Busse sind recht günstig aber eben auch nicht für umsonst zu haben.
Allerdings gibt es hier auch eine Mitfahrzentrale.

Mitfahrzentrale: Der Gruppe beitreten
******836 Mann
1.360 Beiträge
Seit 8 Jahren immer!

Und finde des auch ok so.

Wenn wir aber zusammen sind ist natürlich einiges los.

Wir beiden sind eingefleischte Solo-Menschen. Damit sehr auf unserem Solo-Dasein bedacht.
Die Tagen/Nächten wo wir zusammen sind, sind dafür um so intensiver, in jeder Hinsicht!
Alles also wunderbar so (für beiden).
Und denke mal, uns geht es wesentlich besser als manch Paar.
Wenn es um Intimitäten geht, dann glaube ich, daß es bei uns unter dem Strich gar häufiger "passiert'' als manch Paar das 365 Tagen zusammen ist.
Natürlich ist sowas kein Maßstab, ein Hinweis ist es jedoch schon.
LG,
harald836
****100 Mann
3.444 Beiträge
Sehr gute, auf Dauer aber nervig und belastend!..
******836 Mann
1.360 Beiträge
Nö, für uns wunderbar und genau das richtige!
Warum in die Ferne schweifen wenn das Gute ist so nah.

Fernbeziehungen tu ich mir nicht mehr an.
Fernbeziehungen sind furchtbar.
Mein Mann und ich haben jahrelang eine Fernbeziehung geführt: Er kommt aus Oberösterreich, ich aus Köln, gute 750 km lagen zwischen uns. Und ganz ehrlich? Das war scheiße. GERADE weil wir uns so lieben und geliebt haben.
Damals haben wir uns eigentlich nur zum Schnacksln getroffen, wer konnte denn ahnen, dass wir beide unbedingt mehr wollten? *lach*
Jedenfalls war das eine verdammt anstrengende Zeit. Ich habe studiert und bin immer in den Ferien zu ihm und auch oft übers Wochenende (hab mir meine Seminare irgendwann so gelegt, dass ich zumindest den Freitag frei hatte). Er hat gearbeitet und den Großteil finanziert und auch seinen gesamten Urlaub für mich geopfert.
Man muss einfach auf viel verzichten. Auf (körperliche) Nähe, aber auch ganz platt auf Zeit und Geld.Wir beide haben dieses Opfer gerne gebracht und damals hat es sich meist auch gar nicht wie ein Opfer angefühlt, weil wir einfach glücklich waren, dass wir uns hatten und aufgeben für keinen von uns eine Option war.
Zwischendurch war er mal ein paar Monate in Deutschland, hat aber leider keinen fair bezahlten Job gefunden und ist wieder zurück gegangen. Das war ganz, ganz schlimm. *traurig*
Nun leben wir aber schon einige Jahre zusammen in Österreich und können uns nicht mehr vorstellen, wie wir das früher bloß durchgehalten haben.
Natürlich geht sehr vieles, wenn man es will - aber vermissen tue ich diese Zeit nicht.
Also: Fernbeziehungen sind scheiße, aber ich bin froh, dass mein Mann und ich uns vor 13 Jahren auf eine eingelassen haben. *liebhab*

Liebe Grüße,
Jessica
was ich von einer Fernbeziehung halte, meine Erfahrungen damit
wo die Liebe hinfällt, ich habe mich wegen km nie dagegen gewehrt und halt probiert damit umzugehen und es zu leben, mit allen Kompromissen und Einschränkungen die nun mal dazu gehören.

ich lebte mehrere Beziehungen wo der Mann meines Herzens ausserhalb meines Heimatlandes wohnte, das weiteste waren 900km. Schön daran war sicher, dass man sich auch an andere Orte begab, dass man damit eine Art eigenes Universum schuf ohne den Alltag daheim. Die Kehrseite der Medaille, man sehnt sich, man kennt eben genau diesen gemeinamen Alltag nicht und weiss nicht ob man ihn durchstehen würde...so gesehen war es, für mich, nicht unbedingt das was ich unter einer Beziehung verstehe...ich merkte mit der zeit, dass man ja gar nicht soo gut zusammen passt wenn man dann mehere Tage zusammen verbringt oder längere Zeit aufeinander hockt...das war meist auch der Prüfstein der Geschichte.

Aber ev will man sowas ja gar nicht..ich kenne Menschen die finden genau die Distanz das tolle an ihrer Beziehung und würden gar nicht zusammen leben wollen...muss jede/r selber rausfinden, ich ziehe es vor meinen Mann in meinem nahen Radius zu wissen...aber ich würde das nicht zu einem "must have" machen.

Wenn ich allerdings meinen Partner längerfristig weniger oft als 2 WE/Monat sehe, dann wäre mir dies mit der Zeit zuwenig, das weiss ich aus all den Geschichten die ich eben lebte in frühereren Jahren.

(sie)
*****ras Mann
2.108 Beiträge
Ich denke wenn beide sehr attraktiv sind und Persönlichkeit besitzen wird es schwer. Beide haben dann enorm viele Möglichkeiten interessanten Menschen kennenzulernen. Wenn man als Mann da "nein" zum Flirt sagen kann, muss es schon die Liebe des lebens sein oder etwas mehr als besonderes. Onsonsten sehe ich das ganze als extrem skeptisch.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
das einzige, was ich heute nicht mehr machen würde
wenn ich nióchmals eine fern-beziehung einginge

sofort zusammen-ziehen

das zumindest war bei mir der grosse fehler
und der anfang vom ende...

das ziel, irgendwann in der gleichen stadt zu leben,
finde ich völlig legitim - dann lernt man sich auch besser kennen
als in der ferne...
****sac Mann
1.162 Beiträge
Es gibt wohl einige Gründe, die dafür sprechen und genauso viele die dagegen sprechen.
Doch das entscheidende ist wohl, dass es für beide Passen muss und sich beide der Situation bewusst sind.


Alles andere (in die gleiche Stadt oder zusammen ziehen oder was auch immer etc.) kommt von alleine, oder halt nicht.
Zitat von *********lood:
Ich denke wenn beide sehr attraktiv sind und Persönlichkeit besitzen wird es schwer. Beide haben dann enorm viele Möglichkeiten interessanten Menschen kennenzulernen. Wenn man als Mann da "nein" zum Flirt sagen kann, muss es schon die Liebe des lebens sein oder etwas mehr als besonderes. Onsonsten sehe ich das ganze als extrem skeptisch.

Aber Versuchungen ist man doch immer ausgesetzt, egal ob man nah beieinander wohnt oder nicht. Würde ich jetzt einen Mann kennenlernen, den ich besser finde als meinen Mann, wäre unsere Beziehung doch genauso zum Scheitern verurteilt. *nixweiss*
Bei uns war das Problem jedenfalls nie dass man in der Nähe keine interessanten Menschen kennengelernt hätte und als Flirts oder Angeboten hat es auch nie gemangelt. Wir wollten halt genau UNS. *liebhab*
Wenn der Partner nur ein Notnagel ist, weil man sonst keinen findet, wird es natürlich schwierig - allerdings auch ganz ohne weite Entfernung.

Liebe Grüße,
Jessica
Fingerfertig
****ody Mann
13.299 Beiträge
Aus meiner Sicht verlangen Fernbeziehungen nach einem Minimum an Leidensfähigkeit, Vertrauen und im besten Fall nach einer gemeinsamen Perspektive. Ein wenig anders, wenn beide polyamor sind.

Oder, man lässt die Liebe ganz heraus und gestaltet es funktionell. Dann läuft es, so lange es läuft.
*******en_X Frau
4.376 Beiträge
Ist es nicht so, daß wenn sich 2 oder eben mehr Menschen finden und eine Beziehung eingehen, alle zusammen ein „Universum“ bilden, wo jemand Fremdes gar nicht eindringen kann?
Egal, ob dieses Universum im gleichen Haushalt, der gleichen Stadt oder weiter voneinander entfernt stattfindet?

Ich meine nicht, dass nicht links und rechts geschaut wird, aber das es die Beziehung nicht belastet. Egal ob die Menschen besonders attraktiv sind oder die Nase mitten im Gesicht haben. Es muss einfach passen, dann gehen doch alle Möglichkeiten, oder?
Fingerfertig
****ody Mann
13.299 Beiträge
@*******en_X Ich fürchte, es gibt dieses Universum nicht, in dem die kosmischen Anziehungskräfte (Liebe?) so stark sind, selbst entfernte Planeten oder Trabanten unverrückbar beieinander zu halten. Als Ideal ist dieses Bild aber schön.
*******en_X Frau
4.376 Beiträge
Hm, ich bin eindeutig falsch gepolt oder kaputt.
Aber danke Dir für Deine Sicht der Dinge @****ody
Fingerfertig
****ody Mann
13.299 Beiträge
@*******en_X Bist Du sicher nicht.
Zitat von ****ody:
@*******en_X Ich fürchte, es gibt dieses Universum nicht, in dem die kosmischen Anziehungskräfte (Liebe?) so stark sind, selbst entfernte Planeten oder Trabanten unverrückbar beieinander zu halten. Als Ideal ist dieses Bild aber schön.
So was gibt es doch überall:
Mancher liebt den HSV innig und verzichtet im Stadion bei Nieselregen auf die Zeitlupe, obwohl er zuhause bessere Vereine in Großaufnahme sehen könnte.
Ein anderer hört sentimental die ewig gleiche Musik seiner Jugend, obwohl er täglich 100 andere Bands auf Spotify entdecken könnte.
Dann verzichtet einer jahrelang auf Urlaub auf Ibiza, um einmal mit dem Fahrrad durch die Wüste Gobi zu fahren.
Und manche Menschen lieben einen anderen eben so, dass ihnen die wenigen intensiven Zeiten mit ihm wichtiger sind, als die weniger intensiven Momente, die sie mit anderen leichter und öfter bekommen könnten.

Liebe hält sich nicht an die Gesetze der Gravitation - Liebe kann Berge versetzen *zwinker* (jedenfalls glaubt man als Liebender genauso daran, wie der HSV-Fan an den Austieg ..)
Fingerfertig
****ody Mann
13.299 Beiträge
@****Tat

Liebe kann ... Aber einseitige Liebe, also die, die auf einer Seite vorbei ist und somit nicht erwidert wird, ist wohl nicht die perfekte Grundlage für eine Fernbeziehung.
Ich persönliche habe schon einige Fernbeziehungen und auch eine Ehe so geführt. Ich würde dies auf keinen Fall wieder angehen. Temporär ist das in Ordnung, aber auf Dauer nicht. Für den richtigen Menschen bin ich jederzeit bereit umzuziehen und mich beruflich anders zu orientieren.

Das ist rein auf mich bezogen. Natürlich ist das nicht für jeden möglich *zwinker*
Ich bin der Meinung, dass Fernbeziehungen auf Dauer nicht gut gehen können. Zumindest ist das oft so. Ich selbst hatte früher mal eine Fernbeziehung (150 km), die dann schließlich auseinanderging. Durch die Entfernung kann man sich eben nicht so einfach regelmäßig besuchen, was sich dann natürlich negativ auf die Beziehung auswirkt.
*******r37 Frau
620 Beiträge
Ich hatte 2 Fernbeziehungen: die eine ging auseinander, die andere hat die 2 Jahre überstanden! Wir haben uns jedes zweite Wochenende gesehen.
*tipp* sie
@*******en_X
Also ich bin ganz bei dir! *genau*
Als mein Mann und ich unsere Fernbeziehung hatten, hatte ich weiß Gott genug Angebote. Ich bin auch gerne ausgegangen und es haben sich Situationen ergeben, in denen ich hätte fremdgehen können. Oft genug hab ich von Männern Sprüche gehört, wie „Aber dein Freund ist doch gar nicht hier“ oder „der geht sicher auch fremd, du bist dumm, wenn du es nicht tust.“ oder „der hat in Österreich sicher eine Freundin, sei mal nicht so naiv“ usw.
Aber das hat mich alles nicht interessiert, weil ich IHN wollte.

Ich persönlich halte es für extrem schwierig, wenn die Entfernung wirklich enorm ist (z. B. einer lebt in Deutschland, der andere in den USA oder so) und keine Möglichkeit besteht, (schnell) zusammen zu ziehen. Aber auch da kenne ich zwei Mädels (eine Freundin und eine ehemalige Studien-Kollegin), denen genau das passiert ist (im Auslandsjahr/-semester verliebt) und die mittlerweile auch endlich ausgewandert und immer noch happy sind. *juhu*

Also bin ich durchaus geneigt zu sagen: Wenn es der/die Richtige ist, man sich wirklich liebt und wirklich will, dann KANN es funktionieren. Und da kann dann auch keiner dazwischen funken (und wenn doch, dann kann diese Person es auch, wenn der Partner direkt daneben steht).
Aber es ist natürlich mit Strapazen verbunden und hier muss jeder selbst wissen, ob es ihm das wert ist. Ich kann mir, wie geschrieben, heute auch nicht mehr vorstellen, das nochmal jahrelang mitzumachen. Aber ich bin froh, dass ich es damals gemacht habe. *love*

Liebe Grüße,
Jessica
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