Ich möchte mal eine überspitzte Perspektive darstellen:
Nehmen wir mal Frau A auf der einen Seite. Sie ist Single, ihre Firma ist seit Anfang der Krise auf Homeoffice umgestiegen. Seitdem sitzt sie zu Hause, geht zweimal in der Woche zum Supermarkt um die Ecke und hält ansonsten nur Videokontakt zu Familie, Freunden und Arbeitskollegen. Zum Frisör geht sie nicht, da ihre langen Haare in einem Pferdeschwanz fürs Homeoffice noch hübsch genug ausschauen.
Frau B auf der anderen Seite lebt mit ihrem Ehemann und zwei Kindern, eines kurz vor dem Abi und das Andere im letzten Jahr Realschule, zusammen. Beide Kids treffen seit Beginn der Krise ihre festen Freunde mit denen sie auch schon vorher zusammen waren.
Seit den Lockerungen gehen beide Kinder wieder in die Schule. Sie selber ist auf 50% Kurzarbeit in einer nicht systemrelevanten Firma. Diese fand ein Schlupfloch und beschäftigt ihre Mitarbeiter immer abwechselnd mit der Hälfte der Belegschaft in einem Großraumbüro, welches leider im 6. Stock liegt und daher von der Belegschaft fast ausschließlich durch zwei Aufzüge erreicht wird. In ihrem Büro nehmen ein paar der Kolleg*innen es mit den Abstand- und Hygieneregeln sehr genau, manche eher nicht.
Ihr Mann ist in einem Handwerksbetrieb tätig. Er arbeiter in einem 5 Mann Team. Gemeinsam fahren sie seit der Krise zusammen zu ihren Einsatzorten, arbeiten aber die meiste Zeit auf Baustellen an der frischen Luft.
Über das Verhalten seiner Arbeitskollegen, in Bezug auf die Kontaktbeschränkung, ist nichts bekannt.
Seit den Lockerungen können beide Kinder wieder in die Schulen. Aufgrund der verschiedenen Schulen ist es leider nur einem Elternteil und einem Kind möglich gemeinsam mit dem PKW zur Arbeit und zur Schule zu kommen. Daher nutzen die anderen 2 die öffentlichen Verkehrsmittel.
Da endlich wieder der Frisör offen hat und der Familie es sehr wichtig ist gut auszusehen, entscheiden sie sich für einen Besuch dort.
Zudem nutzt Frau B ihre freie Zeit, um endlich mal den Garten auf Vordermann zu bringen und besucht dazu in den ersten Wochen im Schnitt abwechselnd einmal die Woche den Baumarkt und den Recylinghof um Grünabfalle nach und nach zu entsorgen und schöne Blumen nachzupflanzen.
Mit Schrecken wird zudem festgestellt, dass das älteste Kind einen enormen Schuss im Wachstum gemacht hat und dringend neue Klamotten benötigt. Also werden zu den 3 Einkäufen pro Woche im Lebensmittelladen (die Familie kocht sehr frisch und auch mehr, da jetzt wo die Schüler und die Mama noch nicht die komplette Zeit wie zuvor in Schule und auf der Arbeit verbringen einfach mehr Lebensmittel benötigt werden) noch der Besuch von drei Klamottenläden nötig.
Das Paar ist zudem auf Joy angemeldet, da ihre geheime Neigung Gang Bangs in Swingerclubs sind und dadurch seine Cuckold Phantasien auch mit Realität finden.
Aber durch Corona haben sie vernünftigerweise beschlossen dieses vorerst nicht auszuleben.
Beide Frauen halten sich streng an die Regeln der Regierung.
Jetzt entsteht im Joyforum zur Frage:
Erstes Date (mit Abstand) in Coronazeiten?“ ein Streit, denn Frau B will partout nicht verstehen, wieso Frau A nicht darauf verzichten kann jetzt ein Date auszumachen oder einen schon festen Lover zu treffen....
Natürlich ist dieses Bild sehr überzogen dargestellt, aber worauf ich hinaus will.
Jeder von uns steht auf seiner Skala doch woanders. Wieviel Kontakte habe ich beruflich? Wieviel davon auch zu Risikogruppen? Bin ich selber Risikogruppe? Wieviele Freunde muss ich treffen um nicht depressiv zu werden? Wie verhalten diese sich mit anderen Treffen? Wieviel soziale Kontakte treffen in meinem Umfeld überhaupt eh schon aufeinander (im Beispiel, hier z.B. die Familien der festen Partner der Kinder)?
Daraus resultierend muss jeder für sich entscheiden, wie verantwortungsbewusst mit seiner Situation umgeht und wie er seine Kontakte, im erlaubten Rahmen, möglichst gering halten kann.
Und auch daran richtet sich für mich, ob ich mich nun in bei einem Date wohlfühlen kann oder nicht...