Ich glaube dann muß ich jetzt doch auch mal was zum Besten geben
Anfang 20, während des Studiums, ich war im Sommer mal im "Far out" zum tanzen.
Berlinern wird das was sagen, allen anderen sagt vielleicht "Bhagwan-Disco" eher was
Na wie auch immer... einer DER Tanztempel in der Stadt Mitte der 80er Jahre.....
Ziemlich mitten in der Nacht, ich war auf dem Nach-Hause-Weg. Mit der BVG, natürlich
....mit einigen anderen Nachtschwärmern stand ich an der Ecke Potsdamer Strasse am U Bahnhof Bülowstrasse der damals noch wegen der Mauer stillgelegt war und als Flohmarkt genutzt wurde, die Gegend wo ein Stück weiter der Babystrich war....
Ungeduldig wie ich war, studierte ich den Fahrplan an der Haltestelle (als ob davon schneller ein Bus gekommen wäre...) als ein sehr großer, mit Sicherheit sehr teurer schwarzer Mercedes neben mir an den Bordstein fuhr und die Seitenscheibe runtergefahren wurde.... (elektrische Fensterheber, WOW !) und ich aus dem Auto heraus höflich angesprochen wurde, ob ich dem nicht unattraktiven Mann mitte/ende 40 am Steuer, der sich erwartungsvoll zu mir rüberlehnte, nicht vielleicht ein Hotel empfehlen könne.
Höflich wie ich bin und begriffsstutzig wie ich war, habe ich dem Gentleman erklärt, dass ich mich in dieser Gegend nicht auskenne was ein gutes Hotel angeht, und ihm da nicht weiterhelfen kann.
Er meinte dann, das mir sicher was einfallen würde, und ich solle ihn doch auf seiner Suche bitte begleiten.
Was ich höflich und mit Hinweis auf den Nach Hause Weg ablehnte.
Hinter mir erstes Kichern....
Er fragte nochmal, das sei doch nur ein kleiner Gefallen und er würde mir dann auch sehr gern ein taxi nach Hause spendieren.
Ich riet ihm, wirklich ehrlich bemüht zu helfen, doch mal eine Telefonzelle anzusteuern und die "gelben Seiten" zu befragen.
Mittlerweile hinter mir deutlich vernehmbares Gelächter der Umstehenden....
....und dann fing bei mir der Groschen so langsam an zu fallen..... Pfennigweise....
Ich habe dem hartnäckigen Mercedes-Fahrer dann ein letztes Mal gesagt, dass er bei mir defintiv an der falschen Adresse ist und ihm geraten zu wenden und es mal in der Kurfürstenstrasse zu versuchen, dort würde er wohl eher finden, wonach er sucht
Und wer sich jetzt fragt, was ich wohl anhatte: eine enge Jeans mit schwarz-weißen Längsstreifen, Turnschuhe (was sonst zum tanzen!) und ein völlig normales T Shirt. Nichts, was "Haut" gezeigt hätte, oder sonstwie "horizontal" dahergekommen wäre....
Das einzige was mir damals daran ein wenig peinlich gewesen ist, war meine Naivität im Umgang mit dem verhinderten Freier
Ich habe es einfach nicht zusammenbekommen, was der "eigentlich" von mir wollte