Selten so eine widerliche „Schuldumkehr“ gelesen...
Und das darf ich auch als Vanilla dazu sagen, denn logisches Denken ist uns allen gegeben...
„Und überall wo Macht ist, wird sie auch mißbraucht werden.
Ahso, das soll akzeptiert werden, weil „is halt so“?
Wenn ich also Verantwortung abgebe, weil ich lieber folgen als führen möchte und das wird plötzlich missbraucht- kann ich sowohl betrogen worden sein oder schlicht dem falschen gefolgt sein. Und genau das muss man immer unterscheiden!
Hä?
Da hat jemand ganz sicher kein Jura studiert, oder es war umsonst...
Der Fehler ist das, was jemand begeht, nicht die falsche Entscheidung, die das Opfer getroffen hat!
Eine Mensch trägt ja auch nicht die Schuld an seiner Ermordung, nur weil er nachts unbewaffnet durch den Central Park spaziert ist... mal so als Extrembeispiel!
Der Mensch war zweifelsohne dumm/leichtsinnig.
Das ändert aber nichts daran, daß der Mörder dafür sicher keine Strafminderung bekommt (weder nach US/NewYorker, noch nach deutschem Strafrecht).
Auch dann, wenns unterm Strich aufs selbe rauskommt, sprich, ich einen Schaden dadurch erleide. Ich kann es drehen und wenden wie ich will, aus der Mitverantwortung komm ich (resp. Sub) einfach nicht raus.
Es gibt keine Mitverantwortung, wenn der Täter „einfach so“ beschließt, etwas als „Tat“ definiertes (was im BDSM wohl notwendig ist, weil es hierzu überhaupt keinen heranziehbaren, allgemeingültigen gesellschaftlichen Konsens gibt) zu begehen!
Und da ist es schlicht systembedingt, dass man sich eben vornehmlich auf Vorlieben abklopft um eben nur diese auszuleben
Das fand statt, und wurde ignoriert...
Was sagt uns das?
Man sieht, die Gefahren und Risiken sind schlicht systemimmanent. Um sie auszulöschen, muss man das System stillegen. Das schafft man am besten, indem man sofort Vergewaltigung schreit, auch wenn einem ein Finger schmerzhaft in die Nase gesteckt wurde! Auch dieser stete Tropfen höhlt den Stein, nämlich das Recht, seine Sexualität frei ausüben zu können, alternativ kann man BDSM-mäßige Handlungen auch illiegalisieren, das kann natürlich hier auch so gewollt sein. Dann findet es eben wieder im Untergrund statt, wie zu Zeiten vor dem Internet. Gesetze kann man ändern, den Menschen nicht.
Dunkel bleibt der Rede Sinn...
Es geht nicht darum, „Vergewaltigung zu schreien“ - sondern ganz allgemein festzustellen, daß auch und insbesondere im BDSM auch dieser Tatbestand stattfinden kann.
Daß hier Taten als „consensual“ eingestuft werden können, die bei Vanillas definitiv als Vergewaltigung, Körperverletzung, Freiheitsberaubung etc. zu werten wären - logisch.
Nichtsdestotrotz geht es hier um das Ignorieren eines Tabus,
das solche „Spezialisten“ gerade versuchen in „ist doch ok, weil BDSM“, und „woher soll Top denn wissen, daß das immer (oder immer noch) gilt.“
Also... ich finds widerlich mysogyn.
Das ist der fiese Versuch, einem Opfer Schuld zuzuweisen.
Auch verwahre ich mich davor, als Top stets die volle Kontrolle behalten zu müssen!
Fehler passieren...
Aber hier geht es nicht um „im Eifer des Gefechts falsch (Ort, Mittel, etc.) zugeschlagen“!
Sondern um das
Einführen eines Dilators in die Harnröhre .
Um wieder das Schaubild zu bemühen:
Der Harnröhreneingang ist nur schlecht einsehbar, da innerhalb der Schamlippen („unterhalb der Klitoris“) liegend.
Außerdem hat er
“aufgedehnt“ (wie beim Urinieren) einen
Durchmesser von 5-8mm - „unaufgedehnt“ ist er eine
geschlossene Hautfalte.
Hier etwas einzuführen, erfordert volle bewußte Konzentration aufs Tun!
Einen Blasenkatheder legt man nicht grade mal so nebenbei...
Also ist such dieses Argument einfach nur ... Unfug!
Insofern hättest Du Dir die Folgesätze über den armen Top, der doch auch mal Blessuren davonträgt, und dann auch noch schuldig sein soll, wenn halt mal was schief geht, definitiv schenken können.
Kann vielleicht passieren... aber bestimmt nicht bei dem, was der TE passiert ist.
Das war volle Absicht, denn anders ist die Tat nicht durchzuführen.
Da halte ich mich lieber an jene, die sich stets bewusst sind, dass man eben nicht immer alles kontrollieren kann, das niemand von jemanden erwarten kann und Dinge geschehen können, die man nicht für möglich hält. Und nein- das muss in Summe nichts schlechtes sein. Es ist eben eine ganz andere Herangehensweise. Und da fühle ich mich einfach auch sicherer!
Klar, mit einer Sub, die einfach die Klappe hält, wenn Top meint, mit ihr machen zu können, was er will, auch wenn vorher klar war, was er definitiv nicht tun soll, ist Top auf der sichern Seite...
Ist halt bei Vergewaltigern so, wenn das Opfer ihn nicht anzeigt - muß er sich halt ein gutes Opfer suchen.
Das ist keine Polemik, genau das schreibst Du hier!
Meine Meinung ist, solche Unverbindlichkeit und Oberflächlichkeit, gepaart mit SSC-Matras, Safeword-Stoßbetern, Tabulistenführern führen die ganze Szene letztendlich ad asurdum! Das ist reine Ideologie, alá grüner Strom kommt aus der Steckdose. Natürlich tut er das...
Bis jetzt war ich der Meinung, bei BDSM ginge es um zwar „Vanilla-Grenzen“ weit überschreitende, nichtsdestotrotz aber einvernehmliche Handlungen?
Und überhaupt, dessen muss man sich mal bewusst sein- BDSM findet immer und ausschließlich ausserhalb der Komfortzone statt, alles andere ist ein Widerspruch in sich! Denn hier werden ja alle Tatbestände erfüllt, die sonst und in jedem Fall strafbar sind usw... Das könnt ihr alle drehen und wenden wie ihr wollt- das ist so.
Genau genommen hört die Einvernehmlichkeit da auf, wo man anfängt, genau daran zu rütteln. Sprich- den Ast absägt, auf dem man sitzt. Warum sollte dieses Phänomen unserer Zeit ausgerechnet vor BDSM Halt machen? ;-)
Zeichen unserer Zeit ist meiner Ansicht nach, daß es heutzutage RichterInnen gibt, die bereit sind, diese außerhalb des normalen Straftatbestandes liegenden Handlungen nach dem „Geist des Gesetzes“, seiner Intention nach, zu beurteilen!
Eben zu unterscheiden zwischen „gewollt, auch wenn aua“ und „Vergewaltigung, weil vom Opfer ungewollt und vom Täter aufgezwungen“. Denn genau darum geht es bei diesem Gesetz.
Falls ich mich hier komplett irre, und es Bei BDSM tatsächlich darum geht, daß Top machen kann, was er/sie will, und Sub alle ihre Rechte aufgibt,
tja, dann wäre das wohl durchaus ein Grund, alle, die es als Top mal ausüben, einfach präventiv einzuweisen (egal ob Knast oder Geschlossene Anstalt) - um zu verhindern, daß sie dann doch mal wem was tun. Ähnlich einem Pädophilen...