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Orgasmuspflicht: Teller leer essen für Erwachsene?

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****fit
1.193 Beiträge
Themenersteller 
Orgasmuspflicht: Teller leer essen für Erwachsene?
Immer wieder redet man über starke unvergessliche Orgasmen und es gab sogar einen Extra Challenge dazu.
Doch mich persönlich nervt das Gefühl vom Leistungsdruck. Manchmal habe ich mittendrin keine Lust mehr auf Sex weil ich mich halt nicht lange auf etwas fokussiere und dann geht es los mit dem "Aufessen ohne Appetit" - bis zumindest einer orgasmiert. Ich weiß die sicher wirkenden Techniken und das macht die Sache noch übler und mechanischer, insbesondere wenn der Mann so stolz und fancy rauszögern kann.
Glaubt mir, es ist nicht leicht über sich selbst so was zu offenbaren, insbesondere wenn Du im Thema Sex berufstätig bist, aber mich nervt total der Hype der letzten Jahrzehnte der Hype des weiblichen Orgasmus.
Ok, die letzten Jahre sagt man "um Orgasmus zu kriegen solltest Du die Erwartung loslassen" aber es geht schon wieder darum "um ihn zu kriegen" - um den Teller leer zu kriegen solltest Du dich weniger bemühen und es einfach geschehen lassen.
• Die russischen Urologen und Gynäkologen empfehlen eindeutig den Orgasmus, doch ich kenne viele extatische Frauen mit Inkontinenz und Milchpilz und Co und viele kerngesunde die nicht direkt beim Penis umschließen explodieren. Und ich kenne Männer die komplett rauszögern und nicht kommen und doch auch gesund sind und Männer mit Prostata Problemen, die 5 Mal am Tag kommen auf die oder andere Weise.
• Ich kenne Männer, die Orgasmus fälschen (ich komme zwar oft in vertrauliche Gespräche und bin schockiert, wie sehr sich Realität von den gesellschaftlichen Glauben manchmal unterscheidet) und Männer die gerne bewusst auf Ejakulation verzichten und nur trockene Orgasmen haben, aber ihre Partnerin findet es doof.
• Und ich frage mich wie viele Frauen in den Orgasmus Seminaren es tatsächlich nur für sich selbst erlernen wollen und nicht bloß um den Partner emotional zu befriedigen.

Geht es jemanden auch so, dass Sex als Nähe, Intimität und Prozess toll wäre, aber nicht als Leistungsdruck? Das man gerne vom Tisch noch mit etwas Appetit aufstehen würde und es voll für normal hält?
Danke!
Ja
*******rica Frau
973 Beiträge
Wäre ja schlimm, wenn bei der orgasm gap sich auch noch alle ca. 70% der betroffenen Frauen in hetero Beziehungen so einen unnötigen Druck machen würden. Ne, ich höre dann einfach auf, erkläre bei besonders im ego gekränkten Herren gern, wie das so funktioniert und wie nicht (aber nur einmal) oder wenn gar nichts mehr geht, schlage ich auch mal freundlich vor, dass er sich selbst neben mir einen runterholen kann bzw wir kuscheln und später weiter machen.
All diese Entspanntheit habe ich mir aber auch erst als sexworkerin geholt. Und ich bin verdammt dankbar dafür.
Mir gefällt der Ausdruck " Sex als Prozess"
Man könnte auch sagen " der Weg ist das Ziel" . Wie auf einer Reise...man erlebt Neues , lässt sich überraschen und geniesst es.
*****ssA Frau
2.341 Beiträge
Zitat von ****fit:

Geht es jemanden auch so, dass Sex als Nähe, Intimität und Prozess toll wäre, aber nicht als Leistungsdruck? Das man gerne vom Tisch noch mit etwas Appetit aufstehen würde und es voll für normal hält?
Danke!

Erstmal: JA
....aber, was ist jetzt genau dein Thema? Ich bin etwas irritiert *skeptisch*

ICH glaube, das sich, jeder Einzelne, den Stress selbst macht. Das ist aber in allen Bereichen so...ich muss nicht mithalten können... in style sein oder auch unbedingt Orgasmen haben, weil alles andere kein "richtiger Sex" wäre.
Ich glaube grundsätzlich, das Männer und Frauen unterschiedlich Sex haben, ABER wir, v.a als Paar, machen uns keinerlei Druck.
Warum auch? Wir haben Sex miteinander, weil wir uns so intensiv spüren wollen, weil wir uns anziehend & großartig finden...nicht damit wir mitdiskutieren können, wer wie viele Orgasmen haben kann.
Wir können den ganzen Tag irgendwie miteinander rum sexeln, ohne das einer "fertig" wird.
Wir können auch mittendrin einfach abbrechen, weil's gerade so ist wie es ist, ohne das einer oder beide angepisst sind. Sex ist ja kein Marathon oder Pflicht- Veranstaltung und hat nach Schema XY abzulaufen *nixweiss*
Ein Orgasmus ist natürlich schön, aber NUR, wenn es im Flow passiert...nicht mit dem wissen, das MUSS jetzt (für MICH ist die SB ausgenommen, hier ist mein Ziel zu kommen.)
Nennt sich das nicht spielerische Leichtigkeit? *tanz*

Voraussetzung: Die Beteiligten sind vollkommen frei im Kopf ... frei von Ego? Das ist der harte Teil.

"Werdet wie die Kinder ..."
hat einmal ein weiser Mann gesagt. *zwinker*
*********kend Paar
14.052 Beiträge
Zitat von ****fit:
Geht es jemanden auch so, dass Sex als Nähe, Intimität und Prozess toll wäre, aber nicht als Leistungsdruck? Das man gerne vom Tisch noch mit etwas Appetit aufstehen würde und es voll für normal hält?
Danke!

Mich nervt das Sex sozusagen einem Drehbuch gleicht. Man fängt an mit der Absicht zu voller Befriedigung. Und wenn die ausbleibt fühlt man sich unvollständig. Jeder arbeitet auf die Befriedigung des anderen hin und das Ende ist vorprogrammiert: Beide stöhnen laut und explodieren in einem gigantischen Höhepunkt. Das allein ist schon Leistungsdruck hoch Drei.

G/w
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Zitat von ****fit:
Orgasmuspflicht: Teller leer essen für Erwachsene?

ein extra-lob für die tolle überschrift!

weiss jetzt nicht so genau, ob ich beim thema bin, aber
ich brauche immer schon vor dem sex eine hinter-tür
um aus der nummer jeder zeit wieder rauszukommen
sprich
wir sind im auto auf dem heimweg
er freut auf zuhause und spricht schon vom sex
der gleich stattfinden wird

gibt für nix schlimmeres

da fühle ich schon den druck und ganz hinten auch den orgasmus-druck
Mein Orgasmus gehört mir den bekomme ich nicht für jemand anderen
und den verschenke ich auch nicht oder halte inne um jemand zu "erfreuen".
*********chen Frau
2.616 Beiträge
Ich verstehe das Thema nicht wirklich, denn in einer Leistungsgesellschaft herrscht Leistungsdruck, da ist es selbstverständlich dass man auf den Termin genau in der Sauna relaxt, mind 1000 m schwimmt oder sich per Apple Watch mit anderen Freizeitsportlern misst,
Man ist gesund !!! Und man vögelt mit mind 1 Orgasmus, mehrfach in der Woche......

Wo liegt der Fehler???

Ich mache etwas mit Achtsamkeit, schaue was mein Körper möchte und was uns gut tut.
Wenn ich mal keinen Orgasmus habe und der Sex trotzdem schön war, dann ist es gut und richtig so.

Wenn aber der Sex dauernd ohne Orgasmus für mich abläuft, dann stimmt was nicht.

Toll finde ich die Männer, die genau wissen wie FRAU geleckt werden will - ein Paradebeispiel im Joy - und dabei vergessen dass nicht jede Frau anders ist.....

Sex ist ein schönes Spiel zu zweit für mich, bei dem es keine Gewinner oder Verlierer geben sollte, keine Erwartungen an den anderen gestellt werden sollten die der zu erfüllen hat

Sondern
• ein Tanz der Geschlechter
• ein Berühren der Seelen
• eine Wohltat für beide
• loslassen, sich fallenlassen, gemeinsam sich der Lust hingeben


Ach ja, ganz ohne Vorgaben, Druck oder Vergleichen

Das geht super

Grüssle
Stahlwittchen
******er4 Paar
467 Beiträge
Sex sollte gemeinsamer Spaß ohne irgend einen Druck sein .
Mit oder Ohne Orgasmus kann Sex ein phänomenales Erlebnis sein .
Liebe Anastasia,

Danke!

Dazu habe ich mich ja sowohl sehr öffne und umfassend in meinem Profil, als auch im Forum zu dieser Challenge geäußert; wo ich ja allein schon den Namen völlig unpassend, genau diesen Leistungsdruck erzeugend fand. Ebenso wie ich diesen dadurch auch dort implizierten Zwang zum Ziel des Orgasmus sowie die Art und Weise wie dies dann auch noch vermittelt wurde, zum Teil fragwürdig fand.

Das Loslassen dieser Vorgaben, dieses Kopfkinos, dieser Erwartungen ohne die man nicht vollständig sei oder nicht genüge, macht die Sexualität oft erst kaputt. Und mir geht es wie dir, mich zu Themen diesbezüglich zu bekennen, wenn man auf der anderen Seite genau das lebt und sogar damit arbeitet, erzeugt oftmals befremden, ist aber andererseits genau die Basis, um andere Zugänge zur eigenen Sinnlichkeit und zu einer ganz eigenen Erfüllung überhaupt erst aufzuzeigen, Formen, Massagen und Sessions als Weg dahin zu gestalten, zu schenken.

Ich bekenne mich dabei bewusst zu meinen Verletzungen, meinen Themen in dieser vorkonstruierten Sexualität, die nicht meine ist; dass all das gerade auch für mich ein Thema ist. Aus diesem Bekennen heraus konnte ich aber erst zu meiner eigenen finden und kann es weiter tun. Aber dadurch ist es auch möglich, anzunehmen, zu respektieren, aber auch authentisch andere Perspektiven und Möglichkeiten zu zeigen und zu geben. Zu vermitteln jeder Mensch ist vollständig und schön wie er ist; und wenn man will kann man das Sprichwort anwenden: "Der Weg ist das Ziel." Das Ziel muss man gar nicht unbedingt vorher schon sehen und kenn, geschweige denn dass jemand anders es mir meint vordefinieren zu dürfen.

Je authentischer jeder mit sich ist und gerade wir, die mit diesem Thema auch arbeiten, sind, je authentischer wird jeder es und sich leben und erleben.

Ich benutze oft sehr bewusst das Wort Sinnlichkeit statt Sexualität.

Hab einen schönen Tag und danke für deine Mut dieses Thema so anzusprechen. Da gibt es so viel Verletzung und so viel Heilungsbedarf in der Tiefe, die von dieser vordergründigen Sexualität, einer medien- und normengesteuerten Sexualität eigentlich nur überlagert wird.

Namaste
Georg
****hop Mann
1.707 Beiträge
Einen Orgasmus vorzutäuschen ist dann wie den Teller verschwinden zu lassen, damit ein nachschöpfen nicht mehr möglich ist?

Bergsteigen, ist einfacher.
Die Einen sehen nur die Spitze und sind unzufrieden wenn sie die nicht überschreiten können.
So können sie auch die Anderen nicht verstehen, die das Wandern geniessen.
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Ich habe eher ein Problem mit der Verwirtschaftlichung von vermeintlichen Defiziten und patenten Lösungen, die dem Augenschein nach käuflich sind *zwinker*

Erfüllung ist, was man sich als Ausdruck größter Bereicherung zugesteht.
Wenn die für die einen aus Arbeit (und Leistung definiert sich aus dem Quotienten Arbeit/Zeit), für die anderen aus Transzendenz oder für dritte einfach im Druckablassen oder Benutzwerden gipfelt... dann repräsentiert das halt analog zum Tellerchenvergleich die Vorliebe für Pudding, Bacalao oder Falafel.

Ich hab per se nichts gegen Leistungsficker. Weil ich Leistung genieße - vor allem, wenn sich meine Erfüllung mit der meines Partners deckt.
Auch gemeinsam Geleistetes kann Ausdruck von Intimität sein, ganz konkret in Form eines nassen Betttuchs und zweier (+) ermatteter Körper darauf.

Wer nicht alles hingeben will, wird einander mit oder ohne Orgasmus wohl nie nahe genug kommen.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
mir geht es hier nicht NUR um den orgasmus-druck

ich weiss nicht, ob es anderen (frauen) auch so geht

ich bemerke vorher in mir keine lust
die kommt oder auch nicht, wenn ich anfange, sex zu haben
beim küssen zum beispiel
manchmal kommt die lust nicht
dann entschwinde ich durch die hintertür
(deshalb ist es mir wichtig, nicht festgenagelt zu werden)
******uch Paar
210 Beiträge
Der Mensch der heutigen Zeit, lebt außerhalb seines Körpers und ist soweit von seiner Sexualität getrennt, dass ständig darüber Debatten und Diskussionen veranstaltet werden.

"Tu was du willst und stehe dazu, denn Dein Leben lebst nur Du"

Jeder sollte mal sein eigenes ICH befragen, Was will ich und Was brauche ich und wie kann ich bekommen Was ich brauche.

Wir haben zum Beispiel seit einigen Jahren nur noch absichtslosen Sex.
Dadurch hat Sie ganz Automatische Orgasmen von ganz unterschiedlicher Intensität.
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ******uch:
Der Mensch der heutigen Zeit, lebt außerhalb seines Körpers und ist soweit von seiner Sexualität getrennt, dass ständig darüber Debatten und Diskussionen veranstaltet werden.

Wann meinst du denn, war das in der breiten Masse kulturgeschichtlich denn vorteilhafter?
Profilbild
****fit
1.193 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ell:
mir geht es hier nicht NUR um den orgasmus-druck

ich weiss nicht, ob es anderen (frauen) auch so geht

ich bemerke vorher in mir keine lust
die kommt oder auch nicht, wenn ich anfange, sex zu haben
beim küssen zum beispiel
manchmal kommt die lust nicht
dann entschwinde ich durch die hintertür
(deshalb ist es mir wichtig, nicht festgenagelt zu werden)



Doch. Ich verstehe Dich. Für mich hat Lust 2 Komponenten. Einerseits hängt die Lust zusammen mit unserer allgemeinen Gesundheit und Komfort: Stress oder Entspannung (weniger Stress im Alltag mehr Lust), Iod und andere Mikroelemente, Durchblutung im Genitalbereich (z.B keine kalten Füße). Zweite, ob ich eventuell mir vorstellen kann von diesem Mann schwanger zu werden, weil das Risiko bei den meisten immer da ist und unbewusst misst mein Körper meine Bereitschaft das Risiko anzugehen und schaltet Lustknöpfe ein und aus. (unlogisch, aber es betrifft ebenso Oralsex und grundsätzlich alles mit Genitalien) Und die Formel wäre irgendwas wie X*Y, vielleicht noch was dazu. X*0=0 und Y*0=0


Sinnlichkeit ist was anderes. Auf gute Berührung, die nicht sexuell ist habe ich wesentlich häufiger Lust, aber auch da gibt es Menschen, die ich lieber nicht anfasse oder Situationen wo ich es vermeide.
*********ichy Paar
10.171 Beiträge
Tach,

wir haben keinen Leistungsdruck beim Sex, aber wir haben gern Orgasmen.
Wenn's dann aber mal nicht klappt mit den Orgasmen, dann ist es trotzdem schön, wenn man sich nahe ist und sich verwöhnt.
Ich habe den Druck für mich schon lange abgelegt. Manchmal geht es einfach nicht, ohne dass der andere etwas falsch macht oder besser machen könnte. Dann genieße ich einfach so oder bitte darum aufzuhören, wenn ich nicht mehr mag.
******uch Paar
210 Beiträge
Die Sexualität und dessen Gewinn bringenden Eigenschaften, werden schon seit ca. 4000 v.Chr. erforscht und dokumentiert im Rahmen einer Alt Chinesischen Philosophie.
Mit der Christianisierung der Welt wurde die Sexualität des Menschen dann noch stärker vom Menschen getrennt.
*******t_LE Mann
12 Beiträge
Hi Anastasia, danke für deine offenen Ausführungen zum Thema "Organsmus".
Ich kann deine beiden abschließenden Fragen für mich auf jeden Fall mit "ja" und "ja" beantworten.
Der K. aus LE
Mir.
*****ven Frau
7.590 Beiträge
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich den Eindruck habe, dass - auch oder vielleicht besonders hier im Forum - die beschriebenen / diskutierten Welten sehr oft eher die äußeren Enden eines Spektrums abbilden und selten den, in meiner erlebten Realität viel, viel größeren Mittelteil.

Sex ist etwas, was Spaß macht! Wie Computerspielen, Skateboardfahren, Stricken oder wasweißichwas. Man tut es, wenn man Lust drauf hat und lässt es / hört auf, wenn man genug hat. Wieauchimmer das für wenauchimmer aussehen mag.

Ich verstehe schon, dass durch die Diskussion von "Problembereichen" (und die wollen ja meist diskutiert werden, wenn alles gut ist besteht ja eher selten Bedarf, sich mit anderen auszutauschen) ein gewisser Eindruck entsteht. Beispielsweise der, dass Männer sich entweder gar nicht um den Orgasmus der Partnerin scheren oder ihr quasi einen Orgasmus aufnötigen wollen.

Und das gibt es und ich habe beides schon erlebt. Aber das fällt halt für mich unter "ist keine achtsame Person" und "brauche ich in meinem Bett nicht mehr".

Viele Menschen reagieren jedoch in meiner Erlebniswelt positiv auf Kommunikation und es ist möglich zu kommunizieren (verbal oder anders) was man denn in einer Situation gerne hätte. Von gemeinsam Höhepunkte jagen bis entspannt und ohne Planziel rummachen .... und vieles dazwischen .... je nach Lust und Laune.

Ein wenig liegt es aber auch in der eigenen Verantwortung, auf die eigenen Bedürfnisse - sowohl bei der Auswahl von Partner*innen als auch in der Kommunikation derselben - zu achten.
*******_hh Frau
944 Beiträge
Geht es jemanden auch so, dass Sex als Nähe, Intimität und Prozess toll wäre, aber nicht als Leistungsdruck? Das man gerne vom Tisch noch mit etwas Appetit aufstehen würde und es voll für normal hält?
Grundsätzlich natürlich kein falscher Gedanke, aber ich sehe die Dinge weniger schwarz/weiß. Leistungsdruck ist für mich erstmal weder positiv noch negativ besetzt.

Während meiner Unizeit habe ich in der Regel zwei Wochen vor einer Klausur angefangen zu lernen: Stoff zusammengefasst, Listen erstellt, Bücher ausgeliehen, mich mit Kollegen ausgetauscht etc. Der Druck war da, ich benötigte ihn auch bis zu einem gewissen Grad, um mich richtig motivieren zu können; ich wusste: Egal wie viel Stoff ich noch zu lernen habe, in zwei Wochen muss er sitzen.
Ich war effektiv und schnell, es hat mich nicht ausgelaugt und unnötig belastet und als ich den letzten Punkt gesetzt habe, war ich in bester Feierlaune.

Anders war es bei einigen Kollegen. Alles schlaue Köpfe und auch sie haben zeitig angefangen zu lernen, kurz vor der Klausur aber dermaßen Panik bekommen und obwohl sie den Stoff bereits beherrschten, sich keine Pause gegönnt und sich unnötig viel Stress gemacht. Den ganzen Stoff einen Tag vor der Klausur sich nochmal in das Hirn gepresst, obwohl das gar nicht notwendig war.

Ans Ziel gekommen sind wir alle (Prüfung bestanden), aber wer die besseren Zensuren hatte, muss ich wohl nicht erwähnen *zwinker*

Genauso sehe ich es beim Sex. Mir ist mein Orgasmus wichtig und ja, am liebsten hätte ich ihn gerne in jeder Runde. Ich mache das auch meinem Partner klar und wenn das ihn etwas unter Druck setzt, weil er (hoffe ich doch) auch will, dass ich meinen Spaß habe, so finde ich das nicht verkehrt. Andersherum spüre auch ich den Druck, ihm gerecht zu werden.

Das heißt aber nicht, dass ich meine Orgasmen oder die generelle Lust auf Teufel komm raus erzwinge. Ich kenne langsam meinen Körper und ich brauche tatsächlich nicht jedesmal einen Orgasmus, um zufrieden zu sein. Wir sind keine Maschinen, da ist das eben für mich nicht immer drin. An dieser Stelle anzusetzen und mir selber oder von meinem Partner Druck machen zu lassen, finde ich tatsächlich schädlich. Wenn ich nicht mehr will oder kann, dann ist das zu akzeptieren, von mir wie auch von meinem Partner. Dazu braucht es gute Kommunikation, eine große Portion Vertrauen, Empathie und das Talent, auch mal etwas zurückstecken zu können.
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