Eine einzige Lösung wird es nicht geben.
Aus dem Eröffnungsbeitrag lese ich ganz viele Punkte, die nicht auf den Titel / die Überschrift
passen - viele andere Punkte wurden bereits angesprochen und eigentlich geht es um viel mehr als den unmittelbaren Lustabfall nach dem Höhepunkt.
Aus eigener Erfahrung kenne ich: es gibt partnerschaftlichen Sex, da weißt du, dass du nie auf einen Nenner kommen wirst. Sei es im Hinblick auf Frequenz, Vorlieben, Techniken, persönlichen Vorlieben, wie jemand angefaßt werden möchte, Erfüllung von Phantasien usw. und so fort.. Und dann gibt es zwei Möglichkeiten. Du gehst in die Kommunikation in der Hoffnung, dass du etwas ändern kannst und willst und beginnst, dich als Paar (neu) zu entdecken und zu definieren. Oder du stellst nach einer möglichen Phase des Ausprobierens oder eines beraterlich begleiteten Prozesses fest, dass du als Paar sexuell eher inkompatibel bist.
Leichter wird es nicht dadurch, wenn du zwar eine latente Unzufriedenheit spürst, aber mangels Erfahrung/anderer Erlebnisse nicht exakt definieren kannst, woran es dir genau mangelt. Jemand, der gänzlich klar mit sich und seiner Sexualität ist, wird diese Punkte klarer benennen können.
Da hilft leider all die Liebe oder das familiäre Leben oder eine lange Beziehung nicht. Liebst du deine Frau oder seid ihr lediglich noch zusammen, weil das familiäre Band, finanzielle Verpflichtungen, etc. vermeintlich im Vordergrund stehen?
Lieber TE, wenn ich deine Schilderung der gelebten sexuellen Praxis lese, rollen sich mir die Fußnägel hoch, da hätte ich auch keinen Orgasmus. Eine dermaßene Ritualisierung von Abläufen mit logischer Schlußfolgerung, dass dies gleichbedeutend mit Sex ist, wäre für mich der Abturner schlechthin. Das Ganze ist weit entfernt, von spontanem sich aufeinander Einlassen und den perfekten Moment genießen. Ich würde dir ans Herz legen, zuerst einmal zu eruieren, was genau deine Frau braucht, um sexuell erregt zu werden. "Nur", weil man(n) einmal festgestellt hat, dass Massage, Fingern oder lecken gut sein soll fürs Vorspiel und simples Abarbeiten von Reihenfolgen wird das nix. Erweitere deine Sichtweisen. Weibliche Sexualität ist sehr vielschichtiger als das, was du aus deiner Wahrnehmung schilderst.
Ich greife gerne zwei Passagen aus deinem Profil auf:
Ja, ich bin in einer festen Beziehung und will es auch bleiben. Eine latent vorhandene Unzufriedenheit mit dem Sexleben möchte ich gerne außerhalb der Beziehung ausgleichen.
Eine gewisse Intelligenz kann ich nicht leugnen. Recht angenehm, da sie mir einen guten und erfüllenden Job beschert. Recht unpraktisch, weil ich zu viele Dinge zu oft rational hinterfrage.
Nutze diese Rationalität zu Beginn deiner möglichen Reise, um die Situation zu hinterfragen. Ich stelle gleichwohl die kühne These auf, dass du ebenso mit einer Affäre nicht zum erfüllenden Sexualleben finden wirst, weil du dir selbst wahrscheinlich nicht klar bist über deine ideale Sexualität und sie seit langen Jahren nur in Abhängigkeit so stattfindet, dass du überhaupt ran kannst bei deiner Frau. Liest sich für mich eher so: besser nicht ganz ideal als gar nicht.
Guter Sex lebt von der Gier aufeinander, den gemeinsamen Höhenflügen, den Entdeckungen und der Unterschiedlichkeit, aber auch der Aufmerksamkeit für den Partner. Klar, nach jahrelanger Beziehung schleicht sich gerne Routine ein und der anfängliche Pioniergeist weicht dem heimeligen Gefühl, ehe man im ungünstigsten Falle dort landet, wo du beginnst, Fragestellungen wie die obenstehende zu formulieren.
Du kommst nicht weiter an der Stelle und es ehrt dich, dass du es bemerkst. Manch einer bemerkt es nicht. Deiner Frau scheint es gleichermaßen egal zu sein, dass euer Sexleben eine eher mäßige Ausgestaltung bereit hält, wenn ich deine Schilderungen lese.
lynette