@strawberry71
Leider bin ich erst jetzt auf das Thema aufmerksam geworden, und so ist mir die Disskussion um die Steuerbelastung von Kindern und das Unverständnis über die Elternteile, die notfalls sich mal selbst etwas nachhaltiger darum kümmern müssten.
Nach meiner Meinung wird das Thema "Kinder bekommen Kinder" oft mit völlig falsch angefangen.
Es wird grundsätzlich davon ausgegangen das diese schwangeren Kinder
• nicht genügend aufgeklärt wurden,
• aus sozial niederen Schichten kommen,
• nicht genügend verantwortungsgefühl besitzen.
Alles drei mag hin und wieder zutreffen, nicht aber zwangsläufig.
Es gibt unter den Jungmüttern kaum ein Mädchen, die nicht wuste was Sex ist und wie man schwanger wird, also kann es an der mangelnden Aufklärung alleine nicht liegen.
Zweiter Punkt, auch die Mittelklasse und die gehobene Klasse hat, Jungmütter zu verzeichnen und wird nicht erst mit 18, zeugungsfähig. Also ist alleine die soziale Stellung und das Bildungsniveau nicht ausschlaggebend.
Mädchen die schwanger werden unterscheiden sich im Verantwortungsgefühl nicht von denen ihrer 14-16 jährigen Mitschülern. Auch diese sind nicht weiser oder verantwortungsbewusster.
Was also lässt (neben den Spermien) die Mädchen die Kondome vergessen?
Das "Es wird schon nichts passieren!"- Gefühl.
Nun werden jetzt viele sagen, also doch Dummheit. Aber dies ist es nicht, es ist der selbe Grund warum jeder von uns schon zu schnell Auto gefahren ist, warum viele von uns rauchen.
Alle wissen das schnelles Fahren und das Rauchen tödlich enden kann und ändert es etwas an unserem Verhalten, Nein und wenn nicht sofort.
Jeder Mensch neigt dazu, negative Auswirkungen seines Handeln, die nicht sofort greifbar oder nur relativ passieren können zu unterschätzen. Sie werden sozusagen bei der Entscheidungsfindung nicht genügend berücksichtigt.
So ist es auch bei den Jungmüttern und Vätern, diese haben zudem das Problem, emotional erregt zu sein und dieses schwächt bei uns Menschen die logische Entscheidungsfindung.
Wer von uns hat im Streit nicht schon mal eine Tür zugeworfen, eine Vase zerdeppert oder in einer anderen Ausprägung, das Fremdgehen für eine gute Idee gehalten, obwohl wir alle uns bewusst waren, dass die Tür und die Vase kaputt gehen und dass das Fremdgehen nicht die optimale Entscheidung ist.
Wenn wir emotional aufgepeitsch sind, dann verbiegt sich unser Denken und gerade der erste Sex oder die erste Verliebtheit im alter von 15 ist in meinen Augen genau eine solche Situation.
Wer es nicht glaubt das jeder von uns genauso verantwortungslos ist wie diese Kinder, dem empfehle ich folgendes Selbstexperiment.
Macht es euch selbst, lasst euch mal so richtig fallen und lasst das Kopfkino mal so richtig freidrehen...
-Zum einen werdet ihr merken, dass ihr an Praktiken denkt die ihr im kalten Zustand so nicht erregend finden würdet. Ihr also eure Entscheidung was euch erregt verbogen habt.
Und wenn ihr davon noch nicht überzeugt seid, dann versucht mal in diesem Moment logische Mathematik Aufgaben zu lösen. Die Entscheidung nicht zu kommen und lieber 574 / 2 aus zurechnen, ist Vergleichbar mit der Leistung den Sex abzubrechen und nicht schwanger zu werden.
Was also tun?
Als erstes dafür sorgen, dass auf diesen Kids nicht herum getrampelt wird, sie werden es im Leben nicht leichter haben. Sie brauchen Unterstützung und keine moralische Verurteilung.
Zweitens die Aufklärung ändern, also den Kids nicht nur die Folgen aufzeigen, die sie selbst schon als logisch anerkennen, sondern ihnen auch beibringen in der heißen Phase die richtigen Entscheidungen zu fällen. Und genau daran hapert es momentan, denke ich.
LG
Brian