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Stellung des BDSM in der Gesellschaftsmoral

intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Themenersteller 
Stellung des BDSM in der Gesellschaftsmoral
Kurze Arbeitspause und Kopffreischreiben.

Ein Grundsatz, den wir wohl all in frühester Jungend vernommen haben war: „was du nicht willst, was man Dir tut, das füg auch keinem anderen zu“.
Klatsch, gesellschaftliche Prägung, Lehrstück für das Zusammenleben, alles wird gut und dann kommt BDSM um die Ecke, führt zu Dominanz und brechen mit der frühjugendlichen Erziehung.

Ein Problem?
Ich finde nicht – jedenfalls nicht für die Ausübenden.

Wie sieht es aber mit den Nicht-Ausübenden aus?
Sind Prägungen, wie die oben angeführte, eine Basis für Vorurteile?


Achtung: ich will keine Kindererziehungsdiskussion entfachen!!!! Mir geht es um die Angriffe und Verteidigungshaltungen, die gegen und von unterschiedlichen Gruppen geführt werden und letztendlich um die Ursprünge dessen.

Michael
(von Trout)
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
Hallo Michael ;-)
Vielleicht können wir ja diesen mit einem schon bestehenden Thread hier zusammenverknüpfen?

SM und Gesellschaft

Würde mich ebenso interessieren, was man noch alles dazu beitragen kann. *zwinker*
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Themenersteller 
Tach auch!!
ich habe mich gerade einemal durch den anderen Thread gelesen.
Ja, es ist eine Diskussion, die ganz dicht an diesem Thema liegt ... jedoch nicht ganz.

Deshalb versuche ich zu präzisieren:

Gesellschaftsmoral basiert auf Grundfesten des Zusammenlebens und haben sich über Jahrhunderte entwickelt.
Nicht die "Innenauffassung" der BDSM-Betreibenden sondern der Gesellschaftsdruck von Außen ist in meiner Fagestellung interessant.

Ein Beispiel (bewußt geschlechts- und ausprägungsneutral):
In unserem Bekanntenkreis befindet sich eine Person, die augenscheinlich und offen zu ihrer Neigung steht. Da diese Person sich gleichfalls im fotografischen Umfeld bewegt, ist sie auf Kontakte zu vielen Menschen angewiesen. Seit dem Bekenntnis lassen die Aufträge nach.

Ein weiteres Beispiel (wieder bewußt geschlechts- und ausprägungsneutral):
In meinem Bekanntenkreis lebt eine Person, die in einem Unternehmen vorgesetzte Position einnimmt. Über Neigung wurde an keiner Stelle gesprochen. Dann kam es zu einem Vorfall der sexuellen Belästigung, in der die bekannte Person nur indirekt als vorgesetzte Einheit eingebunden war. Aus Zufall wurde die Neigung bekannt und in die anhängige "Sache" einbezogen.

Beide Beispiele sind eindeutig Themen, die auf Vorurteile beruhen. Diese Vorurteile wiederum basieren auf gesellschaftlichen Prägungen.

Ich möchte hier gerne über diese Gesellschaftsprägung diskutieren.
Keine Diskussion über Kindererziehung oder Outing-Themen!
Auch nicht der Weg zum oder vom BDSM.

Michael
(von Trout)
noch eine Stufe schärfer
interessantes Thema, doch jetzt will ich noch eine Stufe draufsetzen. Das Ding nennt sich "Body Modification" und ist noch härter als BDSM.

Ich denke aber das Hauptproblem, egal in welcher Sache, ist die Toleranz und das oberdoofe Schubladensystem; in irgendeine Schublade muss das doch passen, selbst wenn's die Tabu- oder Spinnerschublade ist.
Es genügt doch schon, sich leicht bekleidet bei etwas kühlerer Witterung zu bewegen und von jeder Seite hört man, wie beknackt man doch bloss sein kann, sowas zu tun.
Und jede Stufe der Steigerung ruft doch noch mehr Unverständnis hervor.

Ich frag mich bloss, was kann man dagegen tun, da das einfache Ignorieren halt eben nicht genügt. Was willst denn gegen die daraus folgende Isolation unternehmen?
Und dass jedes Vorhaben, das nicht Vanilla und allgemein gebräuchliche Praxis ist, im Verborgenen stattfinden muss, das kann es doch nun wirklich nicht sein.
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Themenersteller 
Bevor hier Fragezeichen hochkommen, sollte vielleicht das "Body Modification" kurz erklärt werden.

Und dann noch meine Theorie oben drauf:
Wir leben in einer Gesellschaft der Individualisten.
Um in eine Gruppe zu passen, also gesellschaftsfähig zu sein, muß der Individualist einen Teil seiner Eigenausprägung fallen lassen, da er sonst nicht in eine Gruppe passt. ==> Kultur der Wölfe im Schafspelz?

Michael
(von Trout)
Gewaltexzesse
Um die Diskussion weiter zu unterfüttern, sage ich einfach mal auf die Schnelle und ungeschnitzt: Ja, das ist ein gängiges Vorurteil! Heutzutage gehört das Bekenntnis zum Pazifismus zur political correctness. Ebenso wird körperliche Gewalt auf beruflicher, privater oder familiärer Ebene (zurecht) geächtet; psychische Gewalt kommt subtiler daher und wird deshalb vielleicht (leider) nicht immer als Gewalt geahndet.

Man müsste ein wenig tiefer in die BDSM-Szene und in die Psyche eines jeden einzelnen Doms blicken, um den Unterschied zwischen 'spielerischen' Gewaltexzessen und auf Grund einer desolaten Persönlichkeitsstruktur (schon in dieser Wortwahl liegt eine Wertung!) erkennen zu können.

Insofern hat BDSM m.E. sehr wohl ein gesellschaftliches Akzeptanzproblem und das hat nix mit Schubladendenken zu tun, wie Single54 schreibt, falls ich ihn richtig verstehe.

Die Maskierungsvermutung... keine Ahnung, ob wir alle nur Wölfe im Schafspelz sind.

Herzliche Grüße
Bagarozy

-------------------
man at work
Ein Merkmal einer jeden "Gesellschaft" ist es, anderes auszugrenzen, zu negieren und, im ungünstigsten Fall, zu vernichten.

Auch in unserer ach so aufgeklärten Gesellschaft ist das nicht anders.

BDSM, speziell SM verstösst gegen so viele "gesellschaftliche Normen" wie es nur geht, wobei die Kombination Domina/Sklave erstaunlicherweise eher toleriert wird als Dom/Sklavin.
Ebenso erstaunlich ist die Anzahl der Paare die "im dunklen Kämmerchen" durchaus SM-taugliche Sexualpraktiken pflegen und jedweden Bezug zu BDSM weit von sich stossen, weil, DAS wäre ja KRANK. (Ich kenne da selbst mindestens 3 Paare)
Dieses macht es für die Ausübenden nicht eben einfacher zu ihrer Neigung zu stehen, mir persönlich sind allerdings (bisher) keine Nachteile durch das offene Leben meiner Neigung entstanden.

Leider sind auch mir mehrere Betroffene bekannt, die durch, meist unfrewilliges, Outing "gesellschaftlich" erledigt waren.
Als bestes Beispiel das einer jungen Mutter der man die Kinder wegnahm aufgrund einer vermeintlichen Kindeswohlgefährdung durch ausüben ihrer Praktiken. (In dem Fall war es übrigens der Ex der sie beim Amt "anschwärzte")
Auch massives "Mobbing" von Nachbarn und Mitbewohnern ist leider common sense wenn es um SM geht.

Interessanterweise rührt sich aber nichts wenn "man" mitkriegt das Nachbar Uwe im besoffenen Kopp seine Else kurz und klein schlägt... (Aussage dazu: Der wird schon seinen Grund gehabt haben)
Man scheint hier also eine "Grenze" zu setzen die rational nicht nachvollziehbar ist.

Im Weiteren wird sich an der gegebenen Situation nichts ändern solange es State of art ist in der Regenbogenpresse nur dann darüber zu berichten wenn´s mal wieder in die Hose ging oder wenn ein wirklich kranker Mensch ausgetickt ist.
Früher waren´s die Homoerotiker auf die man gerne einschlug, die sind heute ja "akzeptiert", also müssen die "anderen Perversen" herhalten.

Daran ändern auch die oftmals fast niedlich zu nennenden Versuche gewisser Gruppierungen nichts BDSM der Gesellschaft verständlich zu machen.

Meine 2 Kopeken

Iwan Grosny
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Themenersteller 
weiteres Anheizen
Wenn Hännes die Else verhaut, dann ist das ein Ausrutscher.

Wenn Dom die Sub behandelt, dann ist das Vorsatz, weil er macht es ja öfters und immer wieder.

Aufgeschnappte Urteile aus dem Tante-Emma-Laden an der Ecke ...

Michael
(von Trout)
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
Tja...
Schön zusammengefasst von Dir, Michael. Aber... ist das ein Wunder?

Wenn Herr und Frau Unbedarft solche Dinge lesen müssen, was sollen sie davon halten?

Kann man Stolz brechen?
Andorra
Wenn Hännes der Else ein blaues Auge verpasst, dann wird das auch regelmäßig geahndet. Ist vielleicht Millieu abhängig, ob die Nachbarn die Polizei rufen.
Ich denke, indem ihr Euch auf den von Euch angedeuteten Standpunkt zurückzieht, versucht Ihr bewusst die Haltung einer missverstandenen und zu Unrecht an den Pranger gestellten Minderheit einzunehmen. Fühle mich gerade an Max Frischs "Andorra" erinnert.

Übrigens: Ich sage nicht, dass BDSM zu Recht an den Pranger gestellt wird.
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
Akzeptanz
Akzeptanz und somit auch die Veränderung beziehungweise Verschiebung in der gesellschaftlichen Moral beginnt doch dort, wo Toleranz herrscht.

Indem ich mir bewusst ein Mäntelchen des BDSM umhänge, um mich somit von anderen abzugrenzen liegt doch meines Erachtens nach schon die Problematik anderen Menschen den Zugang zu BDSM zu ermöglichen.
Denn, wo bleibt die oft von BDMS'lern geforderte Toleranz, die sie Stinos nicht zugestehen?

Die Frage stellt sich doch wie Tilla mal so schön auf in einem anderen Thread auf den Punkt brachte (sorry, hoffentlich verzeihst Du, Tilla, mir das aufführen Deines Zitats hier):

Meine Frage an Dich: Was macht in Deinen Augen BDSM so besonders, dass die Grundzüge (über die Du wohl schon einigermaßen informiert bist) sich so sehr unterscheiden von anderen Arten des zwischenmenschlichen Beisammenseins?

Ja, worin genau liegt denn nun der Unterschied? Gibt es da überhaupt einen? Ausser in der Ausführung?
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Themenersteller 
@*******_los
den angeführten Thread meide ich, weil mir das so fremd vorkommt.

@*****ozy
stimmt, Max Frisch war mir bei den Gedanken auch sehr nah ...

@**l
Alle Verteidigungshaltungen in Ehren, jedoch sollten "wir" nicht so tief sinken, von dem Kakao, durch den man uns zieht, auch noch zu trinken ... Auszug aus dem Zitatenschatzkästchen.
Es hat aber etwas Wahres. Verteidigung durch saubere Argumentation ist richtig und gut - "wir" müssen aber auch die Vorurteilskiste der Angreifer kennen.

Michael, kommt sich gerade wie auf einem Kreuzzug vor ...
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Themenersteller 
@*******_los
eine kleine Krümelsucherei in der Begrifflichkeit:

Akzeptanz = Akzept = zweifelsfreies Anerkennen

Toleranz = Ermessensspielraum, in dem sich eine begutachtete Sache noch im Normalbereich bewegt.

Ich denke, genau hier liegt ein Knackpunkt.

Michael
(Tilla übt sich gerade in PC-Verweigerung)
Kreuzzug?
Sieht anders aus, oder Michael?
Ich denke nicht, das hier jemand für seine Überzeugung sterben möchte, oder?

Ich hab den Thread mal mitverfolgt und finde ihn interessant. Ich kann dem nicht sehr viel hinzufügen (da nur stiller Mitleser dieses Forumsstrang), außer, dass ich auch ohne BDSM zu praktizieren, die Gesellschaft nicht verstehen kann.

Wie kann man etwas verurteilen, was man nicht kennt?
Wie sich anmaßen, zu urteilen, wenn man eigentlich keine Kenntnisse über BDSM hat, darüber, wie Menschen denken und fühlen, welche dieses ihr eigenes Selbst auf ihre Art ausleben?!

Als ob das allein nicht schlimm genug wäre (ich empfinde es als Angriff auf die persönliche Freiheit, denn im Regelfall finden sich ja auch hier Paare, die sich lieben. Vieles wäre ja ohne Vertrauen gar nicht durchführbar), erleiden Menschen aufgrund ihrer Neigung Nachteile, wie hier ausführlich von Michael, Bagarozy und Iwan angeführt.

Und DAS ist wirklich falsch. Da liegt der "Fehler" wirklich nicht beim Ausübenden, sondern beim Verurteilenden.

Ich für meinen Teil stehe zwar auf der anderen Seite, kann aber nicht behaupten, das ich mich von der sogenannten Allgemeingültigkeiten beeinflussen lasse. Bevor ich mir kein eigenes Urteil bilden kann, unterlasse ich Äußerungen, von denen ich keine Ahnung habe.

Wo der Urspung liegt? Am Mainstream zum großen Teil, denke ich. Es wird verteufelt "ist einfach nicht richtig" und die Mehrheit lebt halt gerne einfach, ohne sich eine eigene Meinung zu bilden, sich mit dem betreffenden Thema aktiv auseinaderzusetzen.

Die Unfähigkeit vieler Menschen, sein Gegenüber anzunehmen...so, wie er ist, ohne ihn in eine Form pressen zu wollen, das Schubkasten-Denken auch mal außen vor zu lassen...

LG Jessy
****kre Frau
177 Beiträge
Außerdem aus meiner Sicht liegt das Problem der Akzeptanz von BDSM nicht nur an der Wertvvorstellung der Gesellschaft, sondern auch an den fehlenden Informationen darüber bzw. an dem nicht Wissen über diese Praktik.(vor allem was jüngere Leute betrifft, sag ich mal)
Wenn Mensch BDSM hört stellt er sich wahrscheinlich nur jemanden vor, der ohne Grund, sinnlos und brutal auf einen anderen draufschlägt.
Das viel mehr dazu gehört bsp. große Verantwortung, Vertrauen, Know How über das wie und was..... interesiert die Menschen mal schon gar nicht.

Zitat von nem früheren Lehrer von mir
"Dummheit ist ein Privileg" (denke er hat recht)

Wobei dies das nächste Problem ist. So offen und tolerant wir auch scheinen wir sind es nicht. Viele fürchten sich vor neuem, vor etwas anderem, etwas , dass nicht der "Gewohnheit" entspricht. Was mit Infosuche, Diskusionen etc.... zu tun hat ist aufwendig und anstrengend viele sind zu faul dafür, einfacher ist es in der Schublade zu bleiben.
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
Kästner
Den guten Erich Kästner zu zitieren hat in diesem Falle sicherlich seine Berechtigung.

Aber komischerweise sind Menschen, die sich dem Thema BDSM nähern, in den meisten Fällen zu Toleranz btw Akzeptanz bereit, nachdem ich ihnen in vielen kleinen und auch mal größeren Schritten einen Zugang versucht habe zu erarbeiten. Die Frage ist doch nur, wie man das ganze nach aussen hin verkauft. Wenn Dom hier rechthaberisch auftritt, mit Kettengerassel und anderen Schlagworten eine Basis aufbaut, die nur den oberflächlichen Schein von BDSM widergibt (wenn überhaupt!?), sollte man sich auch nicht wundern, wenn nach aussen hin kaum Toleranz oder Akzeptanz von nicht BDSM'lern gewährt werden kann. Oder?

Und zu Deiner anderen Feststellung, lieber Michael:

"wir" müssen aber auch die Vorurteilskiste der Angreifer kennen.

Dann, denke ich, wäre es besser gewesen, dies nicht unter dem Oberbegriff Dominant / Devot abzulegen, sondern explizit alle hier im Forum teilnehmenden Personen anzusprechen.
Soweit mir nämlich bekannt ist, lesen hier im Forum viele, die für sich selbst einen Zugang zu BDSM suchen. Aber schreiben, werden sie hier sicher nicht, zum einen, weil ihnen eben das Hintergrundwissen als solches fehlt, zum anderen aber auch weil sie sich gar nicht trauen, somit zuzugeben, daß sie hier lesen. Und vielleicht auch das ein oder andere Thema für sich zu erschliessen versuchen.

Womit sich der Kreis des Eingangspostings schliesst. Die gesellschaftliche Moral und ihre Auswüchse. *idee*
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Themenersteller 
Außergewöhnlich gute Postings!
Danke schon mal!

Und ich finde, der Thead ist an der richtigen Stelle, weil es nicht auf das Sammeln von Vorurteilen ankommt ... vielleicht sollte noch ein Sammel-Thread in einem anderen Bereich eröffnet werden.

Ich finde es schon interessant, daß "wir" die Argumente kennen und auch hier schreiben. Sonst ufert es aus und es kommt die ungeliebte Verteidigungshaltung.

Und mit großer Freude habe ich das Posting von Seelentattoo gelesen. Wundervoll formuliert und ja, daraus spricht nicht nur Toleranz, sondern auch Akzeptanz! Ach, wie sehr wünsche ich mir noch mehr solcher Postings, seufz.

Michael
(von Trout)
Informationsmangel
..war eines der Worte die ich mehrfach gelesen habe..

Aus eigener Erfahrung:

Ich wurde mehrfach von "Stinos" (Schublade auf, Schublade zu) nach BDSM befragt und hatte sehr oft die Reaktion: Du, ich kenn da nen guten Therapeuten....

Wie soll ich also informieren wenn garnicht informiert werden will...

Eine Verteidigungshaltung wollte ich eigentlich nicht einnehmen, und auch eine Abgrenzung gegenüber den "Normalos" liegt mir fern, nur, wie halt_er_los so schön sagte, viele wollen, auch wenn sie interessse haben, sich nicht als geoutet sehen.


Übrigens, die Einzige Perversion beim Sex ist keinen zu haben.

Iwan Grosny
sorry,
dass ich mich erst jetzt wieder melde.

Also es wurde die Erklärung für "Body Modification" verlangt, welches ich hiermit nachholen möchte. Vorab vielleicht die kurze Anmerkung: es geht bei diesen Sachen im Gegensatz zu BDSM nicht primär um den sexuellen Aspekt, sondern um die Reaktionen des eigenen Körpers.

Es ist auch hier ganz genauso wie bei BDSM, die Bandbreite geht von Sachen die inzwischen gesellschaftlich kein Thema mehr sind, bis zu massivsten Manipulationen welch je nach Land schon unter Strafe gestellt werden können.

Also zum gesellschaftlich akzeptierten gehören Tattoos und normale Piercings, schon etwas schwieriger mit der gesellschaftlichen Akzeptanz wird es dann mit Intimpiercings und dergleichen.
Auch Branding, also das Verzieren des Körpers durch gekonnte Brandnarben gehört noch knapp zu den gesellschaftlich tolerierten, wenngleich schon sehr stark hinterfragten Praktiken; ist die Sache doch mit einer schmerzhaften Verletzung der Haut und einigem Risiko verbunden.

Dann geht die Szene in ausgefallene Praktiken wie Zungespalten, veränderte Ohren und dergleichen über. Auch haben Rituale wie sie bei den Urvölkern praktiziert werden ihren Platz in diesem Umfeld, ich denke da an gedehnte Ohrlöcher oder die Sache mit den Bambuspfählen in der Lippe oder Spiesse durch die Wangen, was sicher einige schon im TV gesehen haben.

Dann haben auch verschiedenste Rituale ihren Platz; man lese z.B. einmal etwas über "Kavadi" als Opferritual nach. Dabei sollen durch das Zeichen der ertragenen grossen Schmerzen die Götter wohlgesinnt werden.

Ich denke, ich schliesse einmal den Versuch, das näher zu erklären. Wer mehr darüber erfahren möchte entweder über Clubmail oder einfach einmal Google mit Begriffen wie "Kavadi, Pulling, Trucking, Suspension" bemühen.
@ Single54
mittlerweile zählen Implantate (unter der Haut, Drahthaare, um z.B. um wie eine Raubkatze aussehen zu können) doch auch zur Bodymodification?!
Ein sehr weit gefächertes Feld...

@ Trout: gern geschehen...wir "vanillas" können auch anders, wenn wir wollen *zwinker*
mich würde dieses Thema ja schojn mal brennend im Vanillabereich interessieren, was da so an Meinungen zusammen kommt. Aber du hast ja deutlich gemacht, dass du das nicht wünschst...

@ Iwan...das Zitat geht in meine Zitatensammlung ein *g* es gefällt mir sehr *g*
und was die Menschen mit ihrem schlauen Spruch von wegen Therapeuten angeht...die sollten vielleicht mal selbst einen aufsuchen, damit sie lernen, dass man Lust auf viele verschiedene Arten und Weisen (er)leben kann...
sonst heißt es doch auch überall: alles erlaubt, wenn es beiden gefällt...
da sollten sich Außenstehende ihre Kommentare einfach mal verkneifen...aber muss schwer sein (nicht vorhandene Selbstkontrolle *zwinker* ), denn sonst gäbe es nicht dermaßen viele Negativmeinungen...

@ halt_er_los denke nicht, dass man den Bereich BDSM "verkaufen" (im Sinne von annähern) kann...wer sich annähert, muss wahrscheinlich nicht überzeugt werden, die einzig wahren Wertvorstellungen sind doch die, die man für sich selbst beschlossen hat. Ob es hilfreich ist, wenn man auf dem Weg begleitet wird?
@Seelentattoo
hast absolut recht, da gäbe es noch vieles aufzuzählen, doch am Schluss würde sicher wieder etwas fehlen. Auch die anundsich bekannten Nadelspiele in etwas ausgeprägteren Form sind da mit drin und noch vieles mehr.

Nur denke ich, dass das hier den Rahmen sprengen würde und habe es deshalb auf Clubmail oder Google leiten wollen.
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Themenersteller 
@*****e54
Vielen Dankfür die Erklärungen. Ich denke, der von Dir geschilderte Bereich hat in vielen Bereichen Einzug gefunden. Nach meinen Beobachtungen wird jedoch im BDSM-Bereich mittlerweile weniger eine dauerhafte Ergänzung des körperlich angeborenen angestrebt - jedenfalls nicht mehr überproportional häufiger als in den anderen "körperbewußten" Gruppen.

Besondere Spielarten gibt es immer noch, ja, die sind dann Bestandteile des BDSM (z.B. Cutting), wobei ich von einer Bekannten gehört habe, daß im Stino-Bereich Branding gerade eine gewisse Beliebtheit erfährt.
Somit zeigt sich, daß sich eine Gruppenvermengung in den berührenden Randgruppen ergibt.

@********ttoo
Ich finde Dein Mitdiskutieren hier sehr gut!
Vielleicht habe ich mich mißverständlich ausgrdrückt. Eine Umfrage in "Normalbereich" finde ich schon sehr interessant und werde es auch vielleicht anzetteln - falls Du nicht schnelle bist [b]lieblächel[/b]
Da ich aus der Swinger-Szene komme (schon einige Jahre her und da war vieles noch anders) kenn eich die Berührungsängste beider Seiten zueinander.
Heute hat es sich deutlich geändert, weil viele BDSM´ler auch "normale" Clubs aufsuchen. Vor ein paar Jahren waren wir dort noch Exoten und wurden auch als solche behandelt.
Witzig war es dann, als sie ersten Andreaskreuze dort auftauchten, mit EINER clubeigenen (bah) Peitsche. Gruselig, weil bei BDSM´lern kein Werkzeugtausch ansteht (mal das Hügiänäfingerchen heb).

@**l
Vielleicht liegt es jetzt an uns, wenn wir die Sache aufklären möchten, sollten wir uns aus unserem Perveren-Kästle rausbewegen und eine Umfrage im anderen Bereich starten. Wir können ja bei Postings auf diesen Thread verweisen und auch hier noch kräftig weiterdiskutieren.
Auf diesen Stang möchte ich jetzt wirklich nicht verzichten.

Michael
(von Trout)
Nur zu Michael..

Mal sehen was bei rumkommt.

Iwan Grosny
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Themenersteller 
ok, ich werde über Nacht eine ausgefeilte Thread-Eröffnung erarbeiten *zwinker*
sei dir sicher
ich werd auch dort meinen Senf hinzusteuern *zwinker*
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