Die Einordnung von Affären: Was können sie uns lehren?

In meinem speziellen Fall, könnte sie mit mir darüber reden, und es mich auch wissen lassen, dass sie eine Affäre hat. Wenn sie es mir aber nicht sagen kann oder möchte und den heimlichen Weg vorziehen würde, wäre auch das okay für mich. Denn am Ende des Tages läuft es auf das gleiche hinaus, sie liegt mit einem anderen Partner im Bett oder macht sonst was mit ihm. Wichtig wäre dabei, dass sie am Abend oder nächsten Morgen den Weg zurück wieder findet und glücklich ist mit der einen Seite und der anderen Seite.

In meinem Augen hat man dann keine Beziehung mehr, sondern eine gut funktierende WG.
Und ich glaube ,dass es für die Kinder genauso schlimm ist, in solch einer WG zu verweilen. Sie merken recht schnell das irgendwas was bei den Eltern nicht stimmt.

WG 's sind doch legitim.

In einer sehr bekannten renommierten Zeitung gab es dazu einen riesen Bericht über mehrerer Seiten.
Thema : WG' s, neutrales Zusammenleben von Eltern mit Kindern, neue Wege zu gehen ohne sich zu trennen.....

Zum Glück darf jeder seine eigene Meinung zu dem Thema haben. Mir fällt es ein wenig schwer, den Gedanken nachzuvollziehen wie aus einer Partnerschaft eine WG wird nur weil einer oder vielleicht sogar beide sich das was fehlt woanders holen.

Meine Partnerin und ich hatten sehr lange Zeit mit dieser Situation ein Problem. Es war soweit, dass ich bereits nach Wohnungen gesucht habe, da mit reden absolut kein Land in Sicht war. Was soll ich sagen.... Ich habe mir keine Wohnung gesucht und bin den für mich besten Weg gegangen.... Unsere WG (die in meinen Augen keine ist) funktioniert seit dem ganz wunderbar.

Eben Eben..... Warum nicht. Würde es ähnlich gestalten.

Aus meiner Sicht ist das Augenwischerei. Eine Lüge zieht die andere nach sich - und über kurz oder lang lehnt man selbst den Partner ab weil er einen zwingt, imer wieder zu lügen. Die wenigsten Menschen gefallen sich in einer Wahrnehmung als Lügner und der bequemste Ausweg ist dann, den Partner zu beschuldigen und ihn daraufhin zu verachten. Eine solche Strategie vergiftet auf Dauer die Beziehung und hinterlässt am Ende nur verbrannte Erde.

Der Vorteil für Kinder? Frag mal die Kinder die aus Beziehungen von notorischen Fremdgängern kommen. Ich habe da bereits viele Berichte gehört und gelesen wo die Kinder aufgrund der mangelnden Erfahrung von Vertrauenswürdigkeit und Aufrichtigkeit selber keine Beziehungen eingehen wollten und erhebliche Probleme damit hatten, Partnern zu vertrauen.

Ich glaube dass das gesündeste für Kinder ist, wenn die Erwachsenen ihnen vorleben wie Aufrichtigkeit, Wertschätzung und Respekt funktioniert, ganz gleich ob die Beziehung bestehen bleibt oder nicht. Heimlichkeit, Lüge und Betrug führt zu Unsicherheit und Misstrauen.

Hi, ich finde das zu pauschal, wie es Kindern von Fremdgängern geht. Ich glaube das kann man nicht pauschal sagen.

Was ist Aufrichtigkeit und Wahrheit in diesem Fall, was kann und darf man Kindern zumuten? Das hängt doch von vielen Faktoren ab.

Aber ich glaube hier bewegen wir uns zu weit von der ursprünglichen Frage weg.

Ein Arzt hat meiner Mutter aufrichtig gesagt, wie es um ihre Gesundheit steht. Mit 84 hat sie sich dann entschieden, vorzeitig aus dem Leben zu scheiden. Die Info bekam ich vom Notar.

Alles ganz aufrichtig & ehrlich, was aber gut war und was nicht, darüber grübel ich heute noch nach.

@*******4558

Glaube mir, wenn man gleich mehrfach erleben mußte, wie geliebte Menschen sich quälen und einen um Hilfe anbetteln, dann kann ich jeden Menschen verstehen, der einen anderen Weg wählt.
Man kann sich nicht aussuchen auf die Welt zu kommen, aber wie man geht, sollte jedem selbst überlassen sein.

WiB

@********lack

Danke für das Mitgefühl. Für mich war das irgendwie auch ok, aber es zeigt das das Ideal von Aufrichtigkeit natürliche Grenzen hat.

Wir sind Menschen mit all unseren Fehlern und Zweifeln. Und manche wollen immer Heilige aus uns machen 😀

@*******4558

Was ich dabei nicht verstehe ist, wenn jemand keinen Sex mehr will, wieso gibt er/sie dann nicht einfach den anderen frei um das selbst in die Hand zu nehmen.
Wieso soll immer der/diejenige bestimmen können, der/die kein Interesse mehr an Sex hat?
Im Fall von Deiner Frau sollte ihr ja auch klar sein, wie es aus geht, solltest Du Dich dazu entschließen aus der Beziehung zu gehen....
Sie kann sich doch auch vorstellen, was dies für Dich bedeutet..
und damit käme ich nicht klar. Also wenn meine Gefühle dann egal wären.
Wie soll denn dann der Alltag noch funktionieren mit diesem Wissen.

WiB

Klar sind WGs legitim.
Unter einer Partnerschaft und/oder Ehe stelle ich mir was anderes vor

Wenn ein Partner z. B. asexuell ist, muss ich ihn nicht verlassen, wenn man so miteinander harmonisch umgeht.
In der heutigen Zeit gibt es viele verschieden Modelle die man individuell nutzen kann.

Müssen muss man nicht da hast du völlig recht...
Für mich und ich spreche nur von mir, wäre eine solche lebensgemeinschaft nicht vorstellbar. Ich könnte es nicht ertragen das der Mann den ich liebe mich nicht begehrt auf sexueller Basis und es würde mir auch nicht helfen es durch eine Affäre zu kompensieren. Genauso wenig würde ich langfristig nicht in einer Partnerschaft leben wollen, bei der ich das Gefühl habe in einer WG zu wohnen.
Für mich gehört Sex zu einer Partnerschaft dazu, ich möchte von meinem Mann nicht nur geliebt sondern auch begehrt werden. Ich möchte mich nicht aus dem Haus schleichen, wenn mich die Lust überkommt und schon gar nicht heimlich.
Das gesamte Paket ist für mich wichtig.

@****_s

Das sehe ich genauso, denn man lebt doch nicht mit einem Menschen zusammen, wenn es da nicht paßt.
Da könnte man ja wirklich in eine Wohngemeinschaft ziehen.

Das Problem sehe ich eher darin, das es bei den Paaren am Anfang der Beziehung anders ausgesehen hat und es Sex gab. Und das dieser einseitig aufgekündgit wurde...
Und ja, da ließe ich mich auch nicht in die Heimlichkeit treiben um ein schlechtes Gewissen zu haben, was man gar nicht haben brauchte.

WiB

Mein Freund und ich haben tatsächlich ein ähnliches Problem: Wir haben zwar zu Beginn Sex gehabt, haben aber beide nicht so den hohen Sexdrive. Sonst wäre uns bestimmt früher aufgefallen, dass es sexuell gar nicht passt. So hatten wir halt immer mal gelegentlich Sex und es war nie so schlimm, dass es nicht wiederholt werden konnte.
Nach und nach haben wir aber dann doch verstanden, was wir wirklich brauchen. Da waren wir aber schon über ein Jahr zusammen. Wir haben dann gemeinsam darüber gesprochen und konnten uns darauf einigen, dass wir uns das jeweils außerhalb holen. Da musste keiner was heimlich machen oder so.

@*******987 habt ihr noch Sex miteinander ?

Nein, das haben wir ausgelagert. Würde er wollen, hätte ich nichts dagegen, aber er will nicht und dann muss er auch nicht.

@*******987

Und das willst Du/Ihr so weiter halten und immer den Sex außerhalb suchen/finden?
Ich frage mich dann aber, wieso dann an der Beziehung fest gehalten wird, wenn es so gar nicht paßt und sie ja auch noch nicht so lange besteht.
Gerade Sex macht doch das Besondere aus....
ich kann mit vielen Menschen zusammen leben, aber das was mich bei Sex mit einem Menschen verbindet, macht es zu etwas Besonderen.
WiB

Was das "Besondere" an einer LIEBESbeziehung ausmacht, wird möglicher Weise nicht für alle gleich sein. Für mich ist es ganz sicher nicht Sex, sondern die Liebe. Also tiefe Verbundenheit, Vertrauen, gemeinsame Lebensgestaltung usw. Freilich steht es jeder und jedem frei, eine Liebesbeziehung mit Sex als einzige oder wichtigste Basis zu errichten.

Körperliches "Können " vorausgesetzt:

Für den, der den Sex gerne mit seinem Partner hätte, aber nicht bekommt, weil der sich lieber aushäusig auslebt, statt sich mit seinem Partner um ein gemeinsames Sexleben zu bemühen, ist das schon krass.

Die Beziehung zum Partner bindet den anderen doch auch, der steckt seine Energie da hinein, um etwas für beide befriedigendes zu erschaffen bzw zu erhalten.

Natürlich hat da jeder Mensch seine eigene Sicht auf die Zwischenmenschliche Beziehungsebene und vor allem seinen „Umgang“ damit... nur jeder sollte immer bedenken...das Leben ist Veränderung...Menschen verändern sich, sie gewinnen Erfahrungen aus Erlebten...auch Körper verändern sich...wir werden älter...es wird Einschränkungen geben...ob man sich das anders wünscht oder nicht...es ändert sich auch in langjährigen Paarbeziehungen etwas...den Anfangsstatus kann niemand einfrieren...aber den Umgang mit Veränderungen erlernen...wie dies dann im einzelnen für das jeweilige Paar lebbar ist wird sich individuell dann finden...Trennung ist, so lange man sich liebt nicht immer die beste Lösung für die Beteiligten..

Die Liebe bleibt auch dann wenn körperliche Nähe nicht mehr praktiziert werden kann..

Ich persönlich finde es "krass", wieviel Gewicht Sex von manchen eingeräumt wird. Ggf. auch durch Biegen und Brechen von mentalen / emotionalen Bedürfnissen? Denn offenbar gilt ja nur körperliches Können als Kriterium. Der Rest ist dann wohl Müssen? Interessante Sichtweise.

Wenn Sex kein Gewicht hätte, dann braucht der verweigernde Part auch keine Affäre.

Mund aufmachen und über das reden, was für einen nicht passt. Sonst kann sich nichts ändern.

@****_s

Ich verstehe dich vollkommen 👍

Ich finde es immer interessant wie manche ihre Dinge lösen bzw. wie sie ihren Weg gehen.