Ganz ehrlich, ich finde es ziemlich anmaßend, wie hier seitenlang die ERFAHRUNGEN von Frauen mit "Einbildung", "Psychosomatik" und "selbsterfüllende Prophezeihung" weggebügelt werden.
@*****e73, Du magst zwar ein umfangreiches theoretisches Wissen haben, das will ich Dir gar nicht absprechen, aber das reicht eben doch nicht immer. Es gibt nämlich manchmal noch etwas außerhalb von Lehrbuchwissen, welches bewiesenermaßen oft recht unvollständig ist. Darüber müssen wir jetzt nicht diskutieren, das ist einfach Fakt!
So, und nun zu meinen ERFAHRUNGEN, die ich im Forum auch schon mal an anderer Stelle geteilt habe, und die ich mir ganz sicher von niemandem absprechen lasse:
Mein erster Mann, der schon etwas erfahrener war, war - zu meinem Glück - sehr einfühlsam und machte mir so im Lauf der Zeit den Sex schmackhaft. Natürlich hatte ich mir die Pille verschreiben lassen, wollte zu dem Zeitpunkt ja noch kein Kind. Ich empfand die sexuelle Betätigung also als etwas Angenehmes, allerdings bekam ich keinen Orgasmus. Auch nicht bei der Selbstbefriedigung. Da ich nicht unbelesen war, wusste ich, dass etwa zwei Drittel aller Frauen nicht zum Höhepunkt kommen. Ich war auch nie krampfhaft auf der Jagd danach. Und auch mein Mann setzte mich nicht unter Druck mit Fragen danach. Es war okay für mich, für uns, wie es war.
Dann bekam ich zwei Kinder, nahm im Anschluss wieder die Pille. Und dann kam ich zu dem Entschluss: warum weiter Hormone nehmen mit all ihren Risiken, wenn die Familienplanung eh abgeschlossen ist? Ich entschied dann für mich, dass ich mich sterilisieren lassen will. Ich war knapp 30, natürlich gab es auch damals schon die üblichen Fragen und Bedenken von Ärzten, ob ich mir denn sicher sei und was wäre, wenn ... Nach einigen Gesprächen, einmal musste ich mich sogar vor einer kleinen "Kommission" erklären, gab es dann die Zustimmung.
Nicht lange nachdem alles abgeheilt war, nahmen wir unsere "ehelichen Pflichten" wieder auf. Späßchen, war natürlich eher eine Kür.
Der Sex war wie immer angenehm. Und dann auf einmal platzte der Knoten. Irgendwie war ein Schalter umgelegt. Ich bekam meinen ersten Orgasmus. Das war einfach nur
. Und mir war sehr schnell klar, dass mein Körper plötzlich so reagierte, weil mich vorher die Hormone einfach stark gebremst hatten. Ich hatte auf einmal richtige Lust, war auch von mir aus aktiver. Da war sie endlich, meine Libido!
Und dann hatte ich aber plötzlich doch ein anderes kleines "Problemchen". Die Orgasmen waren ja toll, aber wieso zum Teufel war danach immer mal wieder ein nasser Fleck auf dem Laken? Mein damaliger Gynäkologe hatte mich auf meine Frage, was das denn sein könne, wenn ich beim Sex doch deutlich feuchter werde, tatsächlich gefragt, ob ich mir sicher sei, nicht ins Bett zu urinieren.
Ja, ich war mir zu 100 % sicher!
Zwischen dem, was da beim Sex aus mir rauslief und Urin war ja ein himmelweiter Unterschied.
Nun gut, ich fühlte mich tatsächlich nicht ernstgenommen, sondern im Gegenteil sogar lächerlich gemacht - und der Gynäkologe WAR dann mal mein Gynäkologe. Mein Mann hatte keine Probleme, wenn ich vor Lust doch mal richtig nass wurde. So nahm er mir auch die Scham.
Dass Frauen auch ejakulieren konnten wusste ich bis dato nicht, denn das stand in keinem der Bücher geschrieben, die ich konsumiert hatte. Das erfuhr ich erst noch mal mehr als zehn Jahre später hier im Joyclub. Dass das jahrtausendaltes Wissen in vielen Kulturen ist, aber in der Neuzeit in unserem Kulturkreis zum Teil noch immer von Ärzten negiert wird, hat mich dann aber doch betroffen gemacht. Bis heute werden bestimmte Dinge im Medizinstudium einfach nicht gelehrt. Das sagen selbst Mediziner, die sich aus Eigeninteresse weiterbilden! Kein Wunder also, wenn es selbst Ärzte gibt, die unwissend sind. Was ich aber noch fataler finde, wenn sie dann nicht mal gewillt sind, ihr Wissen nachzubessern, wenn sie von etwas Kenntnis erlangen, sondern es immer weiter negieren.
Und da hab ich hier grad ein Déjà-vu.