Schreiblust,
ich mache Dir keinen Vorwurf. Du kannst so unflexibel und unwillig gegenüber Veränderungen sein, wie Du willst, für mich spielt das keine Rolle.
Du sagst, Du bist flexibel....ich sage, Du bist es (anscheinend) nicht.
Du veränderst Dich nicht aus Anpassungsbereitschaft und aus dem Glauben an positives Neues heraus und weil Du weisst, dass es Dich glücklich macht.
Sondern Du tust es aus Angst vor
wirklicher Veränderung.
Du wählst das kleinere Übel.
Du bist so "flexibel", Dir vorschreiben zu lassen, wo Dein Rad zu stehen hat? NEIN, Du bist nicht so "flexibel", sondern so "ängstlich", es Dir vorschreiben zu lassen.
Denn, was wäre die Alternative? Krach mit "den Alten".....Veränderungen in Euren Lebensumständen, weil........finanzielle Gründe? (darauf musst Du nicht weiter eingehen, ist nur ein Gedanke...weitere infos über Eure Finanzen sind nicht nötig
)
Du bist so "flexibel", die neue Stadt zu kennen? ...und doch mit dem Herzen an der alten Heimat und dem "Menschenschlag" dort kleben zu bleiben...? Ok, dann passt es vielleicht einfach nicht...WENN Du es wirklich versucht hast...Dich WIRKLICH darauf eingelassen hast......also tu was. Und bleib nicht da, sondern riskiere erneute Veränderung.
Du bist so "flexibel" mit Leuten aus IHREM Job befreundet zu sein...? Weil Du die nicht selbst finden musstest und Dich nicht selbst wagen musstest, dich mal auf GANZ Fremde einzulassen?
Du bist so "flexibel", Deine Freundin eine "Liebesbox" mitgestalten zu lassen? Weil SIE doch mal wieder ihr Sexualleben auf Deines abstimmen sollte....und weil es auf jeden Fall sicherer ist, weiter in dieser Beziehung die für Dich anscheinend auf fast keiner Ebene wirklich funktioniert, kleben zu bleiben, anstatt endlich Deine Sachen zu packen und Dich auf Veränderungen - ECHTE Veränderungen - einzulassen.
Wieder der Versuch, das kleinere Übel zu wählen, eine gewisse Sicherheit...aus Angst vor echten, richtigen Veränderungen...?
und ja, Du bist auch so "flexibel", ein Schupfnudelgericht mit normalen Nudeln zu kochen?
hei, wieso? Dann kann man doch ein Nudelgericht mit normalen Nudeln machen...mal was GANZ anderes als geplant
Weisst Du, manchmal passt das was man grade um sich hat, einfach nicht mehr. WEIL die Dinge sich verändern. Und dann ist es Zeit, aktiv zu werden. Nicht krampfhaft an dem, was gestern noch so schön und sicher war, festzuhalten, sondern was Neues zu wagen. Flexibel zu sein. Wagemutig.
Glaub mir, ich hab schon oft in meinem Leben Dinge über den Haufen geschmissen, die nicht mehr stimmig waren.
Eine Zeitlang haben sie gepasst, danach wurde es schwierig, aber ich hab versucht, sie beizubehalten...wollte mich wieder dem "anpassen", was war...obwohl ich mich verändert hatte und neue Bedürfnisse und Ziele in mir gefunden hatte und nichts mehr wirklich gepasst hat.
Ja, ich dachte auch, dass DAS flexibel sei...aber es war letztendlich nicht flexibel - beweglich - mutig auf der Suche nach dem, was gut für mich ist - sondern die Angst, etwas Gewohntes loszulassen, um Platz für Neues zu schaffen...und die Lücke auszuhalten, die nach dem Verlust des Alten erstmal entsteht, bevor sie mit Neuem gefüllt wird.
Letztendlich war es früher oder später IMMER nötig, den Sprung zu wagen, nicht wissend, ob ich auf den Füssen oder auf dem Allerwertesten landen werde. Aber ich wusste nach jedem Sprung, dass ich bei der Landung flexibel genug sein würde, wieder aufzustehen und weiterzugehen in die neu gewählte Richtung.
DAS bedeutet für mich Flexibilität...beweglich mein Glück zu suchen, wo ich grade bin...und wenn es dort definitiv nicht (mehr) ist, dann den Mut aufzubringen, woanders lang zu gehen und mich dem Risiko zu stellen.
Dein Umfeld wird sich nicht für Dich verändern, nur, damit Du Dich nicht verändern und mutig sein musst. Völlig egal, wieviele Gespräche und Liebesboxen und Ultimaten und Versuche Du noch startest.
Es wird Dich und Deine Wünsche so lange abblitzen lassen, bis Du den Sprung wagst, für Dich selbst. Wohin auch immer.
Alles Gute Dir auf Deiner Suche.