„So und nun weiß ich halt irgendwie nich wie ich das ganze für mich einordnen soll und fühle mich etwas überfordert.
Sind das schon erste Hinweise auf eine polyamore Neigung?
Ja, würde ich so sehen.
Und so wie du es in deinem zweiten Beitrag schilderst hast du mit deinen Partnern auch sehr gute Voraussetzungen dafür gefunden, dass das Ganze gut gehen kann.
Du solltest nur darauf achten, dass dich die beiden Beziehungen nicht innerlich zerreißen.
„... oder: ist es ein Ausdruck von einem Defizit in meiner Hauptbeziehung oder etwas, was zusätzlich gelebt werden kann ohne Leidensdruck zu erzeugen.
Ich bin der Meinung, dass das eine Frage ist, die man sich so nicht stellen sollte.
Wenn man lange und intensiv genug nach Defiziten sucht, dann findet man auch welche.
Meine Erfahrung/Erklärung mit bzw. für diese Polyamorie-Konstellation ist eine Andere:
Jeder Mensch ist besonders und hat seine individuellen Reize ... einige davon schließen sich gegenseitig aus (einfaches Beispiel: Man kann nicht gleichzeitig superschlank und mollig sein, beides hat aber irgendwie einen gewissen, eigenen Reiz).
Wenn ich meine Lebenspartnerin von ganzem Herzen liebe und zu der Anderen eine äußerst emotionale Beziehung aufbaue, die durchaus auch was von Liebe hat, dann liegt das nicht daran, dass meine Lebenspartnerin Defizite hat, sondern daran, dass die Andere auf ihre ganz besondere Art auch eine liebenswerte Person ist, die ich in mein Herz schließen kann, ohne dass sie dabei meiner Lebenspartnerin Platz weg nimmt.