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Geringes Selbstwertgefühl - Wie geht ihr damit um?

Selbstwert und "unbewusstes" das Innere Kind
Stefanie Stahl: "Dein Inneres Kind muss Heimat finden" -im Interview

Guter Einstieg!
Ich habe mein ganzes Leben mit mangelndem Selbstwertgefühl gekämpft.
Nach einer jahrelangen Therapie hatte ich endlich einen sehr guten Punkt erreicht. Die Therapie hat sehr geholfen.
Dann kam ich in Pension, schon war es wieder ähnlich früher wie davor. Vor 2 Jahren habe ich durch passende Medikamente und ich war wieder der Alte. doch vor 1 Jahr kam der nächste Einbruch, erektile Dysfunktion. Da ich aber beschloß es zu nehmen wie es ist.
Mein Selbstwert bei allem was mit Penetration zu tun hat ist natürlich im Keller. Aber es ist wie es ist, und sonst stehe ich meinen Mann und bin guter Dinge.
Conclusio eine Therapie ist jedenfalls sehr hilfreich. *sonne*
Gruppendynamik gab es schon immer. Auch in den 80 igern wie hier erwähnt. Alle waren zusammen. Entweder konntest du was und du warst mit dabei oder du konntest nix und warst draußen. Einfache Spielregeln, egal welche Bildungsschicht.
Heute ist das nicht mehr so. Da geht es nur noch um die beste Schule im Stadtteil und der ständige Druck gut zu sein.Wer da kein Selbstwertgefühl hat... Prost....

Naja..... Ich denk mir mein Teil.

Im Nachhinein findet sich alles. Ob positiv oder negativ. Vieles hätte man sich ersparen können, manchmal hatte man keine Chance.
Trotzdem kann man seinen Weg gehen, vielleicht mit Umwegen. Was passiert?
Es stärkt das Selbstbewusstsein.
Früher gehörte mir die Welt, nichts und niemand machte mir Angst.
Wenn ich in die Kneipe kam gingen die Leute zur Seite.
Keinem Kampf aus dem Weg gegangen, keine Hürde war zu hoch.

Dann 2006 gab es einen großen Knall und ich stand nackt und ängstlich in der bösen, bösen Welt.
Seitdem lebe ich ein vollkommen anderes Leben, ist echt schlechter?
Nein im Gegenteil.

Obwohl es viele Jahre voller Schmerz, Tränen, Verzweiflung und Kampf gebraucht hat um an den heutigen Punkt zu kommen.
Ohne professionelle Hilfe hätte ich es aber nicht geschafft, da hätte ich damals den Stecker gezogen.
*******_Nio Mann
263 Beiträge
Ich habe jetzt tatsächlich alle 6 Seiten durchgelesen und finde wirklich viele Aspekte dieses Themas für mich interessant. Ich glaube aber es macht wenig Sinn jetzt auf Beiträge der zweiten und dritten Seite einzugehen. Ich möchte aber ein paar Gedanken von mir hinzufügen.

Zu mir: Früher dachte ich auch von mir, ich hätte wenig Selbstbewusstsein, musste aber, als ich beruflich Menschen mit wirklich wenig Selbstbewusstsein kennen gelernt habe, rückblickend sagen, dass das wohl eine Fehleinschätzung von mir war.
Ich habe eine Therapieausbildung, arbeite aber seit 20 Jahren sozialpädagogisch. Vom Setting her passt es besser zu mir, finde ich abwechslungsreicher. Zu Beginn habe ich in einer Therapieeinrichtung gearbeitet. Aber als einer der Therapeuten zu mir sagte, es mache ihn teilweise hilflos zu sehen, dass es "so wenig alltagsnahe gute Nachbetreuungsmöglichkeiten geben würde und deshalb vieles in der Therapie erlernte verloren geht", sah ich eine berufliche Entwicklungsmöglichkeit für mich. So gesehen habe ich weiter therapeutisch gearbeitet, nur nicht im klassischen therapeutischen Setting.

Da ich hauptsächlich praktisch arbeite und vieles auch Annahmen aus meiner Berufstätigkeit heraus sind, nenne ich jetzt keine Quellen meiner Grundhypothese: Ich glaube, dass einem in den seltensten Fällen Selbstvertrauen genommen wird, sondern viel häufiger erst keines aufgebaut wurde. Ich glaube wir kommen ohne Selbstbewusstsein auf die Welt mit der Fähigkeit, dieses entwickeln zu können. So ähnlich wie die Fähigkeit eine Sprache zu lernen. Wenn kein Mensch mit Kindern spricht, entwickeln diese aus sich heraus keine Sprache die unserer ähnlich wäre. Wenn Kinder nicht berührt werden, sich nicht verstanden fühlen und keine Selbstwirksamkeit ausprobieren können, entwickelt sich kein Selbstbewusstsein. Scheinbar hat die qualitative gegengeschlechtliche Beziehung bei der Entwicklung des Selbstbewusstseins aber eine zusätzliche Bedeutung. D.h., Jungs die viel Zeit mit Frauen verbringen und von diesen gespiegelt und gefördert werden, entwickeln ein größeres Selbstbewusstsein als Jungs die dieselben Entwicklungserfahrungen mit Männern machen. Für Mädchen scheint das Selbe zu gelten. Mädchen die viel von Männern gespiegelt und gefördert werden scheinen selbstbewusster zu sein als Mädchen, die diese Erfahrungen mit Frauen gemacht haben. Ich glaube im inneren spüren wir das auch als Erwachsene und suchen deshalb so häufig nach gegengeschlechtlicher Anerkennung. Meine Praxiserfahrung ist aber, das das selten gut klappt. Ich sage den von mir betreuten Frauen , " was du als Kind von deinen Eltern nicht bekommen hast, kannst du dir als Erwachsene nur selber geben. Du musst lernen dir selbst eine gute Mutter zu sein, wenn du keine gute Mutter hattest, dir selber ein guter Vater sein, wenn du selber keinen guten Vater hattest."

Ich kenne natürlich das Phänomen, das Frauen im Kontakt zu mir scheinbar aufblühen und neue Energien spüren, die sie selber vorher nicht kannten. Ich kann aber auch Bestätigen, dass die Gefahr groß ist, dass das alles wieder wegbricht, wenn sich das nicht aus ihr heraus entwickelt hat, sondern nur im Kontakt zu mir.
Das Zweite was mir in meiner beruflichen Laufbahn klar geworden ist: dem der hilft geht es nachher besser als dem, dem geholfen wurde. Scheinbar haben wir ein Empfinden dafür das sich das was wir geschenkt bekommen und das was wir anderen geben, irgendwie in einer Balance bleiben sollte. Gerade bei Menschen die sich bei mir bedanken, was ich alles für sie getan habe, erwidere ich oft, " ich müsste mich Bedanken, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben, dies für sie tun zu dürfen."
Das Dritte ist allerdings das Schwerste: Jede/r muß seinen eigenen Weg finden. Es hilft von anderen zu lernen, probieren ob es zu einem passt, aber ob es für das eigene Leben hilft, das kann einem keiner vorher sagen.

Es gibt ja viele Voruteile über Therapeuten, einige mögen manchmal auch zutreffen. Ich bin dankbar, dass ich diesen Beruf ergriffen habe, ich habe viele wundervolle Menschen kennen gelernt, es macht mir eine große Freude im Leben anderer Menschen mit einbezogen zu werden und ich finde es schön, wenn ich zurück gemeldet bekomme, dass ich für Menschen in einer Lebensphase wichtig war. Vielleicht bin ich durch meinen Beruf auch selbstbewusster geworden, als ich es noch vor 30 Jahren war.

Eine letzte Anmerkung noch zur Entwicklung von Außenseitern in sozialen Gruppen: Natürlich kommt es häufig vor, dass der Grund ist, das der/die Ausgestoßene irgendwie "anders" ist aufgrund von Kriterien für die er/sie nichts kann. Häufig ist aber auch ein vermindertes Empathievermögen die Ursahe, dass ein Mensch die nonverbale Kommunikation innerhalb einer Gruppe nicht wahrnimmt und deshalb auf gesendete Signale nicht oder unpassend reagiert. Eine zweite Möglichkeit ist, dass er/sie die nonverbalen Signale aufgrund eigener Erfahrungen anders deutet als sie von der Mehrheit der Gruppe gemeint sind. (auch hier nenne ich keine Zahlen oder Quellen, ich habe das nicht wissenschaftlich untersucht, sondern beobachte dies immer wieder im beruflichen Alltag.) Natürlich gibt das niemanden das Recht andere auszugrenzen. Ich glaube aber, dass Lösungen nur funktionieren, wenn sie auch zur Ursache des Problems passen, auch bei Mobbing.
Zitat von **********_Hell:
Ich habe mein ganzes Leben mit mangelndem Selbstwertgefühl gekämpft. …
Doch vor 1 Jahr kam der nächste Einbruch, erektile Dysfunktion. Da ich aber beschloß es zu nehmen wie es ist.
Mein Selbstwert bei allem was mit Penetration zu tun hat ist natürlich im Keller. Aber es ist wie es ist, ….
Vielleicht solltest Du es nicht "nehmen, wie es ist", sondern Dich von einem Arzt beraten lassen und ggf. Deine Erektion medikamentös "tunen". Dann kannst Du lustvoll lieben und musst nicht auch noch den Rest Deines Lebens kämpfen.
Erst wenn Du alles versucht hast und es dann immer noch nicht klappt, ist es "wie es ist". Vorher bist Du einfach nur nicht Deines Glückes Schmied, sondern selbstmitleidig.

Du musst nicht kämpfen. Aber dann gib die Schuld nicht "dem Schicksal". *zwinker*
**********audia
4.914 Beiträge
An Florent_Nio.
Ja, ebenfalls interessante Gesichtspunkte. Also ich hatte damals bereits im Kindergarten und dann auch in diversen Schulformen, dadurch das es eben Zwangsgemeinschaften staatlicher Art sind, das Gefühl, an für mich persönlich grausamen und Unbehagen verursachenden Orten zu sein, an welchen ich garnicht sein wollte. Damals konnte ich das nicht fachlich erklären, aber eben deutlich spüren, das solche Orte mir eher schaden als nützen werden. Vielleicht war das schon ein bissel prophetisch in meine Zukunft gedacht, aber es sollte sich ja bewahrheiten. Für mich hat eine soziale Gemeinschaft, wo es eben möglich ist, andere Menschen auszugrenzen usw. definitiv was dikatorisches. OK, die sog. soziale Gemeinschaft maßt sich an, eben die "Kriterien" festzulegen, auch in einer sozialen Gruppe (Kindergarten, Schulklasse usw.), welche als "adäquat" erscheinen und welche eben nicht, aber somit wird Progression, Fortschritt in der Individualität von Menschen eher verhindert als gefördert. Vielleicht gibt es in der Sozialwissenschaft ja auch Begriffe und Erklärungsansätze dafür, allerdings wahrscheinlich keine gerechten Alternativen.
Zitat von **********audia:
An Florent_Nio.
Ja, ebenfalls interessante Gesichtspunkte. Also ich hatte damals bereits im Kindergarten und dann auch in diversen Schulformen, dadurch das es eben Zwangsgemeinschaften staatlicher Art sind, das Gefühl, an für mich persönlich grausamen und Unbehagen verursachenden Orten zu sein, an welchen ich garnicht sein wollte. Damals konnte ich das nicht fachlich erklären, aber eben deutlich spüren, das solche Orte mir eher schaden als nützen werden. Vielleicht war das schon ein bissel prophetisch in meine Zukunft gedacht, aber es sollte sich ja bewahrheiten. Für mich hat eine soziale Gemeinschaft, wo es eben möglich ist, andere Menschen auszugrenzen usw. definitiv was dikatorisches. OK, die sog. soziale Gemeinschaft maßt sich an, eben die "Kriterien" festzulegen, auch in einer sozialen Gruppe (Kindergarten, Schulklasse usw.), welche als "adäquat" erscheinen und welche eben nicht, aber somit wird Progression, Fortschritt in der Individualität von Menschen eher verhindert als gefördert. Vielleicht gibt es in der Sozialwissenschaft ja auch Begriffe und Erklärungsansätze dafür, allerdings wahrscheinlich keine gerechten Alternativen.
Absoluter Widerspruch!
Das Wertesystem, dass sich über Generationen entwickelt und von den Eltern an Kinder weitergegeben wird, ist vielleicht chauvinistisch und grenzt Menschen, die sich weit vom Kern dieses Wertekanons entfernen, aus. Aber es ist gerade nicht diktatorisch, sondern geradezu basisdemokratisch: jeder arbeitet daran mit.
Es gibt vereinfacht gesagt zwei Grundtendenzen, die jeder Mensch in seinem Leben vom Tag der Geburt an folgt: 1. der Wunsch nach Selbstverwirklichung, nach Expansion, nach Entdecken und 2. der Wunsch, in einer sozialen Gruppe liebevoll geborgen zu sein. Selbstverwirklichung und Gruppenwärme bilden nur dann keinen Konflikt, wenn zufällig die Ziele der Selbstverwirklichung genau dem Kern der Gruppenziele entsprechen. Ansonsten sucht man immer einen Kompromiss. Individuelle Entwicklung zahlt, je weiter sie sich vom Mainstream entfernt, immer den Preis von zunehmender Einsamkeit. Das ist keine neue spießige Erfindung ominöser Diktatoren, sondern das ist sogar in jedem tierischen (instinktgesteuerten) Tierrudel so.
Es ist vollkommen klar, dass nicht alle Mitglieder der sozialen Gruppe die gleichen Ziele haben; sie eint stets nur der kleinste gemeinsame Nenner. Zum Rand hin divergieren die Ziele und Werte immer mehr. Würde jeder seine Individualität in der Gruppe maximal ausleben, gäbe es keine Übereinstimmung mehr, die Gruppe wäre keine mehr, sondern eine beliebige Ansammlung von Individualisten.

Auch in Gruppen, die Du als offen, liberal oder ähnlich bezeichnen würdest, gibt es eine Abgrenzung nach außen: gegen "Spießer, Vanillas, Konformisten, Verklemmte...".
Der Unterschied ist "nur", dass kein Vanilla sich Eurem Spott dauerhaft aussetzen muß - er kann einfach ausweichen und weggehen. Und sich einer andere Gruppe anschließen, wo er sich mit seiner individuellen Kompromissbereitschaft wohlig integriert fühlt.

Als Kind mit Schulpflicht ist man tatsächlich zwangsweise einer bestimmten Gruppe stundenlang zugehordnet. Deswegen ist es dort wichtig, dass die Pädagogen den Kinder beibringen, dass man Minderheiten nicht lieben, aber respektieren muß. Du kannst keinem Kind vorschreiben, dass es ein anderes Kind "normal" findet. Ein anderes Kind muss seine erlernten Werte nicht so verschieben oder öffnen, dass es künftig nicht mehr darauf achtet, ob es Mädchen- oder Jungenkleidung (gem. der Definition der aktuelle Gesellschaft) trägt - es reicht, wenn es akzeptiert, dass ein anderes Kind sich anders kleidet und dass das keine negativen Auswirkungen für die anderen hat und damit tolerabel ist.

Es ist erstrebenswert, dass eine Gruppe soviel Größe und Gelassenheit aufbringt, dass sie sich von "Außenseitern" nicht sofort gefährdet sieht. Im Idealfall erkennt sie sogar - wie in dem berührenden Kinderbuch "Frederik", wo eine im Sommer faule Maus im Winter die anderen mit ihren fantasievollen Geschichten wärmt - dass Vielfalt eine ansonsten eher konforme Gruppe bereichern kann.

Im Kindergarten und in der Schule müssen Erzieher und Lehrer die Kinder Toleranz lehren und Mobbing unterbinden. Den Widerspruch der gewissen Isolation (und damit einhergehender Gefährdung des Selbstwertgefühls) bei selbst gewählter sehr weitgehender Selbstverwirklichung können aber auch sie nie ganz auflösen.
**********audia
4.914 Beiträge
Hmm, Deine Anmerkungen treffen durchaus auch zu, aber ich bin eben der Meinung, das da eben eine "Form von Diktatur" mitschwimmt. Ich formuliere es mal so aus.
Richtig ist auch, das Erziehungsberechtigte, Lehrer usw. den Kindern eben postive Werte, wie Toleranz, Ehrlichkeit, was ist Richtig und was ist Falsch lehren und eben Mobbing unterbinden, da bin ich zu 100% bei dir.
In meiner Zeit war das eben nicht so. Entweder war ich tatsächlich zur falschen Zeit am falschen Ort, also Doppel-Pech, oder war es ein böser Fluch auf mir, oder die Verantwortlichen Menschen waren alle inkompetent. Ich konnte mich eben kaum den Erziehungsberechtigten im Kindergarten anvertrauen, bin sogar mal ausgerissen, weil ich es dort eben nicht mehr ausgehalten habe. Somit kommt zusätzlicher Druck auf ein Individuum, welches eben nicht aus einer Zwangs-Gemeinschaft entfliehen kann, oder sie einfach verlassen kann. Es kam mir definitiv so vor, als wären die Probleme einiger Kinder oder Schüler den Lehrern total "piepe", das konnte ich schon deutlich spüren. Da wurde dann nur nach Schema F agiert und man hat eben verschiedene "Haifische einfach mal ins Becken geschmissen". Streitigkeiten oder Missverständlichkeiten wurden eh nie richtig geschlichtet. Nein, für mich war das kein angenehmer Ort.
Zitat von **********audia:
...
In meiner Zeit war das eben nicht so. …. Nein, für mich war das kein angenehmer Ort.
Absolut nachvollziehbar!!

Und viele Menschen haben als Kinder diese Ablehnung auch oder sogar zusätzlich in der eigenen Familie erlebt.

Deshalb ist es so wichtig - um zum Ausgangsthema zu kommen - zu erkenne, dass wir als Erwachsene (!) diesem ZWANG nicht mehr ausgesetzt sind. Der KONFLIKT besteht weiterhin, wir können aber frei und mutig entscheiden, ob wir ihm ausweichen oder in welchem Maße wir ihm uns stellen.
Keiner sagt, dass das leicht ist. Und schmerzfrei. Im Gegenteil. Aber wir können es.

Wenn wir hingegen in der (kindlichen) Opferrolle bleiben und uns lebenslang auf die einst erlittene ungerechte Behandlung berufen, ist keine Entwicklung der Persönlichkeit möglich.

Da allerdings den meisten Menschen die erlittenen Verletzungen und Demütigungen gar nicht so bewusst sind, sondern sie vielfach sogar glauben, dass die fremdem Glaubenssätze inzwischen ihre eigenen Werte sind, sie sich unbewusst schämen und in Konflikten verheddert sind, das sich Lösen aus diesem Zustand aber ja quasi ein Update im laufenden Betrieb wäre, halte ich professionelle Hilfe durch eine einfühlsame Therapie in ganz vielen Fällen für angemessen. Oft reicht es vielleicht schon, den Blick auf sich selbst "radikaler" zu machen, als "an die Wurzeln zu gehen".
Wenn man also z. b. erkennt, dass man unbewusst immer noch versucht, seinem kritischen Vater zu beweisen, dass man doch erfolgreich sein kann oder sich als erwachsene Frau immer noch vor dem vernichtenden Urteil der Mutter fürchtet, eine Schlampe zu sein, dann wird man ganz sicher Stück für Stück immer neue Teilaspekte dieses Grundproblems entdecken, ohne dazu immer auf der Couch liegen zu müssen.
Ganz allein und ohne erfahrene Hilfe die fiesen Tricks des Unterbewusstseins zu entschlüsseln, halte ich eher für eine Überforderung. Zumal das erste Entdecken solcher Fehlentwicklungen im eigenen Leben ja extrem schmerzhaft und enttäuschend sein können.
**********audia
4.914 Beiträge
OK, allerdings war Ablehnung oder Ausgrenzung in meiner Familie ein Fremdwort, denn in meiner Familie lief alles harmonisch und zufriedenstellend. Es gab keine häusliche Gewalt o.ä. Meine Eltern waren ja in der damaligen Gemeinschaft ebenfalls Aussenseiter. Falscher Job, falsche polistische Interessen usw. Bin eben leider sehr provinziell aufgewachsen, wo einige Menschen eben nur von 12 Uhr bis Mittagszeit denken. Meine Leute waren wahrscheinlich mit dem ganzen Thema Aussenseitertum bei Kindern auch schlecht beraten, waren wohl auch ein bissel damit überfordert und hatten ebenfalls keine grosse Hilfestellung zum besseren Umgang damit. Positives Denken und positive Werte, Diplomatie konnten sie mir und meinen Geschwistern schon sehr gut vermitteln. Daher ja meine Aussage, das ich zwei Leben gelebt habe. Eines eben als gesellschaftlicher Aussenseiter, und eben ein positiv geprägtes Leben in meiner Familie, und ausserhalb dieser "Zwangsgemeinschaften", wie Schule und Kindergarten. Erst als Erwachsener in der Rückschau auf die eigene Vita erkennt man eben was in einem Leben so gut und nicht gut gelaufen war und wie es eben begründet war, und eben sozialwissenschaftliche und psychologische Kenntnisse, Fachwissen, durchaus auch von Therapien oder Beratungen. Therapeuten und Psychologen haben ja durchaus einen grossen Zulauf, besonders ist es in den Vereinigten Staaten zu bemerken. Warum ist das wohl so? In der Gesellschaft liegt vieles im Argen und es ist eben kein perfektes System.
Zitat von **********audia:
leider sehr provinziell aufgewachsen, …
In der Gesellschaft liegt vieles im Argen und es ist eben kein perfektes System.
Du gehst mit der Gesellschaft bezüglich Vorurteilen hart ins Gericht und bist selbst aber oft nicht weniger oberflächlich. *snief*
Handeln tut nie "die Umgebung", sondern immer nur Menschen. Und in der "Provinz" leben genauso Chauvinisten wie Großherzige, wie in der Stadt. Auf dem Dorf kennt Dich aber jeder und Du erfährst die Meinung von jedem. In der Stadt ist es anonymer und Du versteckst Dich einfach mehr in der Masse, die meisten nehmen Dich einfach nicht wahr. Das heisst aber nicht, dass sie Dich respektieren.

In meinem Dorf gibt es zwei syrische Flüchtlingsfamilien, die liebend umsorgt werden, einen "Dorftrottel", dem jeder seinen Lieblingsjob Linienrichter schmunzelnd gönnt, Greise, denen jeder spontan unter die Arme greift, freundliche Nachbarn, die ungefragt Deine Mülltonne rausstellen, wenn du im Urlaub bist, eine Künstlerin, Autoschrauber, einen barfüßigen Vollöko, AFD-Wähler, einen schwulen Treckerfahrer, stockkonservative Glyphosatliebhaber, einen türkischstämmigen Fussbaltrainer … Wer möchte, kann hier gut leben. Wenn Du als blonder, blauäugiger Vorzeige-Deutscher auf der Kirmes brüllst "Ihr seid alle Idioten!", bist Du aber raus *zwinker*

Unser System ist nicht perfekt? Ach ….
Eine Gesellschaft ist nie perfekt. Aber ich finde die Tatsache, dass Du als sadistische CD-Herrin Deinen Fetisch inzwischen nahezu ungehindert ausleben kannst und wir in einem im Prinzip öffentlichen Forum sorgenlos darüber schreiben, schon bemerkenswert. Sag mir einen Ort auf der Welt oder ein Jahrhundert, wo das besser möglich war/wäre.
**********audia
4.914 Beiträge
Hmm, ok, ich berichte ja nicht, weil ich heute megaunglücklich mit mir und der Gesellschaft bin, sondern berichte aus meiner Vergangenheit, wo ja die "Gesellschaft" mit mir "hart ins Gericht" gegangen war.
Das ist Fakt. So sehe ich es heute in der Rückschau auf meine Vita. ABER, ok, vielleicht kommt es etwas rauh in meiner Ausdrucksweise herüber, da ich ja auch kein Blatt mehr vor den Mund nehme. Auch eine Eigenschaft, welche ich mir sehr hart erarbeiten musste. Nein, ich bin kein notorischer Meckerer, keineswegs, aber ich nenne die Dinge eben beim Namen, egal ob es die positiven Dinge oder eben die für mich negativen Dinge waren. Warum sollte ich es beschönigen.
Ja, mein Beispiel mit meiner BDSM-Auslebung hier, ok, da hat die Gesellschaft wohl schon ein bissel gelernt, was ich selbstverständlich auch begrüße, keine Frage.
Noch vor knapp 80 Jahren, ja ,da wär ich wohl in "Rauch aufgegangen", wenn ich dort schon so gelebt hätte. Auch keine Frage.
Aber mal wieder ins Jetzt gedacht. Wenn in meiner Dorf-Gemeinschaft jeder wirklich wüsste, was ich halt im erotischen Sinne mache, wie ich veranlagt bin usw., eben alles was eben mit der besonderen Erotik einhergeht, da kann ich Dir garantieren, das ich dort wo ich gegenwärtig lebe "keinen natürlichen Tod sterben werde".
Grosstadt vs. Dorf. OK, da haben wohl auch beide Lebensräume ihre Vor- und Nachteile. Wenn jeder jeden kennt, klar, kann das eine tolle und positive Sache sein, aber, glaube mir, das kann ich auch gemäß gemachter Live-Erfahrungen in Farbe und in Stereo, leider widerlegen. Wenn nicht jeder jeden kennt, wie in einer Grossstadt, ist das erstmal durchaus angenehmer, da man in der grossen Masse fremder Menschen "abtauchen" kann, wenn man das dann will. Klar ist auch, das in einer Grossstadt auch nicht unbedingt jeder jeden gut leiden kann. Klarer Fall. Ist mir auch so bewusst. Grausam und tragisch finde ich eben eine solche Konstellation, wenn man in einem Dorf von der ach so fortschrittlichen Gesellschaft "gebranntmarkt" wird. Dann ist das mitunter "die Hölle auf Erden". Es ist die Wahrheit und längst kein Mythos mehr. Wo sind denn dann die Vorteile, wenn jeden Tag Menschen mit dem Finger auf dich zeigen, dumm herumtuscheln, dich bespucken, dich nicht mehr als Individuum ernst nehmen, wenn man hereingelegt wird, bis hin zur Anwendung von körperlicher und seelischer Gewalt.? Ja, wo ist da der Fortschritt.?? In einer solchen Situation musst du erstmal stecken, mein Freund, und dann sprechen wir uns gerne mal wieder.
ERGO: Selbstwert/Selbstbewusstsein ist ein kostbares Gut für jedes einzelne Individuum, aber Selbstwert-Selbstbewusstsein ist in der Gesellschaft immer angreifbar, immer und überall und das gilt es zu verteidigen. Wohl dem, der dazu gut in der Lage ist.
Du hast auch Recht, das in jeder Zeitepoche-Ära die Gesellschaft ihre guten und schlechten Seiten hat. Einige Individuen kommen besser dabei weg und andere eben nicht. Aber da sehe ich eben den "Fehler im System". Stellt man sich mal vor, irgendeine Firma wirft ein Gerät auf den Markt, welches diverse Fehler aufweist, welche aber nicht ausgemerzt werden, um es zu verbessern. Wenn die Firmen-Chefs eben an den "alten Werten", oder an der alten Konstruktion, welche ja fehlerhaft ist, beibehalten, so entsteht in meinem Verständnis kein Fortschritt. So kann man es auf eine Gesellschaft übertragen, wo eben einige Menschen, eben die Aussenseiter, immer wieder vorkommen und immer wieder nicht ein akzeptierter Teil dieser Gesellschaft werden, weil sie keine Chance dazu haben. Wahrscheinlich würde ein Fortschritt in den Königs-Disziplinen Sozialwissenschaft, Psychologie, Erziehung usw. einhergehend mit Aufklärung in sozialen Gruppen, eintreten, wenn eben die Gesellschaft darüber gezielter informiert wird und das es eben reichhaltigere Hilfestellungen gibt, als beispielsweise vor 40 Jahren, wo ich aufwuchs. Das würde ich als gesellschaftlichen Fortschritt sehen.
**********audia
4.914 Beiträge
An Tough_Luck
Um eben nochmal auf Deine Eingangsfragen zurückzukommen.
1.Wenn Du bemerkst, das Du in einem für Deinen Geist, Deine Seele und Deinen Körper giftigem Umfeld lebst,
versuche so schnell als möglich dieses Umfeld zu verlassen, falls Du die Möglichkeiten dazu hast. (Ich hatte sie als Kind leider nicht)
2. Klar, mache Dich auf eigene Initiative schlau, über die Probleme, welche Dich tatsächlich betreffen. Das können Bücher, Fachschriften oder auch Online-Abhandlungen sein. Je zeitiger man sich mit der Problematik auseinander setzt, desto besser kann man es für sich einschätzen, annehmen, verstehen und lösen.
3. Keine falsche Scham vor fremder Hilfe. Also ruhig Therapeuten, Therapiezentren, LWL-Kliniken, Beratungsstellen oder anderes Fachpersonal kontaktieren. Wenn man Hilfe sucht, wird man sie auch bekommen.
4. Bei einer Therapie sollte man viel Zeit und viel Geduld mitbringen, aber auch gesunde Neugier. Die Neugier hat mir sehr geholfen, mich der Problematiken anzunehmen und sie besser zu verstehen, auch weil ich ja einen etwas grösseren Zeitraum aufarbeiten musste. Es lohnt sich, definitiv.
5. Nur echte Vertraute einbeziehen, also Eltern wenn möglich, Geschwister, nahestehende Verwandte.
6. Ablenkungen schaffen. Also den Tag immer aktiv gestalten. Nicht stundenlang auf dem Sofa oder im Bett herumfläzen. Sportliche Aktivitäten eignen sich sehr gut, andere Aktivitäten wie Hobbies, andere private Tätigkeiten, Musik hören ist ebenfalls ein sehr gutes Seelenheilmittel, auch Literatur, eben mal ganz entspannt ein Buch lesen. Gespräche mit den Vertrauten führen.
Ja, das war es so ganz spontan, gemäß meiner Erfahrungen. Gut ich musste 40 Jahre aufarbeiten, aber ich bin mir doch sicher es gut geschafft zu haben, ohne Scham, ohne Angst, ohne Furcht, ohne Frust oder Zorn (was ein ganz wichtiger Aspekt ist), und ohne falsche Bescheidenheit.
@****Tat



Als Kind mit Schulpflicht ist man tatsächlich zwangsweise einer bestimmten Gruppe stundenlang zugehordnet. Deswegen ist es dort wichtig, dass die Pädagogen den Kinder beibringen, dass man Minderheiten nicht lieben, aber respektieren muß. Du kannst keinem Kind vorschreiben, dass es ein anderes Kind "normal" findet. Ein anderes Kind muss seine erlernten Werte nicht so verschieben oder öffnen, dass es künftig nicht mehr darauf achtet, ob es Mädchen- oder Jungenkleidung (gem. der Definition der aktuelle Gesellschaft) trägt - es reicht, wenn es akzeptiert, dass ein anderes Kind sich anders kleidet und dass das keine negativen Auswirkungen für die anderen hat und damit tolerabel ist.



Das Thema z. B. ist wieder hoch interessant. Gerade mit der Bekleidung haben wir ein riesen Problem bei unserem Kleinen. Er mag rosa und Glitzer. Gespräch haben wir deswegen an der Schule auch schon gehabt.
Eine Sozialpädagogin meinte zu mir, sie kommt sich vor wie in den 50 iger Jahren und versteht nicht was Eltern ihren Kindern zu Hause beibringen.
Wir haben beschlossen, rosa, Glitzer, bunte Klamotten gibt's nur noch privat und zu Hause.
Mich kotzt es an, aber mir bleibt keine andere Wahl.

Aber das nur am Rande zum Thema.
Rosa, Glitzer und sonstiges buntes
Darf man auch gerne zu Hause lassen!
Auch bei Mädchen!
Was soll das überhaupt? Völlig überdreht.
Was bringt es, sein Selbstwertgefühl über Kleidung, Mode o.ä. zu definieren?

Btt: Geringes Selbstwertgefühl
Wie stärke ich mein Selbstwertgefühl oder das meiner Kinder?

Darüber nachdenken, was man schon geschafft hat
Gerade eben, heute, diese Woche, im Leben

Sich bewusst machen, was schwer war an den Aufgaben und wie man es geschafft hat, es zu erreichen, welche Stärken man dadurch errungen hat.

Beim Scheitern:
Die Schwere der Aufgabe erkennen und überlegen, was gefehlt hat zum Ziel. Wenn einem selbst eine Fähigkeit fehlt, schauen ob man sie erlernen kann/will, wenn nicht dann die Unmöglichkeit anerkennen und auch vertreten.
**********Tigre Paar
1.208 Beiträge
Es gibt aber Kinder, die lieben rosa und Glitzer. Mein Kleiner fand das auch immer toll und hat es im Kiga und in der GS getragen, weil er es wollte.

Liebevolle Erzieherinnen und Lehrerinnen haben stets dazu beigetragen, dass es auch von den anderen Kindern nur kurz thematisiert wurde und es demzufolge auch keine Ausgrenzung gab.

Sehr viele Jungen würden diese Seite ihrer Persönlichkeit übrigens sehr gerne ausleben, wenn Eltern sie nur lassen würden.

Dann hätte diesbezügliche Ausgrenzung auch immer weniger Nährboden.

Aber auch hier greifen wieder die altbekannten Vorurteile. Anstatt diese Vorliebe einfach als bereichernde Phase zu sehen, befürchten viele dann ihr Sohn werde garantiert und zu 100 Prozent homosexuell.

Und weil das alles so ist, wird es auch noch Ewigkeiten dauern, bis sich in diese Richtung irgendetwas ändert.
Individualisierung und eine gewisse Toleranz der Mehrheit für Minderheiten sind hohe Werte. Ich bin froh, dass es z. B. eine Genderdiskussion gibt, die anerkennt, das manche Menschen sich als anderes Geschlecht wahrnehmen, als ihre körperlichen Merkmale es suggerieren. Und es ist ein gutes Ziel, den Grad der tatsächlich lässigen Toleranz (nicht der lediglich mühseligen Duldung) noch zu erhöhen.
Anderseits ist es für mich persönlich kein gesellschaftliches Fernziel, dass jeder jegliche Eigenart überall offen auslebt und alle anderen darüber nicht einmal kritisch die Nase rümpfen dürften. Weil ich glaube, dass eine gewisse Clusterbildung von Menschen mit eigenen, begrenzten Weltbildern und Wertesystemen nicht unmenschlich, sondern zutiefst menschlich, und deswegen nicht bekämpfungsnotwendig sind.
Und weil ich glaube, dass das Bedürfnis, sich extrem (!) in eine Richtung zu individualisieren und dafür dennoch von der Mehrheit (nicht nur von in etwa Gleichgesinnten) hohe Anerkennung zu erfahren, kein psychologisch gesunder Normalfall ist, sondern gewissermaßen ein Sonderfall, wo ein Mensch einen Mangel an Selbstliebe und innerer Ruhe durch fremde Anerkennung zu kompensieren sucht. Wo der Wunsch, als Individuum angenommen zu werden, sich irgendwann verselbstständigt hin zu dem Verhalten, sich als "Special Snowflake" zu inszenieren und sich anderen fast aggressiv zu präsentieren mit der Forderung, gefälligst auch diese höchst eigenwillige Besonderheit gefälligst als "genauso normal" zu akzeptieren.
Ich glaub, jeder von uns kennt Vertreter beider Lager: das eine, wo Menschen einfach stur ihr Ding durchziehen, mutig dem Urteil der Arbeitskollegen trotzen, falls diese sie im JC mit einem bizarren Fetisch entdecken, die einfach essen, was ihnen gut tut und schmeckt und die trotz Unkenntnis über die 26 (?) verschiedenen Geschlechter jedem das seine gönnen, ohne dass sie das jedem mitteilen. Und jenes, wo Menschen sich mit immer neuen Eigenarten oder Unverträglichkeiten vom Lager der "Normalen" abzusetzen versuchen, selbst ihre privatesten Angelegenheiten unabhängig von Ort und Anlass ungefragt allen präsentieren wollen und jede lediglich gelassene zur Kenntnisnahme sofort als Ignoranz und Diskriminierung brandmarken.

Individualität ist nicht dadurch wertvoller, dass sie möglichst weit am Rand der Menge aller möglichen Ausprägungen ist. Die Gesellschaft muß nur dafür sorgen, dass jene am Rand nicht von denen in der Mitte auf den Scheiterhaufen gezerrt werden. Dass es eine Toilette für alle (NICHT eine Toilette für jeden Einzelnen) gibt. Dass jeder die gleichen Chancen hat (nicht dass jeder das gleiche bekommt). Ein Recht auf besondere Beachtung verdient niemand.

Ein gesundes Selbstwertgefühl kann sich auch dadurch ausdrücken, dass man unerkannt in der Mitte des Mainstreams lebt, weder Superstar noch Influencer ist, seine Sexualität und Religion ganz im Privaten auslebt und bei alle dem vollkommen zufrieden ist.
@*********eLack

Das sehe ich ähnlich.

Ich habe da gar nicht reingeredet. Er wollte das von dich aus, weil er es schön fand.
Im Kindergarten ging das noch, da waren die Gespräche anders.
Einmal ist er als Lilifee in die Kita. Ich habe ihm aber darüber aufgeklärt, dass Kinder kichern können. Die Erzieher waren dann auch informiert und gut war.
Ich finde es interessant, dass 6 jährige Kinder so böse zu anderen sein können und andere extrem ausgrenzen. Das ist man doch von Natur nicht aus, jetzt mal im Ernst. Ich weiss nicht wie da zu Hause kommuniziert wird.

Nun denn, ich erkläre alles ruhig und es wird soweit verstanden.
Zitat von *********eLack:
Und weil das alles so ist, wird es auch noch Ewigkeiten dauern, bis sich in diese Richtung irgendetwas ändert.
Aber es ändert sich etwas! Männer können rosa Hemden und Zöpfe tragen. Frauen tragen sowieso alles (weil sie klug sind aber nie Hawaiihemden oder Socken in den Sandalen ;-))
Männer tragen ihre Babies im Tragetuch und Frauen stemmen Gewichte und grölen beim Fussball.
Ich finde die Entwicklung in den letzten 50 Jahre schon ganz passabel.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Zitat von *********_2016:
Rosa, Glitzer und sonstiges buntes
Darf man auch gerne zu Hause lassen!
Auch bei Mädchen!
Was soll das überhaupt? Völlig überdreht.
Was bringt es, sein Selbstwertgefühl über Kleidung, Mode o.ä. zu definieren?

Btt: Geringes Selbstwertgefühl
Wie stärke ich mein Selbstwertgefühl oder das meiner Kinder?

Darüber nachdenken, was man schon geschafft hat
Gerade eben, heute, diese Woche, im Leben

Sich bewusst machen, was schwer war an den Aufgaben und wie man es geschafft hat, es zu erreichen, welche Stärken man dadurch errungen hat.

ich denke, Du sprichst da von selbst-bestätigung?!

den selbst-wert eines menschen kannst Du meiner meinung nur stärken
indem Du diesen menschen bedingungslos annimmst
und ihn so sein lässt, wie er ist

auch in rosa und mit glitzer

selbst-wert kommt NUR aus dem inneren eines menschen!

es gab und gibt menschen, die möchten "besser" sein als andere
die brauchen ein podest - z.b. weisse vs schwarze
um auf andere runterzugucken - damit sie sich selbst mehr wert fühlen

jeder mensch ist als mensch gleich viel wert - der penner unter der brücke genau wie
der eigentümer von amazone...

und "wert" ist hier nicht gleichzusetzen mit einem dicken bankkonto...
"Selbst-wert kommt nur aus dem INNEREN eines Menschen"

Richtig!
Aus dem INNEREN
Und nicht aus dem Drumherum, nicht aus Haus, Auto, Hund, auch nicht aus Rosa Kleidung.

Überschrift des threads:
Geringes Selbstwertgefühl- wie geht ihr damit um?

Wie bekomme ich das Gefühl für meinen Wert?
Darauf bezog sich mein vorheriger Post, ich zitiere ihn hier jetzt nicht nochmal.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Zitat von *********_2016:
Darüber nachdenken, was man schon geschafft hat
Gerade eben, heute, diese Woche, im Leben

Sich bewusst machen, was schwer war an den Aufgaben und wie man es geschafft hat, es zu erreichen, welche Stärken man dadurch errungen hat.

Beim Scheitern:
Die Schwere der Aufgabe erkennen und überlegen, was gefehlt hat zum Ziel. Wenn einem selbst eine Fähigkeit fehlt, schauen ob man sie erlernen kann/will, wenn nicht dann die Unmöglichkeit anerkennen und auch vertreten.

@*********_2016

Du sprichst in Deinem beitrag davon
was jemand geschafft oder nicht geschafft hat

das ist nicht selbst-wert

ein mensch kommt auf die welt und hat einen selbst-wert
so wie er/sie ist
und nicht
was er/sie im leben schafft

das läuft eher unter selbst-bestätigung und/oder selbst-bewusstsein
Ein Mensch kommt auf die Welt und ist ein Baby, ein Neugeborenes

Er bleibt aber kein Baby
Er wird älter, entwickelt sich weiter, lernt dazu
Unter anderem lernt er die Fähigkeit der Selbstwahrnehmung
Der eigenen Bedürfnisse, Gefühle, Werte
Hat er das nicht ausreichend gelernt, fehlt ihm das Gefühl für seinen Selbstwert.

Nicht an dem Wort "geschafft" festbeißen, ich hätte auch "erlebt" schreiben können.
****y_s Frau
2 Beiträge
Erst einmal stelle ich fest, das ich mit meinem Problem nicht allein bin .Ich bin hier gelandet, weil man mir empfahl schau mal rein . gut , hab ich gemacht. die ersten Tage, weis ich gar nicht mehr. Unsicherheit ist immer noch da. bloss nicht zu viel zeigen, Es könnte dich ja jemand kennen , und das könnte negative folgen für mich haben.

Ich hab die besonderst eine kommentatorin hier im Kopf , @*********icoat , ich will dir mal was sagen, du bist nicht nur hübscher wie ich , sondern auch körperlich besser in Form. aber du bist eine absolut hübsche körperlich attraktive person .

Wo fängt bei mir selbst bewusst sein an ? Ich bin nach wie vor der meinung, das die zu 99% der männlichen User hier sich eine Schlanke, wohlgeformte frau wünschen / haben wollen.
ich gehöre zu den birnen Frauen. bauch , beine , po , mollig. und mit einer nicht gerade grossen körper grösse gesegnet.

dennoch habe ich zweifel, das Männer, Frauen wie mich mit Bauch / beine/ po , zu viel röllchen ^^, erotisch finden könnten ? Ich bezweifle das ... aber in einem gebe ich einigen recht hier, lieber eine gute freundin oder freund, der dir zur seite steht , und dich so nimmt wie du bist als 100 falsche Freunde. Ich kann euch nur an bieten. wer reden mag und gerade keinen hat, schreibt mich einfach an .Ich höre euch zu. ich kann euch auch gerne folgendes geben : schliesse die augen . stelle dir eine 162 grosse frau vor. figur wie eine fette Birne. dann spürst du, wie sie dich in die Arme nimmt und dich einfach nur festhält, dieses warme , geborgene gefühl das du spürst . ist eine kleine virtuelle um armung *g* lg molly
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