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Geringes Selbstwertgefühl - Wie geht ihr damit um?

THERAPIE THERAPIE THERAPIE
Wenn du weißt woher es kommt & Dies akzeptieren kannst bist du auf dem besten Wege es aktiv zu verändern!

Bücher, Meditation usw können gute begleitende Mittel sein. Aber eben nicht von irgendwelchen YouTube-Gurus die teure Seminare zur Selbstoptimierung verkaufen wollen, die möchten dich meist nur binden um zu: Tataa verKaufen

„Gefühle verstehen - Probleme bewältigen“
ist ein toller Ratgeber der dir nicht irgendwelchen Bullshit versprechen will.

Alles Gute dir
Los gelöst vom Schicksal des Einzelnen, solle man vielleicht auch mal darauf hinweisen, dass geringes Selbstwertgefühl ein strukturelles Problem der Gesellschaft ist. Ich habe weiter oben versucht, @**********audia zu bremsen, die Verantwortung für ihre Außenseiterrolle allein der Gesellschaft anzulasten. (Danke Klaudia, dass Du das tapfer ertragen und immer sachlich weiter argumentiert hast!!)

Aber es ist leider ein weit, weit verbreitetes Problem, dass wir Menschen andere Individuen (also Sub-jekte) zu Objekten unserer Erwartungen machen. Es ist geradezu der Normalfall.
Ich bin Vater dreier Kinder und habe "natürlich" ihr bisheriges leben lang nicht nur ihre persönliche Entwicklung gefördert und zugelassen, sondern immer auch Hoffnungen, Wünsche, Forderungen an sie gehabt. Ich habe entweder konkrete Ziele formuliert (Egal, ob dir das Fach liegt oder du den Lehrer nicht magst - mit etwas Lernen muss eine 4 drin sein!") oder Grenzen gesetzt ("So gehst Du heuteabend nicht in die Stadt!"). Ich habe meine Moral vermittelt, meine politische Meinung dargelegt, habe Respekt eingefordert und natürlich Zuneigung verteilt, wenn ich zufrieden war und offene Ablehnung gezeigt, wenn ich nicht einverstanden war.

Im höheren Alter erkennen die Kinder schon, dass es ein Nebeneinander gibt: dass ich ihre blau gefärbten Haare hässlich und provokativ fand, sie aber zuließ, dass ich es verachtet habe, wenn sie am liebsten stundenlang am PC gezockt hätten, sie aber dennoch liebte.
Als Kleinkind aber gibt es nur top oder flop: Ist Pappi böse, war ich falsch, strahlt er, war ich gut.

So sehr wir uns vielleicht wünschen, anderen ihre Freiheit zu lassen, so sehr fordern wir doch von ihnen, sich anzupassen. Als Kind, als Schüler, in der Ausbildung, im Job, sogar in der Beziehung. Wir erwarten eine besondere Leistung, eine Haltung, eine Performance, ansonsten sind wir enttäuscht und lassen es den anderen spüren.

Für uns Individuen bedeutet das, dass wir von Kleinkind an immer wieder das Gefühl haben, so wie wir am liebsten wären, "nicht richtig" zu sein. dass wir nur angenommen werden, wenn wir bestimmten Erwartungen entsprechen. Wir spüren "Inkohärenz".
Diesen Konflikt kann niemand auf Dauer aushalten. Und fügt sich deshalb über kurz oder lang.

Ich glaube, es wäre vermessen zu hoffen, dass sich das leicht, schnell und grundlegend ändern ließe. Selbst liebevolle Eltern werden schon aus Sorge um die Zukunft des Kinder immer wieder der Versuchung erliegen, "zum Wohle des Kindes" steuernd einzugreifen. Wir wollen ihm zb "alle Chancen lassen" und drängen es deswegen zum Abitur. Wir haben Angst um "schlechten Einfluss" und enthalten ihm bestimmte Kontakte und Erfahrungen vor. Stets gut gemeint, letztlich aber beschränkend.

Umso wichtiger ist es, das wir als Erwachsene erfahren,
• dass unsere Eltern und unsere Umwelt zwar "ihr Bestes gegeben haben", das aber nicht immer gut für uns war
• dass wir zwar als abhängige Kinder unter dem Erwartungsdruck gelitten und uns (manchmal sehr schmerzhaft) angepasst haben
• dass die Ziele und Werte unserer Eltern oder Anderer nicht zwangsläufig auch unsere sein und bleiben müssen, sondern wir eigene formulieren und leben dürfen und
• dass wir dafür aber selbst eintreten müssen. Dass wir uns klar machen, wie wir denn selbst wirklich sein wollen. Und dass wir diesen Lebensstil dann aber auch selbstverantwortlich durchziehen. Und uns aus der Rolle des abhängigen, nicht frei handlungsfähigen Kindes verabschieden.

Klar: Davon werde ich nicht automatisch beliebt. Oder erfolgreich. Oder gertenschlank.
Aber ich kann wenigstens selbst entscheiden, welchem Ziel ich mich unterordne, nach welcher Decke ich mich strecke, wieviel Druck ich mir zumute, für welchen Job ich mich wieviel verbiege, ob ich mir für die Zuneigung anderer Kilos abhungere oder ob ich so lange warte, bis mich eine/r liebt, so wie ich bin.

Eines ist aber auch klar:
Ich kann nicht immer GNTM gucken, ohne Mühe der neue Superstar werden wollen und meinem im Job seine Seele verkaufenden Nachbarn die Südseereise neiden - mich also an äußeren Attributen und Bewertungen messen - und dann über geringes Selbstwertgefühl klagen, weil ich all das nicht habe.

Wenn ich mich selbst "hässlich" finde, muß ich entweder erkennen, dass diese Bewertung beliebig ist, meist von anderen festgelegt wird und zudem als reine Äußerlichkeit nur einen ganz kleinen Teil meines Wesens ausmacht (ich mir also über meinen WAHREN Wert klar werde) oder ich muß mich eben diesem fremden Ideal fügen und mich anpassen - dann sollte ich aber auch nicht darüber klagen!!

Der Politiker Oscar Lafontaine hat mal gesagt: Wenn man immer nur dem Wählern hinterher rennt, sieht man nur ihren Arsch.
So ist es eigentlich mit dem krampfhaften Streben nach Anerkennung durch Andere. Ein "ausreichend großes Selbstwertgefühl" bedeutet eben auch, dass man mit sich selbst Frieden macht.

P. S. Regelmäßige Nutzung von Facebook mit dem Heischen nach Likes ist die beste Möglichkeit, den Erwartungsdruck der Kindheit dauerhaft bis ins hohe Alter aufrechtzuerhalten. Wenn Dir der Eindruck eines persönliches Erlebnisses nach außen und die Reaktion Deiner Follower wichtiger geworden ist, als das Erlebnis allein zufrieden zu genießen, dann brauchst Du auf ein gesundes Selbstwertgefühl nicht zu warten *zwinker*
Zitat von *******uck:
Geringes Selbstwertgefühl - Wie geht ihr damit um?
Ich habe mich mal gefragt, ob es auch hier Leute mit dem Problem des geringen Selbstwertgefühls gibt.

Und wie ihr damit umgeht?

Versucht ihr Bücher darüber zu lesen und die vorgeschlagenen Tipps anzuwenden?

Seid ihr in Therapie? Falls ja, ist sie hilfreich?

Das Thema ist definitiv nicht leicht, aber ich denke besprechenswert.

Liebe Grüße

Tough_Luck

Hallo,

wenn dieses Gefühl stark von der Interaktion mit/von deinem Umfeld abhängt/ausgeht, dann wechsel dein Umfeld.

Ansonsten würde ich (falls du noch nie da warst) einen Besuch beim Psychologen empfehlen.

Aus Büchern/von Menschen zu lernen, bedarf hohes Differenzierungs- und Reflexionsvermögen.

(Ich weiß nicht alles, daher kratze ich lieber an der Oberfläche, anstatt unangenehm tiefer zu tauchen).

Dir alles Gute.
******uxe Mann
6 Beiträge
@ Molly
Zitat von ****y_s:
Erst einmal stelle ich fest, das ich mit meinem Problem nicht allein bin .Ich bin hier gelandet, weil man mir empfahl schau mal rein . gut , hab ich gemacht. .........

Huhu Molly

Es ist doch völlig egal wie du aussiehst, ob du dick, mollig, schlank oder dürr bist. es gibt immer jemanden der auf dich steht. Viele sogar. Wichtig ist: Lern dich selbst zu lieben. Lass dir nichts von anderen einreden. wenn du dich nicht unwohl oder krank fühlst, dann ist doch alles in Ordnung,
Ich kenne so viele in meinem Freundeskreis, die stehen auf mollige oder dicke. Und ich finde das gut. Klar brauchen Kerle ein gewisses Alter um endlich reif genug zu werden, auch dazu zu stehen. Jugendliche sind einfach dumm (war ich auch) und machen sich viel zu viele Gedanken, was deren Freunde von ihnen denken, wenn sie zb. eine dicke Freundin haben, wegen dem Schönheitsideal, das uns allen durchs Fernsehen oder den Medien eingetrichtert wird.
Aber du sucht ja auch Männer mit 39+ .. also keine Jungs mehr. Und die sollten langsam dazu stehen. Entweder die mögen dich wie du bist, oder können sich dahin machen wo der Pfeffer wächst *ggg*

Ich finde es viel schlimmer wenn Frauen ihre Bilder verfälschen um schlanker zu wirken und dann an einen geraten, der sich danach ausgetrickst fühlt. Deshalb. Zeig alles was du hast, wie du wirklich bist. Dann wirst du auch jemanden finden, der genau das mag und das willst du doch, oder? : ) Sehe es als ein ausfiltern. Wer das mollige an dir nicht mag, der schreibt dich dann garnicht erst an. Ist doch super ; )

Lg, Sven
*******schi Frau
14.591 Beiträge
jetzt bin ich doch etwas verwirrt, wovon wir hier eigentlich reden?!

geht es um den selbst-wert oder das selbst-bewusstsein?

ein beispiel zum selbst-wert

es gibt auf dieser welt immer noch kulturen,
in denen junge ehepaare lieber einen jungen als ein mädchen bekommen
glaubt ihr wirklich, dass sich unter diesen bedingungen das selbst-wert-gefühl des mädchens
genau so entwickeln wird wie das des jungen?
schon kleinen kindern -egal welches geschlecht- zu vermitteln, dass ALLE menschen
gleichwertig sind - das ist m.e. aufgabe der eltern

so gibt es sicher noch andere beispiele, um das selbst-wert-gefühl eines menschen kaputt zu machen

selbst-bewusstsein baut sich dagegen auf, was ich geschafft oder nicht geschafft habe
herausforderungen annehmen - einen berg besteigen z.b.
das bewusstsein, dass ich bestimmte dinge kann und andere eher weniger
ich sehe, was ich schaffen konnte und werde belohnt...

das eine ist mmn so wichtig wie das andere...
Aktuell arbeite ich mich durch das Buch "Das Kind in dir muss Heimat finden" von Stefanie Stahl....Durcharbeiten trifft es, weil es viele Übungen enthält und ich vieles erstmal verarbeiten muss. So meine negativen Glaubenssätze und Abwehrmechanismen.... Der schlimmste ist wohl "Andere werden bevorzugt" .... Aber halt meine Kinderfahrung....
Schwierig, bin zwar hier aber lasse kaum jemanden an mich ran und der Abwehrmechanismus "Große Klappe" greift weil ich im Grunde Angst vor Zurückweisung / Verletzungen habe.
Kann leider kein Patentrezept geben
Zitat von *******da72:

... vieles erstmal verarbeiten muss. So meine negativen Glaubenssätze und Abwehrmechanismen....

Kann leider kein Patentrezept geben

Du HAST das Patentgesetzt oben schon gegeben *spitze*
Profilbild
*********hmidt
1.681 Beiträge
Hm...

Je länger ich als Coach und Therapeut arbeite, mit je mehr Menschen ich spreche und ihnen dabei unter die Haut gehe, desto mehr verfestigt sich in mir die Annahme, dass Selbstwertptobleme in unserer Kultur mehr die Regel als die Ausnahme sind.

Inzwischen wundere ich mich darüber auch überhaupt nicht mehr. Denn wenn ich mir anschaue, für was für ein Leben wir Menschen offensichtlich genetisch codiert sind, dann erscheint mir die Welt, in der wir hier leben, in vielerlei Hinsicht geradezu himmelschreiend nicht artgerecht.

Viele der Menschen, die immer groß und stark erscheinen und auftreten, sind dies in ihrem Inneren keineswegs. Sie haben lediglich gelernt, die Rolle des immer souveränen Machers oder der unumschubsbaren Lebens-Managerin so überzeugend zu spielen, dass sie niemand darin in Frage stellt. Diese Art von "Selbstsicherheit" steht allzumeist auf sehr dürren Beinchen. Natürlich: So lange alles nach Plan läuft, das Konto gut gefüllt ist und niemand hinter die Fassade schaut, wirkt alles, als könnte diesen Menschen niemand etwas anhaben. Aber wehe, das Rad des Schicksals ändert seine Richtung... Da fallen so mac´nchen psychologischen Kartenhäuser mit Getöse in sich zusammen...

Ich selbst wurde als hochsensibles Kind in eine schwer materialistisch geprägte Familie hineingeboren. Wäre meine Kindheit ein Lied gewesen, dann enthielte der Refrain definitiv die Textzeile: "So, wie du bist, bist du nicht okay!" Heute weiß ich, dass ich mit dieser Art Erfahrung bei Weitem nicht alleine bin. Interessanterweise bin ich inzwischen für viele Menschen "der Typ, der die Dinge anders sieht" und ihnen hilft, sich selbst, ihre Gedanken und Gefühle differenzierter wahr- und anzunehmen.

Der meines Erachtens bedeutendste Punkt in dieser Sache wurde hier bereits mehrfach erwähnt. In meinen Worten:

Die wichtigste Beziehung deines Lebens ist die zu dir selbst. Je stabiler, liebevoller und freundschaftlicher diese Beziehung ist, desto selbstbewusster und selbstsicherer wirst du auch dem Leben und deinen Mitmenschen gegenüber auftreten.

Diese Beziehung zu sich selbst zu pflegen und wichtig zu nehmen allerdings, wurde kaum jemandem von uns in Elternhaus oder Schule beigebracht. Im Gegenteil, wie ich meine. Allzu viele streben ihr ganzes Leben lang im Kern nur danach, dazuzugehören und von anderen Menschen akzeptiert zu werden. Bei diesem Unterfangen verdrehen und verbiegen wir uns dann bis zur Unkenntlichkeit. Kein Wunder also, dass wir uns selbst nicht lieben. Ebenso kein Wunder, dass auch die anderen Menschen uns nicht ernst nehmen. Schließlich spüren sie, was wir auch selbst schon erkannt haben: Dass wir selbst keine Substanz haben, auf die sich irgendetwas bauen ließe.

Heute ist mein Auftreten ein vollkommen anderes, als es früher war. Ich versuche nicht mehr, Menschen zu gefallen. Wenn dies passiert, finde ich das wunderbar. Wenn nicht, finde ich das schade, aber eben halt nicht tragisch.

Meiner persönlichen wie professionellen Auffassung nach gibt es nur zwei Instanzen, die das Zeug dazu haben, darüber zu urteilen, ob der Mensch, der ich bin, und das Leben, das ich führe, gut, wertvoll und liebenswert sind. Diese zwei Instanzen sind:

Erstens: Das Kind, das ich dereinst war, und das mich bis zum Ende meines Lebens innerlich begleiten wird.

Und zweitens: Der Mensch, der ich am letzten Tage dieses Lebens sein werde.

Wenn ich mir unsicher bin, dann ziehe ich diese beiden zu Rate. Was sie mir sagen, hat mir bislang stets weiter geholfen.
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