Hmmm
Wenn Schönheit im Auge der Betrachters liegt, also jedem Betrachters ist Schönheit beliebig und das widerspricht zumindest den Ergebnissen der sg. Attraktivitätsforschung.
Nun ja, wie erklärst Du Dir dann, dass die Einen XXL klasse finden, während andere das als unästhetisch oder gar fett bezeichnen?
Warum will dem Einen das Auto der Marke X gefallen, während der Andere es ablehnt? Oder warum erlebe ich immer wieder, wenn in einer Diskussion über einen Maler dessen Werke als Geschmiere abgetan werden, während andere ihn für ein Genie halten?
Ich denke mal, was man als schön empfindet, dass ist erstmal beliebig, im Laufe dees Lebens erfolgt eine 'Programmierung', abhängig vom eigenen Umfeld und den Erfahrungen, die man macht.
Es ist doch viel effektiver einfach das zu nehmen auf das die Mehrheit der Menschen eh schon anspringt.
Da muss nix programmiert werden, das ist Evolutionsbiologie.
Hmmm, die Frage dabei ist nur, warum die 'Mehrheit der Menschheit' (die ich mal in Frage stelle), darauf an? Warum waren es zur Zeit eines Lucas Cranach (um 1500) die dürren Models, die dieser gemalt und dabei noch künstlich in die Länge gestreckt hat, während 100 Jahre später bei Rubens eher rundliche Figuren bevorzugt waren, Tamara de Lempicka hat anfang des letzten Jahrhunderts auch Leute mit etwas mehr Fleisch auf den Rippen gemalt, und heute, kaum ein Jahrhundert später hat sich die 'Evolution' wieder zurückentwickelt nach 1500, so dass plötzlich wieder Bulemie-Models a la Lucas Cranach das non plus ultra sind (wobei ich da wohl die Evolution verpasst habe, denn ich kann mit einem weiblichen Model, das man von einem Jungen nur durch primäre Geschlechtsorgane unterscheiden kann, nix anfangen).
Wenn es denn so einfach wäre, ein Ideal auf die Titelbilder der Magazine und Fernsehzeitschriften zu bringen, weshalb wird denn das dort platzierte Bild vorher Stunden- wenn nicht tagelang nachbearbeitet?
Jagen wir also einem Ideal nach, welches es noch gar nicht gibt? Die Bildbearbeiter bestimmen das anzusterbende Ideal und die plastische Chirurgie stellt die moderne Evolution dar, die dieses Ideal dann umsetzbar macht?
Wenn das so ist, dann bin ich froh, nimmer 20 zu sein, dann müsste ich mich damit abfinden, in der nächsten Generation nur mehr 'Einheitsmenschen' ansehen zu müssen. Ich jedenfalls fände das schade.
Und um den Thread nicht ganz ins OT zu kicken, hier wieder der Bogen zur Anfangsfrage:
Für mich ist die Aktfotografie eine der Königsdisziplinen der Fotografie. Wobei es ungleich einfacher ist, eine Schiffer, eine Klum, eine Chambell oder wie sie alle heißen mögen vor die Kamera zu stellen und - nach dem, was momentan als schön bezeichnet wird - abzulichten. Wer sich dran wagt, jemanden abzulichten, der nicht in dieses 'Ideal' passt, der legt die Messlatte gleich nochmal ein ganzes Stück höher. Zur Zeit Rubens wäre das sicher andersrum gewesen.
Schade nur, dass unüberlegte Kommentare mancher dieser 'Idealisten' zu manchen Bildern oft dazu führen, dass sich nur mehr die, die dem 'Ideal' entsprechen, vor die Kamera trauen.
Wie einfarbig wäre die Welt, wenn sie sich auf eine 'Idealfarbe' evolutionieren würde. Wie schön ist es, dass es Vielfalt gibt, ob nun in den Farben der Natur oder im Aussehen des Menschen.
Diese Einstellung kann mit auch ein 'Beautycheck-
de' nicht nehmen.
Fred