„Wie funktioniert "entlieben"?
Hallo ihr
Mich würde interessieren, wie ihr euch emotional von einer geliebten Person löst und woran ihr erkennt, dass ihr das gerade tut.
Es muss dabei nichtmal um einen Beziehungspartner gehen, sondern zum Beispiel auch eine unglückliche oder einseitige Liebe. Wie macht man das, sich "entlieben"? Geht das bewusst? Oder ist das eine Sache, die automatisch passiert?
Wie funktioniert Entlieben während einer Trennung?
Wie funktioniert Entlieben, wenn klar ist, dass die Liebe unerwidert bleibt?
Wie funktioniert Entlieben, wenn man merkt, dass es die bessere Entscheidung wäre, weil der Mensch einem nicht guttut/nicht zu einem passt?
Bei mir war das bisher so, dass sich entlieben nur funktioniert hat, wenn räumliche Distanz erfolgte und der Kontakt stark eingeschränkt wurde. Aber selbst dann hat es sehr lange Zeit gebraucht, bis die Liebe wirklich komplett verschwand und ich konnte mich eher schlecht bewusst dafür entscheiden, jemanden "einfach nicht mehr zu lieben", es sei denn, dieser Mensch hat irgendetwas getan, das mich total abgestoßen hat.
Aber wie unterstützt ihr den Prozess des Entliebens bewusst? Welche Maßnahmen ergreift ihr, um eure Gefühle zu zähmen und sie letztendlich auch hinter euch lassen zu können?
Und woran erkennt ihr, dass ihr gerade dabei seid, euch zu entlieben?
Liebe Grüße,
Kailyn
Werte Kailyn,
zunächst Kompliment: Lese Deine Beiträge gern.
Passiert einfach irgendwann.
Im Idealfall unterstützt durch neue Menschen.
Aktiv etwas "tun": Nicht mehr derart wie früher.
Kontakt selbst zu unterbinden ist wie Schokolade unter keinen Umständen essen zu sollen/dürfen: Es ist bekannt, dass das kein guter Anreiz ist das Ziel tatsächlich zu erreichen.
Im Idealfall wird ein Reiz durch einen intensiveren abgelöst/überlagert ohne sich oder Andere kaputt zu machen.
Funktioniert nur sehr bedingt in diesen ... "zugeknöpften" und "strukturierten" Umgangsweisen.
Wenn ich dann Fragen im Forum lese "Brauchen Männer neue Frauen um über alte hinweg zu kommen?".
Tja.
Warum nicht?
Der Unterschied ist doch nur die Zeitdauer: Die meisten Menschen wollen auch nach einer Trennung nicht dauerhaft, bis zum Ende, "allein" bleiben (wie auch immer definiert).
Ob man also nach Stunden oder Tagen oder erst Monaten/Jahren wieder mit Jemandem zusammen kommt - wen kümmert das?
Wie man selbst, dann und allgemein, drauf ist und wie der andere Mensch - das zählt.
Aber ist eben alles so verkopft, diskutiert, normiert.
Statt einfach neue kennen zu lernen, reinzukommen, was zu machen und es laufen zu lassen.
Dabei geht es nur darum, Andere nicht zu verarschen und kaputt zu machen. Sich selbst kann man so lange veräpfeln wie man will.
Das Schöne: Will man andere nicht belügen, darf man sich auch selbst nicht täuschen.
So.
Bei mir funktioniert das nicht auf "Knopfdruck".
Habe das "gerade" durch bzw. dabei. Geht nun schon eine "längere" Zeit und ebbt eben im laufe dieser ab.
Stört mich nicht mehr.
Ist ein Prozess, "natürlich" und wird irgendwann.
Hätte auch nicht sein müssen, wäre vom Gegenüber anderes gekommen...
Aber andere Sache.
Reduzierung des Kontakts, Vergrößerung der Distanz und allgemein, meine Meinung wie auch schon in anderem Thread benannt, Verzicht auf virtuelle Kommunikation möglichst weitgehend, hilft. Wie ich finde.
Dieses ganze online-geaff ist zwar nett und zeigt Möglichkeiten.
Aber wer will tgl. oder auch nur die Option haben, mit einem hunderte Kilometer entfernten Menschen kommunizieren zu können, wenn da mal was Intensives war und nicht mehr ist?
Diese Selbstkontrolle muss ich, nebst Essen, etc.pp was angeblich noch so notwendig ist, nicht haben.
Insofern schreibe ich auch, falls ich will - die andere Person kann ja, sofern noch Virtualität genutzt, sperren.
Denn "Stalking" meiner Definition ist ein NoGo und passiert nicht. Bisher nicht und kann mir nicht vorstellen, dass das je der Fall sein wird.
Und Nachrichten in einem Portal oder per Mail bspw., die die andere Person nicht sperrt, zählt für mich nicht dazu.
Lange Rede.
Die von Dir gestellten Fragen quälen Dich am Ende nur.
Weil sie die Antwort, dass es für Dich nicht geht, sonst stelltest Du die Frage nicht, bereits enthalten.
Klingt für mich nach Kontrollsuche im Kontrollverlust.
Aber warum nicht Kontrollverlust?
Solange er nicht das ganze Leben umfasst ist er was Feines und geht auch wieder.
Und irgendwo gestatte ich ihn mir auch.
Am Ende ergibt sich einfach ein "Auslaufen", weil keiner der Beteiligten mehr ernsthaft was Anderes möchte.
So läuft/lief es bei mir.
Was mir dann auch zeigte, dass die in die Person gesetzte Erwartung/"Hoffnung" unberechtigt war: Egal, was auch passiert, welche Typen man vögelt, liebt, cool findet, wie man lebt, etc.pp.
Wer dann nicht kommt und MICH und MEINE PERSON irgendwie noch "gut findet" und selbst unter geänderten Vorzeichen noch was machen möchte - der ist nicht einer der Menschen, die ich um mich haben möchte.
Und sie wollte eben nicht, die Tür war ein paar Mal offen.
Und dann läuft das irgendwann.
Mit einigen blutigen Nasen die man sich holt weil statt des Fusses das Gesicht die Tür offen hält.