Interessantes Thema.
Wobei ich schon beim Lesen der Beiträge zu diesem Thema feststelle (aus meiner Sicht), dass die meisten Inhalte der Profile oft nur Schall und Rauch sind. Angefangen von der verzerrten übertriebenen Selbstdarstellung, Eigenwahrnehmung und übertriebener Selbstverliebtheit.
Tatjana_DA bringt es meiner mMn. auf den Punkt. Sich selbst zu beschreiben, ist gewiss nicht schwer. Aber, sich wahrheitsgemäß zu beschreiben, da scheitert es schon bei den meisten.
Ich möchte nicht wissen wie viel Frauen und Männer hier als Single unterwegs sind, die zu Hause dann doch nicht Single sind.
Und selbstverständlich ist auch die Aussage wer im Joy oder generell im Internet bzw. Auf Plattformen wie dieser, die reine Wahrheit erwartet, ist hier fehl am Platz, richtig. Doch für mich trifft die Aussage, der Joy wäre extrem vielfältig mit den unterschiedlichsten Nutzungsmöglichkeiten, aber auch schlicht falsch. Der Joy ist in erster Linie ein Unternehmen mit Gewinnabsichten, nicht mehr und nicht weniger. Nur wer Zahlt, kann diverse Tools nutzen. Das nur am Rande.
Aus meiner Sicht spiegelt der Joy unsere Gesellschaft recht gut wider. Ist er doch ein Spielfeld für Profilneurotiker, Fremdgeher, Selbstverliebte und Realitätsfremde. Früher wurde immer gesagt das nirgendwo mehr betrogen und gelogen wird als in der Gastronomie, gilt dies aus meiner Sicht heute für Plattformen wie diese bzw. generell im Internet.
Es ist doch in der Tat so, dass ein Frauen- oder Männerherz (wobei ich mir bei Männern nicht ganz sicher bin, wo sie ihr Herz haben) in der Tat nicht aufgrund von Worten, egal wie besonnen sie gewählt sind, dahin schmilzt.
Papier bzw. in diesem Fall ja Nachrichten / Messanger /Profgiltexte sind geduldig. Und auf diesem schnelllebigen Portal ist man schneller vergessen, wie manches Hallo einer Nachricht verfasst wurde.
Für mich zählen daher am Ende des Tages nur Taten, denn in Betracht kommen, in Erwägung ziehen, eine Option sein, ... mehr ist es im ersten Moment sowohl hier als auch im realen Leben außerhalb der Plattform.
Man steckt ab, man überlegt, ob es passt, man wird verworfen, manchmal nur wegen eines falsch formulierten Satzes. Das geschriebene Wort verführt zur Interpretation, denn es bietet eben auch einen so großen Raum an Interpretation. Und wie in der Realität auch kann selbst ein „Ich liebe dich!“ sowohl zugewandt und liebevoll als auch abwertend und ironisch gelesen und/oder gemeint sein.
Von daher kann es aber auch schwer sein, sich selbst zu beschreiben.