@*****lum
„Also, wenn jemand sich nicht selber beschreiben kann – dann hat es nur einen Grund: er kennt sich einfach nicht.
Sollte dann auch noch tatsächlich die Formulierung im Profil zu finden sein, wie sie im Eingangsthread erwähnt wird, dann möchte die Person es auch nicht wissen.
„Selbstreflektion“ ist etwas was die Wenigsten „drauf haben“.
Ich denke, da ist etwas dran, ergänze es aber durch "zur Zeit".
Mein Eindruck ist, dass viele Menschen in so einer Art sexuellen Experimentierphase ins Joy kommen. Viele haben wahlweise eine längere Partnerschaft hinter sich oder eine längere Phase Serienmonogamie. Der alte Beziehungsschrott ist noch nicht aufgearbeitet. Und sie sind hungrig nach Leben, nach neuen Eindrücken und Erlebnissen.
Kurzum: Da besteht (noch) nicht wirklich das Bedürfnis andere Menschen kennen zu lernen oder sich selbst kennen lernen zu lassen.
Man sucht nur neue Erlebnisse. Die sexuelle Bestätigung durch andere könnte so manche verletzende Aussage der/ des Ex relativieren... Getreu dem Motto: "Ha! Ich wusste es. Meine sexuelle Vorliebe XY ist nicht verkehrt. Die/ der Ex passte halt nicht."
Dementsprechend groß ist dann auch das Bedürfnis nach Checklisten.
Um sicher zu stellen, dass man mit Sexpraktik XY nicht auf Ablehnung/ Zurückweisung stößt.
Denn die Wunden sind ja noch offen.
Mir geht es da aber genauso wie
@*******_mv (nur in Bezug auf Männer).
„Ich bin gern kreativ mit dem, was in der Interaktion mit jener Frau in Resonanz gerät.
Was das ist, kann ich vorher nicht sagen.
Wer bei mir was zum Abhaken wie bei einer Einkaufsliste sucht, mit dem treffe ich mich nicht. Ich bin niemand zum gegenseitigen ge- und verbrauchen.
Nichts gegen einen ONS mit stinknormalem Sex. Ab und an kann das auch sehr prickelnd sein.
Doch wenn, dann bahne ich das in freier Wildbahn an. Ganz klassisch, ohne Option auf mehr. Dort hatte ich auch nie eine Checkliste dabei. Der Funke/ die sexuelle Anziehungskraft war da, also los...
Einer bringt eine Initiative auf die der andere gerade jetzt Null Bock hat? - Kein Problem, probieren wir was anderes. Mehr als "er/sie hat jetzt keinen Bock drauf" will auch niemand wissen. Da interessiert es nicht die Bohne, ob jemand eine Sexpraktik grundsätzlich ablehnt oder nicht. "Jetzt nicht.", reicht. Schließlich gibt's beim klassischen ONS auch keine Option auf mehr.
Man braucht nicht die Bestätigung, um den eigenen Selbstwert wieder aufzubauen.
Man ist bereits satt und spielt einfach miteinander.
Bis dato haben sich auch immer genügend Sexpraktiken für einen ONS gefunden.
Mit einem Checklisten-Kandidaten von einer Online-Plattform geht das aber nicht.
Der hat diverse Sexpraktiken - z.B. den Blow-Job - doch extra angekreuzt, um eine erneute Zurückweisung zu verhindern! Ein klassischer ONS ist für den wie "Salz in offene Wunden streuen". Und es gibt das größte Drama.
Spätestens beim "Keine Option auf mehr" gibt es das größte Drama. - Das hatten wir zwar vorher besprochen. Und er hat voller Inbrunst davon geschwafelt, dass ein klassischer ONS genau sein Ding wäre. Doch dann will er plötzlich doch, dass es weiter geht. Der Sex war doch so gut. - Ja und? Selbst für eine arg unverbindliche Bekanntschaft+ brauche ich einen halbwegs interessanten Gesprächspartner. Vorher wollte er nicht mit mir sprechen. Und danach will ich nicht mehr. In den meisten Fällen wäre es bloß eine riesen Enttäuschung. Nö. Da bewahr ich mir lieber die schöne Erinnerung an ein gemeinsames Spiel. Und es ist ja auch nicht so, dass er es plötzlich hochgradig interessant fände, sich mit mir zu unterhalten. Vielmehr ist es so, dass er die sexuelle Bestätigung braucht. Getreu dem Motto: "Wenn ich gut im Bett war, will sie, dass es weiter geht. Wenn nicht, war ich nicht gut im Bett.", wertet er seine sexuelle Leistung.
Genau genommen ist der moderne ONS das genaue Gegenteil zum klassischen.
Ich bin nicht hier, um von Checklisten-Kandidaten gefunden zu werden - also die Vorliebenliste auszufüllen. Das bringt mir Frust. Das bringt den entsprechenden Männern Frust. Also lasse ich das.