Mal ganz doof gefragt:
Könnte es vielleicht sein, dass die Frauen in dir einfach grundlegend keinen potenziellen Sexualpartner sehen...?
Es ist ja eine bittere Wahrheit, dass ziemlich viele Männer die Friendzone nie verlassen. Der statistische Anteil männlicher Jungfrauen ist in allen erwachsenen Altersklassen höher als der der weiblichen Jungfrauen. Was übrigens zum Teil schlicht daran liegt, dass Frauen in Sachen Liebes- oder Sexualpartner allzumeist höhere Ansprüche haben als Männer.
Dieses Phänomen oder wahlweise auch Problem liegt in meinen Augen vor allem an einem Nichtverständnis der Polarität von Yang und Yin. Yang und Yin als polare Kräfte ziehen sich gegenseitig an. Da viele Frauen von ihrer Grundtendenz her eher Yin sind, fühlen sie sich in der Mehrheit angezogen von Männern, die ein klares Yang zeigen.
Natürlich gibt's genügend Frauen, die einen Kerl zu sich ins Bett nehmen, nur weil er hübsch, kernig oder exotisch ist. Die meisten Frauen aber, mit denen ich gesprochen habe, haben mir erklärt, dass der Sex, der aus solchen Begegnungen heraus entstanden war, meist nicht besonders befriedigend ausfiel. Was diese Frauen wirklich anzog - und meist auch intensive und lohnende sexuelle Erfahrungen mit sich brachte, waren Eigenschaften wie: Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit (das sind zwei verschiedene Dinge!), Willensstärke, Entschlossenheit, Mut, Integrität, Unverschämtheit und Präsenz.
Meiner Erfahrung nach sind dies Eigenschaften, die bei jenen Männern, die, wie du es von dir beschreibst, die Friendzone nie verlassen, in der Regel nicht besonders stark ausgeprägt sind.
Vielleicht gilt das ja auch für dich, und vielleicht klingt das harsch und herzlos von mir.
In der Tat ist das Gegenteil der Fall.
Die befreiende Nachricht, die für mich in dieser Erkenntnis liegt, ist die:
Es liegt höchstwahrscheinlich weder an deinem Aussehen noch daran, dass du zu nett bist, wenn die Frauen nicht scharf auf dich werden. Es liegt ebenso auch wahrscheinlich (zumindest in der Regel) nicht daran, dass mit den Frauen irgendetwas nicht stimmen würde. Im Gegenteil. Viele von ihnen wählen sehr genau, wen und welche Art energetischer Kraft sie in sich einlassen. Das ist gesund und feiernswert.
Meine Vermutung ist, dass der Kern dieses Phänomens oder halt auch Problems in deiner eigenen Beziehung zu dir selbst begründet liegt. Meine Erfahrung aus 26 Jahren aktiv gelebter Sexualität ist die:
Je liebevoller und freundschaftlicher unsere Beziehung zu uns selbst ist, je selbstbewusster und selbstsicherer wir also sind, desto anziehender werden wir als Sexualpartner für das andere (oder auch eigene) Geschlecht.
Das Gute ist: An dieser Beziehung können wir jeden Tag etwas tun. Entweder etwas, das sie nährt, oder etwas, das sie schwächt. Dazu brauchen wir nicht einmal einen anderen Menschen. Alles was wir brauchen, das allerdings brauchen wir zwingend dazu, ist der Wille, es zu tun.
Sorry, falls mein Eindruck von dir falsch ist und/oder schroff rüberkam. Glaube mir, in dieser langen Nachricht steckt ganz viel Herz.
Vielleicht kommt sie ja doch irgendwie als eine gute und ermächtigende Botschaft bei dir an!
Das würde mich freuen!