„Ich persönlich möchte auf nichts verzichten was mir wichtig ist/mir gut gefällt. Ich habe nur dieses eine Leben, sehe beim besten Willen keinen Nutzen darin mich selber zu beschränken.
Ich persönlich möchte auch auf nichts verzichten, was mir wichtig ist. Dazu gehört tatsächlich eine sexuell monogame Beziehung - als demi-sexueller Mensch kann und will ich keine sexuell oberflächlichen Kontakte haben. Mrs. ZeeTee tickt da anders, hat sich aber nach einigen Jahren und entsprechenden Erfahrungen bewusst auch für das monogame Lebensmodell entschieden.
Wir haben es an anderer Stelle bereits erwähnt: würde Mrs. ZeeTee sich dereinst entscheiden, nicht mehr monogam leben zu wollen, würden wir wahrscheinlich auch getrennte Wege gehen, weil eine Gemeinsamkeit, die uns im Hier und Jetzt wichtig ist, wegfallen würde. Wir sprechen über unsere Gefühle, unser Sexleben, unsere spirituellen Gedanken, unsere Lebensziele - nun, einfach alles. Und da der Wandel das einzig Stetige im Leben ist, sollte man immer mit Veränderungen rechnen. Inklusive einer Änderung der partnerschaftlichen Vereinbarungen, der gemeinsamen Ziele, des gemeinsamen Lebensplans - bis hin zur Trennung, wenn es nicht mehr passt.
Würde einer von uns seine (nicht unbegrenzt vorhandene) sexuelle Energie mit anderen Partnern ausleben, würde uns innerhalb unserer Beziehung etwas fehlen. Dazu kommt, das wir als berufstätige Eltern aus vielerlei Gründen nur begrenzt Freizeit haben, die wir ausgesprochen gerne gemeinsam verbringen, bei Weitem nicht nur mit Sex. Letzteres ist uns wichtig, und wir geniessen eine zutiefst erfüllende und befriedigende Sexualität, gerade weil wir uns bewusst auf uns als Paar konzentrieren. Familie, Freunde und Hobbies sind uns auch wichtig, wir könnten andere Sexualpartner wohl irgendwie irgendwo unterbringen, allerdings definitiv nur auf Kosten der Hauptbeziehung, in der eben jene Energie dort fehlen würde. Spürbar, bemerkbar. Das ist übrigens oft genau das, was Betrogene zumindest intuitiv mitbekommen, auch wenn ihnen das abgesprochen wird.
Dass andere Menschen all dies anders handhaben, ist uns bewusst, und das ist auch gut so. Nur, das "Weiterentwickeln" beschränkt sich in unseren Augen definitiv nicht ausschliesslich auf die Sexualität. Das Leben hat so viele Facetten - uns sind unsere Kids auch sehr wichtig. Wenn nicht uns, wem dann? Auch unsere Kids sollen und wollen sich weiter entwickeln, und viele Impulse kommen nun mal aus dem Familienkreis.
Als Menschen "im besten Alter" blicken wir auf mehr als 30 Jahre Erfahrung mit Sex zurück, wir wissen längst, was uns wirklich Freude bereitet, und wo wir als Paar Möglichkeiten sehen, Neues gemeinsam zu entdecken. Geteilte Freude ist doppelte Freude. Und Gemeinsamkeiten sind in unseren Augen ein wichtiger Kitt, gerade in Langzeitbeziehungen. Wer wichtige Elemente "auslagert", sollte sich nicht wundern, wenn die Dinge anders verlaufen, als man sich das ggf. vorstellt.
Hat man nun den Wunsch nach wechselnden Sexualpartnern gemeinsam, ist das in unseren Augen null Problem, wenn man sich mit gleichgesinnten Menschen zusammen tut. Anderen Menschen unterzujubeln, sie würden sich nicht weiter entwickeln oder möglicherweise etwas verpassen, ist unpassend und unwahr. Aus unserer Perspektive "verpassen" promiske Menschen möglicherweise die Erfahrung, wie zutiefst erfüllend und befriedigend das monogame Lebensmodell sein kann - vor allem, wenn Sex zwar wichtig ist, aber nicht die absolute Prioriät hat. So wie bei uns eben.