Meine Güte, ich bin verblüfft und erfreut über so viel positive Resonanz!
Gern also wieder ein paar Kommentare vom TE dazu:
@****i2: Ja, man KANN, aber eben nicht alle, wie man ja auch an dem einen
erbosten Zwischenkommentar "Ich spiele nicht im BDSM, ich lebe aus was ich bin.
Zeige mich 100% pur." sieht.
@*******na19: Ja, so sehe ich das auch, BDSM ist für mich auch so eine Art
konsequentes Fortführen von Kinderspielen als Erwachsener, so wie Kinder eben auch
ganz natürlich "dunkles" spielen: "Peng! Du bist tot!", "OK, jetzt bin ich der böse."
Aber ich glaube, genau das ist auch ein Grund, warum viele das ablehnen,
nämlich weil es ihnen Angst macht, dass sie sich entwickelt haben.
(OK, ich gebe zu, das ist eine wilde (nahezu freudianische) psychologische These.)
Viele Erwachsene schwelgen in Nostalgie, wollen Kindheit und Erwachsenenzeit aber klar trennen.
Ich merke aber z.B. auch, dass ich mich jetzt ähnlich fühle, wenn ich in Fetischläden bin,
wie ich mich als Kind gefühlt habe, als ich in Spielzeugläden war.
Ich bin jetzt halt erwachsen, und die Spielzeuge und Spiele sind anders.
Vielen macht das Angst und daher das Gefühl: Als Kind war alles gut und noch nicht ernst,
jetzt gibt’s Arbeit, Verantwortung und Sex und das alles ist ernst.
Ich sehe meine Kindheit eher so, dass da auch einiges ernst war und anderes halt spielerisch,
und jetzt als Erwachsener ist ebenfalls einiges ernst und anderes spielerisch.
@*********agel4: So sehe ich das auch, aber das ist eher eine sprachphilosophische Meinung:
Die Aussage "Ich spiele nicht beim BDSM, das alles ist echt!" kann man auch so deuten,
dass dann eben auch die Gewalt echt ist, und das Ganze somit auch kein BDSM mehr ist,
sondern ein Strafbestand. Aber solche sprachphilosophischen Deutungen führen
meist nur zu unschönen Grabenkämpfen innerhalb der Szene.
Vielen Dank
@****ody,
@*****976, @****a87, @*********et_nw, @*********tite, @*********ardis für die vielen schönen Rollenspiel-Ideen!
@**********eineS: Ja, so sehe ich das auch, aber genau diese Meinung bringt viele BDSMer "auf die Palme". Es sind im Grunde zwei Weltbilder, das eine ist nüchtern soziologisch definierend, und bei dem anderen sind viele Gefühle "im Spiel".
@********1977: Ja, dieses "an die Rolle abgeben" kann Teil des "sich fallen lassen" sein. Insofern wird Echtheit durch Spiel erzeugt.
@***is: Ja, ich denke auch, dass es da mehrere Ebenen gibt, und man in einer Diskussion immer genau angeben sollte, welche Art Spiel gemeint ist. Und ja, damit sich nicht auf zu ungewöhnliche Spiele, Fetische und Praktiken zu "versteifen", darauf müssen wir kinky Leute ja eh aufpassen, das ist kein reines Rollenspieler-Problem, sondern auch eines von BDSMern und Fetischisten im allgemeinen. Es ist immer "gesund", ein gewisses Maß flexibel und offen zu bleiben.