Vorab: Ich bin kein Single, habe aber beruflich sehr viel mit Menschen zu tun, die meine Hilfe in einer schwierigen Lebenslage benötigen, weshalb ich viel über sie erfahre.
Mein Eindruck ist, dass es in jungen Jahren nicht einfacher ist, einen passenden Partner zu finden als im Alter.
Zum einen muss man in jedem Lebensalter einen Menschen finden, der charakterlich zu einem passt. Dann muss man diesen Menschen auch noch davon überzeugen, dass man der Richtige ist.
Das Alter hat dann den Vorteil, dass man Lebenserfahrung gesammelt hat. Setzt man diese dann für sich auch um, scheiden viele Anwärter(innen) direkt aus, weil man frühzeitig merkt, dass es nicht passt. Dieses genauere Auswahlverfahren und die - hoffentlich - klarere Vorstellung von seinem gewünschten eigenen Leben erwecken dann den Eindruck, dass es im Alter schwieriger ist, einen Partner zu finden. Vermutlich war man als jüngerer Mensch schlicht zu unerfahren, um so frühzeitig den Aspiranten als nicht geeignet zu erkennen und um eine klarere Vorstellung vom eigenen Leben zu haben.
Ich will nicht in Abrede stellen, dass mancha auch ihre Ansprüche anheben, weil sie ihren Wert anders einschätzen. Neben der grundsätzlichen Frage, ob man bereit für eine Partnerschaft ist, was zwangsläufig Kompromisse erfordert, die man als Single nicht eingehen müsste, schadet auch eine gewisse Selbsterkenntnis nicht, welche Ansprüche man an andere stellt und welche dieser Ansprüdhe man selbst auch erfüllt.
Nutzt man diese reifebedingten Vorteile, halte ich eine Partnersuche im vorgerückten Alter für erfolgversprechender als in jüngeren Jahren, wenn man die sich bietenden Kontaktmöglichkeiten ausschöpft. Man sollte sich nur angewöhnen, ohne großes Zögern höflich "Nein Danke" zu sagen.